Versicherungen
Experten raten Verträge nicht vorzeitig zu kündigen
Die Corona-Pandemie hat Österreichs Arbeitsmarkt nach Experten weiter fest im Griff. Im August waren fast 423.000 Personen ohne Job, 452.500 in Kurzarbeit. Viele Menschen müssen derzeit finanzielle Einbußen hinnehmen.
OÖ. Wer den Sparstift ansetzt, sollte dies jedoch nicht beim Versicherungsschutz tun, raten Oberösterreichs Versicherungsmakler.
"Bei der Absicherung der elementaren Risiken den Sparstift anzusetzen, ist der falsche Weg", sagt der Fachgruppenobmann der oö. Versicherungsmakler, Johann Mitmasser.
Wer jetzt beispielsweise seine Lebensversicherung vorzeitig kündigt, verliert nicht nur seinen Ablebensschutz oder die Absicherung fürs Alter, sondern muss auch finanzielle Einbußen in Kauf nehmen.
"Je früher Sie eine Lebensversicherung vor Ablauf kündigen, desto geringer ist der Rückkaufswert im Vergleich zur Summe der eingezahlten Prämien", sagt Mitmasser.
Sein Appell: Vor einer allfälligen Kündigung mit einem Versicherungsmakler Kontakt aufnehmen und sich über Alternativen beraten lassen. Eine Alternative zur Kündigung ist etwa die Prämienfreistellung oder Teilprämienfreistellung. Bei dieser Variante wird der Versicherungsvertrag fortgesetzt, die Prämienzahlung jedoch ganz oder teilweise ausgesetzt. Das hat zwar eine reduzierte Vertragssumme zur Folge, der Versicherungsschutz geht jedoch nicht zur Gänze verloren.
Krankenversicherung nicht kündigen
Auch von einer Kündigung der Krankenversicherung raten die Versicherungsmakler ab.
"Auch hier gibt es Alternativen", sagt Fachgruppenobmann-Stellvertreter Franz Waghubinger. "Ein späterer Wiedereinstieg ist mit Sicherheit mit schlechteren Bedingungen verbunden."
Bei Versicherungen, die die Person versichern, sind in der Regel das Alter, der Einstiegszeitpunkt und diverse Vorerkrankungen für die Höhe der Prämie maßgeblich. Daher empfehlen Experten nicht unüberlegt kündigen, sondern auf qualifizierte, neutrale Beratung durch den Versicherungsmakler setzen.
"Wenn schon sparen, dann sollte man den Versicherungsschutz unbedingt auf die wesentlichen Risiken konzentrieren, damit keine Existenzgefährdung besteht", sagt Waghubinger.
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