Arbeitsmarktservice Oberösterreich
Arbeitsprogramm mit digitalem Fokus
Im heurigen Arbeitsprogramm des Arbeitsmarktservice, kurz AMS, Oberösterreich, spielt das Thema "Digitalisierung" eine wichtige Rolle. Das gaben Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer und seine Stellvertreterin Iris Schmidt kürzlich bekannt. Um sein Programm auch umzusetzten, erhält das AMS Oberösterreich ein "reines Förderbudget" von 195 Millionen Euro.
OÖ. 2021 werde besonders darauf geachtet, Menschen und Betriebe "online zusammenzubringen". Grund dafür ist die Corona-Pandemie. Ermöglichen sollen das zum Beispiel die digitalen Berufsinformationszentren, kurz BIZ, des AMS.
Zudem werden heuer coronabedingt verstärkt digitale Jobmessen und -börsen veranstaltet. "Hier können sich Unternehmen präsentieren, Menschen über Jobangebote und Aus- sowie Weiterbildungsmöglichkeiten informieren", sagt Schmidt, die auch Mitglied des Landesdirektoriums tätig ist, während einer Online-Pressekonferenz.
Telefonische Beratung
Mit dem Angebot "Boxenstopp" bietet das AMS heuer auch zusätzliche Unterstützung für Unternehmer. Dahinter versteckt sich eine telefonische Beratungsmöglichkeit.
Mithilfe des Angebots lässt sich zum Beispiel feststellen, wieviele Mitarbeiter im Betrieb weiter ausgebildet werden können. "Zudem können wir ermitteln, welches Personal mit welchen Qualifikationen künftig im Unternehmen benötigt wird. Ist dieses am Markt noch nicht verfügbar, können wir Menschen entsprechend ausbilden. Eingestellt werden sie dann, wenn sie im Unternehmen gebraucht werden", sagt Schmidt.
"Distance Learning"
Ausgebildet wird coronabedingt derzeit vor allem via "Distance Learning" – also Laptop, Tablet und Co. Dennoch werde es persönliche Gespräche und Praxiseinheiten geben, die auch trotz Pandemie "analog" abgehalten werden müssen.
Nach Straßer sollen 2021 übrigens 19.000 Menschen über das AMS "qualifiziert" werden. Zum Vergleich: 2020 waren es 14.000. Damit das personell auch schaffbar ist, fordert Iris Woltran von der Arbeiterkammer Oberösterreich, kurz AKOÖ, bis zu 40 neue AMS-Planstellen in Oberösterreich.
Ein Jahr arbeitslos
"Wenn es so weitergeht wie derzeit, beginnt sich Oberösterreichs Wirtschaft ab dem zweiten Halbjahr von der Pandemie zu erholen. Dann stehen wir aber vor der Herausforderung, die hohe Zahl der Langzeitarbeitslosen im Land zu senken", sagt Strasser. Nach ihm waren mit Ende Jänner beinahe 13.000 Oberösterreicher länger als ein Jahr ohne Arbeit – und daher langzeitarbeitslos. Im Jänner 2020 noch 8.500 Personen.
Dieser Situation entgehen könne man nach Straßer vor allem durch gezielte Ausbildungen. Er appelliert daher an arbeitslose Oberösterreicher und die etwa 82.000 in Kurzarbeit, sich vor allem jetzt weiterzubilden. "Es gibt in meinen Augen drei Argumente dafür. Erstens gibt es dafür Geld vom AMS. Zweitens gibt es genug Bildungsangebote. Drittens haben viele Leute momentan viel Zeit", sagt Strasser.
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