Laszlo Kovacs betreibt in Raiding das "Liszt am Bach"
"Ganzes Leben hineininvestiert!"
Acht Fässer Bier, hunderte Liter Eistee oder Limo – alles läuft ab, Waren im Wert von mehreren tausend Euro müssen entsorgt werden – das „Liszt am Bach“ in Raiding kämpft wie viele andere Restaurants ums Überleben.
„Ich bin ein positiver Mensch, ich bin froh, dass ich etwas zu tun habe!“, damit meint Laszlo Kovacz sein Abholservice. Alle zwei Wochen macht er eine neue Speisekarte, im Jänner wurde ein Pizzaofen gekauft. Das „Liszt am Bach“ betreibt er seit November 2019, anfangs so erfolgreich, dass oft nur mit Reservierungen ein Platz ergattert werden konnte.
Große Investitionen
Das Lokal ist ein Herzeigeobjekt. Geschmackvoll vom Tischler eingerichtet, die Küche exklusiv, die Atmosphäre modern gemütlich. Im ersten Jahr wurden 20 Weihnachtsfeiern ausgerichtet, die Küche variierte, Gansl, Sushi, Pizza, der 39jährige gelernte Gastronomiefachmann versteht es, ein Lokal zu einem angesehenen Restaurant zu machen. In Raiding mit den Lisztfestivals normalerweise „eine gmahde Wiesn“. Letzten Oktober „hat das Lisztfestival vieles gerettet, sonst wäre ich schon in Alaska!“ Daran orientiert er sich, „wir haben unser ganzes Leben hier hineininvestiert!“
Der Mensch dahinter
Ein Hobby? Irritiert verneint Laszlo Kovacs. „Mein Lebensinhalt sind meine Familie und dieses Lokal. Ich habe acht Mitarbeiter und bin froh, dass durch die Kurzarbeitsregelung niemand gekündigt werden musste!“ Ein zweites Standbein wollte er aufbauen, jetzt steht er wackelig auf einem Bein. „Alles was wir Unternehmer bekommen ist mehr als nichts …“
„Wir machen weiter!“
„Wir bleiben auf, wir machen weiter, auf alle Fälle“, meint Laszlo Kovacz. Das wichtigste wäre eine sinnvolle Regelung. Ein Meter Abstand, desinfizieren, kein Problem. Aber wenn noch größere Abstände und härtere Bedingungen kommen? „Dann verliere ich die Zuversicht.“ Die Gemeinde schätzt den so fleißigen und hilfsbereiten Wirt – auch die letzten Meter auf dem Weg zu einem normalen Betrieb werden die Raidinger mit vereinten Kräften schaffen – und wieder den herrlichen Kaffee, den Laszlo beim „Arbeitsgespräch“ servierte, auf der idyllischen Terrasse am Bach genießen können!
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