"Alle wollen die Ernte retten!"

So sieht es zur Zeit im Neckenmarkter Weingebirge aus, Strohballen wurden überall ausgelegt. | Foto: Foto: Wellanschitz
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  • So sieht es zur Zeit im Neckenmarkter Weingebirge aus, Strohballen wurden überall ausgelegt.
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BEZIRK (EP). Nach dem sehr frühen Austrieb im warmen März haben viele schon befürchtet, dass die Bedrohung durch Spätfrost wieder auftreten könnte. Mit dem derzeitigen Wintereinbruch ist die Frostproblematik nun wieder ein Thema.

Bauern sind gerüstet

Wenn sich die Meteorologen nicht irren, steht den Landwirten aber noch das Schlimmste bevor, denn am Freitagmorgen (21. April) werden die tiefsten Temperaturen erwartet. Schmerzliche Erinnerungen an das katastrophale Frostjahr 2016 werden wach. Betroffen sind nicht nur der Weinbau, sondern auch Obstbau, Spargelwirtschaften, Erdbeerfelder und vieles mehr.
Doch die Bauern sind gerüstet und werden alles tun, um derart massive Frostschäden wie im Vorjahr zu verhindern. Durch den frühen Austrieb war man gewarnt und die Lager sind mit Mitteln gegen Frostschäden gefüllt.
"Natürlich kann man die Natur nicht überlisten, bei zu extremen Wettersituationen ist man trotz allem machtlos", weiß auch Wlater Kirnbauer, Präsident des Braufränkischlandes und Weinbauer aus Deutschkreutz. Die Deutshckreutzer Weinbauern seien gerüstet, es wurden bereits flächendeckend Strohballen aufgelegt. Diese werden angezündet und bewässert –die Strohballen sollen nicht brennen sondern nur Rauch erzeugen. Diese Rauchschicht legt sich über die Pflanzen lund soll verhindern, dass die Sonne die gefrorenen Triebe zu rasch erwärmt und die Zellen im Blattgrün platzen lässt. "Alle wollen natürlich ihre Ernte retten, wir hatten im vorigen Jahr große Ausfälle und hoffen dass es heuer nicht so schlimm wird. Es ist eine brenzelige Situation, wir wissen nicht wie es ausgeht", so Kirnbauer.

Kälte abhalten

Horitschons Weinbauverein Obmann Franz Strass schlägt in die gleiche Kerbe, auch dort versuchen die Winzer alles, um die Schäden im Zaum zu halten. "Wir versuchen es mit angezündeten Strohballen, die Rauchdecke soll die Kälte abhalten." Ob die Maßnahme greift, weiß der Winzer nicht. "In Wirklichkeit hoffen wir alle, dass es nicht so schlimm wird." Die Winzer hätten aber aus dem Katastrophenjahr 2016 ihre Lehren gezogen. "Die meisten haben bereits beim Rebschnitt heuer anders gearbeitet." Mitten in der Nacht, etwa um zwei oder drei Uhr früh, soll es losgehen: "Sinken die Temperaturen unter null Grad, werden wir mit dem heizen beginnen."
Auch die Raidinger Weinbauern sind mit Strohballen und Hackschnitzel gerüstet. Weinbauverein Obmann Fritzs Schumitsch: "Wir werden in den tiefen Lagen Rauch einsetzten, der Raga bzw. die höheren Lagen sind geschützter, gefährlich ist der Frost für die Tallagen."

Großflächig einseztbar

Andere, wie Ing. Johann Plemenschitz setzt für seine Obst- und Weinkulturen Sprenkleranlagen ein. Diese legen eine schützende Eisschicht über die verletzlichen Triebe. "In Klostermarienberg wird die Frostbewässerung großflächig eingesetzt, auch deshab haben sich bei uns voriges Jahr die Schäden in Grenzen gehalten." Mit der Bewässerung könne aber nur gestartet werden, wenn der Sturm aufhört. "Die kommenden beiden Nächte werden laut Wetterbericht windstill und klar, dann können wir die Bewässerung einsetzten."
Relativ neu ist hierzulande der Einsatz von Paraffin-Kerzen, die zu hunderten in die Rebzeilen gesteckt und entzündet werden, um tatsächlich die Temperatur zu erhöhen. "Diese Methode ist zwar gut aber leider teuer. Ich probiere heuer etwas neues aus und denke es wird funktionieren. Die Methode ist nicht kostspielig und ist überall einseztbar", so Plemenschitz.

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