Oberpullendorf

"2G-Kontrollen im Handel werden gut angenommen"

In Österreich starteten am Dienstag den 11. Jänner die scharfen 2G-Kontrollen im Handel. Wir waren in der Innenstadt Oberpullendorf unterwegs und haben Händler dazu befragt. 

OBERPULLENDORF. Gefolgt von einem "Guten Tag", lautetet der Folgesatz nun "Haben Sie einen 2G-Nachweis dabei?“. Und sogleich wird die Handtasche oder das Handy gezückt. 

Green Check App

"Die Kontrollen funktionieren bei uns an und für sich sehr gut", so Thomas Jindra vom Juwelier Jindra. "Wir scannen gleich beim Betreten des Geschäfts den QR-Code des Kunden - mit einer Green Check App - bzw. kontrollieren den Impfnachweis." Mit dem digitalen Prüfsystem "Green Check" kann der Händler schnell und einfach überprüfen, ob der Kunde  geimpft oder genesen ist. "Wegschicken mussten wir bisher nur eine Person, allerdings nicht wegen fehlendem Impfnachweis sondern wegen Nichttragen der FFP2-Maske", so Thomas Jindra. 

Beratungstermine 

"Ich bin immer froh, wenn Kunden gleich selber den Nachweis vorlegen", verrät Marion Hofer, Verkäuferin bei Minnie & Max. "Das passiert auch in den meisten Fällen." Probleme bei der Kontrolle gab es bisher noch keine. "Für die Anprobe der Kommunionskleider vergeben wir auch gleich einzelne Beratungstermine und weisen bei Vergabe auf die 2G Kontrolle hin." Weiterhin angeboten wir der Abholservice. "Dieser wird immer noch gut angenommen. Wir haben einige Bestellungen auf diesem Weg." 

"Beunruhigend ruhig"

Martina Liebentritt, Verkäuferin bei Grabner Schuhe äußert sich ebenfalls zu den 2G-Kontrollen: "Die Kontrollen funktionieren auch bei uns gut. Allerdings ist es so beunruhigend ruhig, die Kundschaft bleibt aus. Der Rückgang ist deutlich spürbar, vielleicht aufgrund der Kontrollen."

Blumenlieferservice

Auch bei Polatschek Blumen kennt man seine Stammkundschaft. "Schon lange vor den Kontrollen wusste ich aus Gesprächen wer geimpft ist", erklärt die Floristin Patricia Pultz. "Oft erfährt man Details während man den Strauss für die Kundschaft bindet." Besonders beliebt ist seit Corona auch der "Fleurop-Blumenlieferservice". Die Blumen können online ausgesucht und bestellt werden und werden dem Empfänger dann zeitnah zugestellt. "Ganz einfach und kontaktlos", so Pultz. "Mit einem Blumengruß zeigt man so, auch wenn man sich nicht nah sein kann, dass man an ihn denkt." 

Kompletter Ausfall

"Für uns ist die Coronazeit eine einzige Katastrophe", so Monika Tompa, Geschäftsführerin im Partydeko- und Geschenkartikelgeschäft Party Starter. Über 2G-Kontrollen macht man sich hier derzeit nur wenig Gedanken. "Keine Hochzeiten, keine größeren Geburtstagsfeiern, keine Bälle - das bedeutet für uns gleichzeitig keine Einnahmen. Kunden kommen derzeit nur wenige." Tompa bietet neben dem persönlichen Verkauf auch einen Abhol- und Lieferservice an, Produkte findet man auf ihrer Homepage. "Unsere Dekoideen eigenen sich natürlich auch für die kleine Geburtstagsfeier zu Hause." 

Lockdown vermeiden

"Die 2G-Kontrolle ist die einzige Möglichkeit, einen weiteren Lockdown zu vermeiden", so Maria Bauer vom Stadtmarketing Oberpullendorf. "Im ländlichen Raum ist die Kontrolle sicher leichter umsetzbar als in der Großstadt, wo vielleicht gefälschte Impfnachweise auftauchen könnten. Bei uns kennt man seine Kunden ja großteils seit Jahren."