Fußball | 1. Klasse Mitte
SC Kr. Geresdorf: Entscheidende Wochen warten
KROATISCH GERESDORF (Oliver Frank). 0:6 beim SC Bad Sauerbrunn 1B – die höchste Saisonniederlage seit 2017 machte SC Kroatisch Geresdorf-Trainer Wolfgang Werkner vorübergehend sprachlos. Das Ziel des Trainers nach Rang 9 aus der 1. Klasse Mitte-Hinrunde im Frühjahr an das Liga-Spitzenfeld anzuschließen, erhielt mit der 3. Niederlage in Serie eine erneute Absage. Vielmehr stehen für den 53-jährigen Klub entscheidende Wochen an. Es gilt für den Tabellen-10. in den verbleibenden sieben Runden den Klassenerhalt zu sichern.
Der Blick ging ins Leere. Fassungslos ist der Mann in der schwarzen Trainingsjacke mit drei Streifen, für einen Moment hat es Trainer Wolfgang Werkner nach dem Schlusspfiff tatsächlich die Sprache verschlagen. Kurze Sendepause bei einem, der ansonsten immer auf Sendung ist, gerne das direkte Gespräch sucht. Auch immer zu hören mit Anweisungen, Lob und Tadel.
Tags darauf am letzten Sonntag musste sich der Trainer sichtlich Bemühen, seinen Ärger runterzuschlucken. Ins nichts aufgelöst, kaum Gegenwehr, mehr als ein gebrauchter Tag für den 1. Klasse Mitte-Klub, der sich mit der 3. Niederlage im Folge und der 4. Rückrunden-Schlappe im 6. Spiel die tabellarische Situation mit bisher lediglich vier Frühjahrs-Punkten nicht einfacher machte.
Höchste Niederlage seit 2017
Sechs Gegentore gab es beim aufstiegsambitionierten SC Bad Sauerbrunn 1B, wurden die Mannen um Neo-Obmann Christoph Biricz, der den Klub vorerst bis Sommer führen soll, vom drückend überlegenen Tabellen-Dritten überrollt. Dass Stangen- und Lattenschüsse mehr Unheil verhinderten sowie hochkarätige Chancen der Heimischen noch ausgelassen wurden, ließen das Ergebnis nicht zweistellig werden. Den niederschmetternden Arbeitstag musste selbst Trainer Wolfgang Werkner erst verarbeiten – und auch nach der höchsten Niederlage seit 28. Mai 2017 bei der FSG Oberpetersdorf/Schwarzenbach (0:6) weiter zuversichtlich voranzugehen.
„Wir sind uns dem Ernst der Lage durchaus bewusst. Aber wenn wir in den verbleibenden sieben Spielen sechs Punkte machen, sollte der Klassenerhalt gesichert sein“, betont Wolfgang Werkner und will Abstiegsturbulenzen frühzeitig im Keim ersticken. Seine Zuversicht ist geblieben, trotz nach 90 deprimierenden Minuten, wobei die Defizite seiner Schützlinge klar erkennbar waren. Meilenweit von Souveränität entfernt, die Mängel im Gegenpressing und Positionsspiel oder die fehlende Entschlussfreudigkeit in den eigenen Offensivaktionen waren mehr als offensichtlich.
Schlüsselspiele stehen an
Gefragt sind in den nächsten Spielen eine andere Zielstrebigkeit, eine andere Präzision und ein funktionierendes Mannschaftsgefüge. Denn die kommenden Aufgaben sind nicht leicht. Am Sonntag, ab 15 Uhr, kommt der Tabellen-6. SC Nikitsch in die Kr. Geresdorfer Waldgasse. Danach warten mit dem SC Unterrabnitz (A), UFC Neckenmarkt (H) und ASK Stoob (H) allesamt Mannschaften, die (noch) minimal fünf und maximal acht Punkte in der Tabelle hinter dem SC Kroatisch Geresdorf liegen.
Schlechter Defensivwert
Die Zahl der Gegentore ist nur das eine Problem. Insgesamt 48 in 19 Spielen bedeuten einen Schnitt von 2,52 Gegentreffern pro Spiel. Ligaweit hat nur der Tabellenvorletzte SC Unterrabnitz eine schlechtere Bilanz (2,74). Was dem Trainer noch mehr störte, war nicht nur die schlechte Absicherung (14 Gegentore in den letzten drei Spielen) oder der oftmals fruchtlose Ballbesitz, sondern das fehlende Feuer punkto Trainingseinstellung einiger seiner Akteure. Wolfgang Werkner vermisst hier neben Trainingseifer auch die Gier einiger Spieler, das Letzte aus sich herausholen zu wollen. Und genau diese Tugend wird in den nächsten Spielen dringend benötigt. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen warten auf den SC Kroatisch Geresdorf Schlüsselspiele und entscheidende Wochen.
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