Geplantes Bauprojekt Lockenhaus
Anrainer wollen mehr Infos
Geplantes Bauprojekt in Lockenhaus lässt die Wogen hochgehen: Anrainer wollen besser eingebunden werden
LOCKENHAUS (EP). Ein privater Betreiber will in der Neugasse/Wienerstraße Reihenhäuser errichten, kürzlich gab es eine Infoveranstaltung, wo die Anrainer über das Projekt informiert wurden. „Leider waren nicht alle betroffenen Nachbarn eingeladen. Die Infoveranstaltung brachte für die Anrainer wenig Erfreuliches", so Ruth Patzelt, die mit ihrer Schwester Grete mehr Aufklärung fordert. Der Grünstreifen, ein kleines sumpfiges Augebiet, der laut Anrainer Lärm, Abgase und Staub der stark befahrenen Durchzugsstraße abfängt, soll für das Projekt demnächst gerodet werden. "Es wird eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität der meist älteren und seit Jahrzehnten dort lebenden Anrainer stattfinden. Denn nicht nur die Lärm- und Staubbelästigung wird steigen, auch die Folgen der Bodenversiegelung sind zu befürchten."
Lösungen
Schon jetzt würden die Gärten bei einem mittleren Umwetter unter Wasser stehen. "Bei Starkregen wird auch so mancher Keller überflutet. Bei der Infoveranstaltung kam heraus, dass sich noch niemand von den Verantwortlichen Gedanken gemacht hat, wie man das Problem mit dem Oberflächenwasser lösen kann." Der Grünstreifen war vor vielen Jahren der Sportplatz von Lockenhaus. "Jetzt ist er Rückzugsgebet von Vögeln, Fröschen und Insekten und sollte wenigstens zum Teil erhalten bleiben", so Ruth und Grete Patzelt. Dass der Bau der Reihenhäuser nicht verhindert werden kann, ist den beiden klar. "Obwohl noch kein Baubeginn feststeht, soll noch im Sommer mit der Rodung des Grünstreifens begonnen werden, die `Grüne Lunge` für die Bewohner der Wienerstraße wird kahlgeschlagen." Man erhoffe sich ein Entgegenkommen der Bauherren und der Gemeinde. "Wir brauchen eine Lösung bezüglich Grün- und Baumerhaltung sowie eine Verbreiterung des Abstands der neuen Straße zu den Gärten der Anrainer. Wir möchten besser informiert werden, was das Projekt betrifft – das wäre das Mindeste was den Menschen, die hier seit Jahrzehnten leben, zusteht."
Weitere Gespräche
Bürgermeister Christian Vlasich: "Dass die Anrainer einem geplanten Bauprojekt wie diesem skeptisch gegenüber stehen, verstehe ich. Als Baubehörde der ersten Instanz werde ich darauf achten, dass die baupolizeilichen Interessen gewahrt bleiben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang anzumerken, dass der Verkauf durch die Fürst Esterhazy´sche Privatstiftung Lockenhaus erfolgt ist und die Grundstücke sehr wohl auch für Privatpersonen zu kaufen waren. Die Grundstücke sind seit über 20 Jahren Bauland; nachdem aber in dieser Zeit keiner der Anrainer außer einem, ein einzelnes Grundstück gekauft hat, wurde zum Schluss nur mehr die Gesamtfläche zum Verkauf angeboten. Gerne nehme ich mir für weitere Gespräche mit allen Anrainern Zeit, um hier vielleicht auch letzte Bedenken auszuräumen." Der Projektbetreiber: "Die Anrainer hatten lange Jahre die Möglichkeit, diese Grundstücke zu kaufen." Ruth und Grete Patzelt kontern: "Den Kauf der einzelnen Parzellen hatte der frühere Besitzer stets abgelehnt."
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