Fußball | Rote Karte gegen Rassismus
Trainer Dadi Maxell: "Banane auf mich geworfen"
Fußball-Trainer Dadi Maxell sieht Rot gegen Rassismus und erlebt Déjà-vu: Ein Schiedsrichter beim Champions League-Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Basaksehir Istanbul sieht sich schweren Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt. Für den ehemaligen ASV Draßburg-Trainer Dadi Maxell ist beim Thema Rassismus noch viel zu tun.
SIEGGRABEN/EISENSTADT (Oliver Frank). Die Entrüstung und die Zahl der Ankläger ist groß, die Rufe nach einer harten Bestrafung laut: Sebastian Coltescu, 4. Schiedsrichter beim Champions League-Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Basaksehir Istanbul, sieht sich schweren Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt, nachdem der Rumäne Gäste-Co-Trainer Pierre Webo als „Schwarzen“ bezeichnet haben soll.
"Dieser Vorfall hat mich schockiert"
"Dieser Vorfall hat mich schockiert. Es war wie ein Déjà-vu für mich", erklärt Dadi Maxell. Kundige der Fußball-Szene kennen den 40-Jährigen als ehemaligen Spielmacher u.a. bei SC Eisenstadt, SC Pinkafeld, ASK Horitschon, FC Deutschkreutz und in Sieggraben, wo er jetzt als Postangestellter tätig ist. Seine Spielerkarriere ist mittlerweile vorüber, der gebürtige Angolaner und U16-Nachwuchstrainer beim UFC St. Georgen konzentriert sich auf die Ausbildung zum Uefa-B-Lizenz-Trainer.
Maxell als Symbol für das tragische Schicksal
Dadi Maxell kennt das Leben mit allen Ecken und Kanten: Dadi Maxell kam 1990 ins Aufnahmezentrum Traiskirchen. Geflüchtet aus Angola mit seiner Mutter und zwei Geschwistern wegen Krieg. Wenn er über Motive, Ängste oder Sorgen von damals spricht, wird er zum Symbol für das tragische Schicksal vieler Menschen. Und für den ehem. Co-Trainer des ASV Draßburg sind Rassismus-Vorwürfe keine Neuigkeit: „Ich war mit elf Jahren der erste farbige Nachwuchsspieler im Burgenland. Bei einem U12-Spiel mit dem ASK Stinatz beschimpfte mich ein Mann als Affe und warf eine Banane auf mich. Das habe ich bis heute nicht vergessen." Für Dadi Maxell war der Abbruch des CL-Spiels in Paris wichtig. Seine Message ist klar: „Es geht nicht darum, wie etwas gemeint ist. Es geht darum, wie es ankommt. Beim Thema Rassismus ist im Fußball leider noch sehr viel zu tun."
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