Kaineder/Kromp-Kolb
Der Sommer 2020 landet auf Platz 14 der Messgeschichte

von links: Alexander Ohms, Klimaexperte der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Klima-Landesrat Stefan Kaineder und Helga Kromp-Kolb, Klimaforscherin an der Universität für Bodenkultur, berichteten jetzt über das Klima im Sommer 2020.
 | Foto: Land OÖ
  • von links: Alexander Ohms, Klimaexperte der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Klima-Landesrat Stefan Kaineder und Helga Kromp-Kolb, Klimaforscherin an der Universität für Bodenkultur, berichteten jetzt über das Klima im Sommer 2020.
  • Foto: Land OÖ
  • hochgeladen von Katharina Wurzer

Der Sommer 2020 war der vierzehntwärmste Sommer der Messgeschichte und gleichzeitig der kühlste seit 2016. Darauf weist jetzt Klimalandesrat Stefan Kaineder hin. Das Klima hierzulande wird aktuell immer wärmer.

OÖ. Trotz der subjektiv als kühl empfundenen Monate Juni und Juli 2020 war der Sommer heuer wärmer als ungefähr 95 Prozent aller Sommer seit dem Jahr 1767. Verantwortlich dafür ist vor allem der August, der um 1,8 Grad Celsius vom Mittel 1981-2010 abweicht. Wird der Sommer heuer mit dem Sommer im Vorjahr verglichen, zeigt sich wiederum, dass die Zahl der heißen Tage mit mindestens 30 Grad in Linz von 26 auf 14 sank. Zwischen 1961 und 1990 hatte ein durchschnittlicher Sommer nur 4,9 heiße Tage. 

Schäden bei der Holzernte

Trotz der Klimaerwärmung fiel im Vergleich zu den Sommern 2019 und 2018 heuer um ein Viertel mehr Regen als im Durchschnitt. Lang anhaltende und ergiebige Niederschläge können laut Klima-Landesrat Kaineder unter anderem das Verkehrs- und Stromnetz beeinträchtigen sowie im Wald durch Schneebruch Schadholz verursachen. Im Vorjahr waren laut den Österreichischen Bundesforsten bereits 79 Prozent der gesamten Holzernte beschädigt. Eine weitere Herausforderung in Bezug auf das Klima sind derzeit längere und heißere Hitzeperioden. Diese haben negative Folgen für die menschliche Gesundheit, die Land- und Forstwirtschaft, die Infrastruktur und die Natur. Kaineder ergänzt, dass auf der anderen Seite auch positive Auswirkungen des Klimawandels bemerkbar sind. Dazu zählen etwa verlängerte Vegetationsperioden und ein geringerer Heizbedarf.

Klimaschäden wirken auf die Gesundheit

Welche gesellschaftlichen Folgekosten Klimaschäden haben und wie sich unterlassene Klimapolitik auswirkt, hat jetzt das Wegener Institut der Universität Graz untersucht. Das zentrale Ergebnis: Besonders teuer sind die Auswirkungen auf die Gesundheit, etwa in Form von verstärkten Allergien, verminderter Produktivität und einer größeren Verbreitung von Infektionskrankheiten. Weitere Aspekte sind die Erhöhung der Waldbrandgefahr, Dürreschäden und eine Zunahme des Schädlings- und Krankheitsbefalls in der Landwirtschaft. 

„Der Mensch ist Teil des globalen Ökosystems und abhängig davon, dass dieses einigermaßen intakt ist. Die Corona-Pandemie war kein Zufall und wird bei fortgesetztem Raubbau an der Natur auch keine Ausnahme bleiben. Klimaschutz muss daher auch im Kontext der anderen großen Probleme gesehen werden", meint Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb jetzt.

Kaineder sieht die öffentliche Hand in der Pflicht, Vorbild zu sein. Oberösterreich brauche einen "massiven Schub für den Klimaschutz, sanfte Mobilität, klare Ausbaupfade erneuerbarer Energie und die Vorbildwirkung der öffentlichen Hand im gesamten Baubereich und der Mobilität".

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Oberösterreich auf MeinBezirk.at/Oberösterreich

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau auf Facebook: MeinBezirk.at/Oberösterreich - BezirksRundSchau

BezirksRundSchau auf Instagram: @bezirksrundschau.meinbezirk.at

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.