MAN Steyr
„Was für Deutschland gilt, muss auch für Österreich gelten“

Betriebsräte und Gewerkschaft kämpfen weiter um den MAN Standort in Steyr. | Foto: Klaus Mader
  • Betriebsräte und Gewerkschaft kämpfen weiter um den MAN Standort in Steyr.
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Betriebsräte und Gewerkschaft kämpfen weiter um den MAN-Standort Steyr. Gefordert wird dasselbe Recht wie für die Werke in Deutschland. Diesbezüglich tagt am Dienstag die staatliche Wirtschaftskommission.

STEYR. Im September 2020 kam die Hiobsbotschaft: die Standortschließung des MAN-Standorts in Steyr. Betriebsräte und Gewerkschaft kämpfen nun um Tausende Arbeitsplätze und den Erhalt des Werks. Morgen wird erneut die staatliche Wirtschaftskommission tagen. Grund dafür sei laut dem Pro-ge-Bundesvorsitzenden Rainer Wimmer ein Einspruch gegen die Wirtschaftsführung. 

„Wir fordern, dass die Wirtschaftsdaten offengelegt werden. Wir wollen alles genau wissen und nicht nur das, was uns das Management sagt“, sagt Rainer Wimmer.

Standortsicherungsvertrag bis 2030

Hoffnungen werden vor allem auf den Standortsicherungsvertrag gelegt. Dieser wurde nun laut dem Betriebsrat geprüft und sei wasserdicht. Bedeutet: Mitarbeiter von MAN Steyr hätten laut diesem Vertrag bis 2030 eine Zusicherung, ihren Arbeitsplatz behalten zu können sowie dass es bis dahin zu keinen betriebsbedingten Kündigungen kommen dürfe. Der Standort wäre auch immer gut gelaufen, hätte immer Gewinne geschrieben, Gewinnsteuer gezahlt und könne in den Augen von Wimmer somit nicht schlecht da stehen. 

Von 6.000 auf ca. 3.500 Kündigungen reduziert

Ein weiterer Punkt sei laut Wimmer das MAN-Eckpunktepapier, ausverhandelt von den deutschen Betriebsräten.  Es besagt, dass alle Standorte in Deutschland bestehen bleiben würden, bis auf einen kleinen mit 150 Mitarbeitern. Auch seien die Kündigungen massiv reduziert worden – von 6500 auf rund 3500. Verlegungen in den Osten dürfe es laut dem Eckpunktepapier auch nicht geben, hieß es. Genau das fordern die Gewerkschaft und die Betriebsräte nun auch für Steyr.

„Was in Deutschland möglich ist, muss in Österreich auch gültig sein. Wir wollen keine schlechteren Lösungen haben als die deutschen Kollegen. Wir wollen eine Existenzsicherung für den Standort Steyr hervorholen", fordert MAN-Betriebsratsvorsitzender Erich Schwarz.

Alle Vereinbarungen, die jedoch für Steyr gültig sein sollen, müssen jedoch erst eigens verhandelt werden, da die Gesetze und Regelungen in Österreich anders sind, als in Deutschland. Weiters gebe es auch einen Investor für das Werk in Steyr, dem man ebenfalls noch Gehör schenken wolle, hieß es von Erich Schwarz. 

Offen für fast jeden Ausgang

MAN-Angestellten-Betriebsrat Thomas Kutsam erklärt, dass sie jedem Ausgang offen gegenüber stehen würden, nur keiner Schließung des Standorts. 

„Wir schauen uns das Angebot des Investors ganz genau an. Je nachdem, was rauskommt, ob jetzt ein Weiterverbleib bei die MAN oder der Weg über einen Investor besser ist, das werden wir uns gemeinsam mit unseren Gewerkschaften und unseren Schwester-Gewerkschaften in Deutschland anschauen und entscheiden. Wir wissen, dass wir mit personal Einsparungen rechnen müssen, aber wir werden alles mögliche tun, damit es eine Zukunftsperspektive für Steyr und mit Steyr gibt“, so Kurtsam.

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