Verkehrssicherheits-Bilanz 2017: vier Tote und 81 Verletzte im Bezirk
Polizei setzt auf einen Mix aus Repression und Prävention, auch im Bezirk Oberpullendorf.
EISENSTADT/OBERPULLENDORF (EP). „Eine nicht angepasste Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen sowie Ablenkung am Steuer – etwa durch die Verwendung von Mobiltelefonen – waren auch im vergangenen Jahr die wichtigsten Unfallursachen“, sagte Landespolizeidirektor Martin Huber bei der Präsentation der Verkehrssicherheitsbilanz.
Motorradfahrer getötet
Die Statistik weist landesweit wenig Erfreuliches aus. So stieg die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden – von 765 im Jahr 2016 auf 803 im Vorjahr. Dabei kamen 25 Personen ums Leben – sechs mehr als 2016. Dabei auffallend: Sieben der Todesopfer waren Motorradlenker, vier waren ohne Gurt unterwegs, drei waren Fußgänger. „Das Erfreuliche an der Bilanz: Es wurden 2017 bei den Verkehrsunfällen keine Kinder getötet“, so Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung Eisenstadt.
Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, setzt die Polizei sowohl auf „repressive als auch präventive Maßnahmen“. Die Verkehrserziehung an den Schulen ist dabei ein wesentlicher Schwerpunkt.
Sorgfältige Schulungen
In die gleiche Kerbe schlägt auch Chefinspektor Herbert Karlovits vom Polizeiposten Oberpullendorf. Denn auch im Bezirk setzt man, wie bereits in den letzten Jahren, bei den Jüngsten an. "Pro Dienststelle gibt es zwei Beamte, die zweimal im Jahr Verkehrserziehung in den Volksschulen durchführen. Nicht nur theoretisch, vor Ort wird gezeigt, wie man sich richtig im Straßenverkehr verhält, oder wie man einen Schutzweg korrekt überquert. In der vierten Klasse findet dann die Fahrradprüfung statt." Aktiv werden auch Neue Mittelschulen angeschrieben. "Wir wollen die Jugendlichen auf den Moped-Führerschein vorbereiten, wir würden uns freuen, wenn mehr Schulen dieses Angebot wahrnehmen würden."
Regelmäßige Kontrollen
Dass die Verkehrsbilanz im Bezirk Oberpullendorf entgegen dem burgenlandweiten Trend positiver ausfällt – 2017 waren vier Tote (zwei davon auf der S 31) und 81 Verletzte zu beklagen, 2016 gab es sechs Tote (zwei davon auf der S 31) und 107 Verletzte – habe auch mit der vermehrten Präsenz der Polizei auf den Straßen zu tun. "Grundsätzlich führen unsere Beamten täglich im gesamten Bezirk Verkehrskontrollen durch. In allen sechs Dienststellen werden die Polizisten angewiesen, regelmäßig Kontrollen durchzuführen." Auffällig gegenüber früher seien Anhaltungen aufgrund von Telefonieren am Steuer, auch Drogenlenker werden öfter aus dem Verkehr gezogen.
"Null komma null ist eben nicht gleich null komma null. Wenn sich ein Autolenker trotz negativem Alkoholtest auffällig benimmt, ist die Sache oft klar. Unsere Beamten werden seit vier Jahren dahingehend sorgfältig geschult." Trotz allem gebe es laut Karlovits "Straßen-Hot-Spots", die entschärft werden sollten. "Auf der Weiterführung der S 31, der B61a, gab es seit der Eröffnung im Juli 2017 28 angezeigte Wildunfälle. Hier wären aus meiner Sicht dringend Wildzäune von Nöten. Auch die Überwachung auf der Geschriebensteinstraße in Lockenhaus ist wichtiger denn je. Hier passieren Jahr für Jahr vor allem Motorrad-Unfälle."
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