Klimaschutz in Oberösterreich
Umweltanwalt Donat: „E-Motoren alleine werden nicht reichen.”
Der oberösterreichische Umweltanwalt Martin Donat pocht auf die Einhaltung der Pariser Klimaziele. Bei einem Scheitern würde es am Planeten „unwirtlich” und „ungemütlich” werden.
OÖ. „Wir werden in Österreich nicht die ganze Welt retten”, sagt Umweltanwalt Martin Donat, der ausführt, dass jedes Land für seinen Anteil aufkommen müsse. Man könne nicht auf eine revolutionäre Erfindung warten und „Elektromotoren statt Verbrenner alleine werden auch nicht reichen.” Stattdessen brauche es Maßnahmen im Gebäudesektor und im öffentlichen Verkehr, um den Wirtschaftsstandort Oberösterreich zu sichern.
„Klimaschutz kennt keine Parteifarbe”
Laut der Umweltanwaltschaft müsse man „sofort und effizient handeln, sonst ist das Treibhausgasbudget – eine Summe, die sich aus dem fairen und angemessenen Verbrauch von Treibhausgasen errechnet – für Oberösterreich in der nächsten Legislaturperiode aufgebraucht” – „egal wie sich die künftige Landesregierung zusammensetzt.” Ein Fortführen der aktuellen Klimapolitik würde sich auch wirtschaftlich nicht rechnen: Eine Studie eines europäisch-/US-amerikanischen Forscherteams zufolge würde das Bruttoinlandsprodukts (BIP) weltweit klimabedingt um bis zu 37 Prozent sinken.
Vermehrte Wetterextreme
„Was ist, wenn wir scheitern und die Pariser Klimaziele nicht erreichen?” Diese Frage sei laut Donat in den Überlegungen der Politik nicht eingerechnet. Sollte es nicht gelingen, unter dem Zwei-Grad-Ziel des Abkommens zu bleiben, würde die Durchschnittstemperatur in Österreich um vier Grad Celsius ansteigen: Hagel, Starkregen und damit einhergehende Überflutungen und Tornados, „all diese Wetterextreme werden häufiger und die Wintersaison, wie wir sie kennen, würde sich verschieben.”
Forderungen an die Landesregierung
Die Umweltanwaltschaft fordert eine eigene Landesstrategie für Energie und Klima, sowie eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel und den Beschluss eines Landes-Klimaschutzgesetzes. „Ebenso braucht es ein Infrastrukturanpassungsgestz als Grundlage für eine klimaverträgliche Mobilität und Energieversorgung.” Laut Donalt soll es auch eine Überarbeitung des Raumordnungsgesetzes geben, indem der Flächenverbrauch und die Energie- und Klimaplanung in den Gemeinden geregelt wird.
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