Arbeitsbedingungen imTourismus verbessern
FSG Oberpullendorf diskutiert mit Landesrat Darabos über die Lehrlingsausbildung im Bezirk
„Die Lehrlingsausbildung im Bezirk war eines der Themen bei der vergangenen FSG- Bezirksausschusssitzung. Dabei wurde berichtet, dass es im Tourismus schwer ist, Lehrling zu finden, andere Branchen hingegen freuen sich über großes Interesse“, erklärt Jolly Binder, FSG-Bezirksvorsitzender im Bezirk Oberpullendorf.
Konkret wurde gemeinsam mit Landesrat Norbert Darabos das Beispiel Sonnentherme Lutzmannsburg diskutiert, wo beklagt wird, nur schwer junge Menschen für eine Lehre begeistern zu können. Binder: „Es liegt nicht an der Sonnentherme, sondern generell an den Arbeitsbedingungen im Hotel- und Gastgewerbe. Schlechte Bezahlung kombiniert mit Arbeit am Wochenende und am Abend schrecken viele junge Menschen ab, Berufe wie Koch oder Kellner zu ergreifen“
Laut einer Lehrlingsumfrage ist das Hotel- und Gastgewerbe eine sogenannte Problembranche. Jeder vierte Lehrling unter 18 Jahren gibt an, Überstunden zu leisten – oft unfreiwillig und oft auch unbezahlt. Jeder zweite Lehrling in dieser Branche muss oft oder manchmal Tätigkeiten verrichten, die eindeutig nicht zur Ausbildung gehören. 30 Prozent geben an, nicht im erlernten Beruf bleiben zu wollen.
„Traumjobs sehen wohl anders aus. Wie etwa ein Beruf im Metallbereich, wo die Arbeitsbedingungen und auch die Bezahlung passen. Die Firma Alu Sommer hat zum Beispiel kein Problem, junge Menschen für eine Lehre zu gewinnen“, so Binder.
Die FSG Oberpullendorf fordert daher eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Gastronomie. Schaffen die Arbeitgeber nicht bessere Bedingungen, wird der Tourismus weiter nicht nur ein schweres Imageproblem haben, sondern auch eine Fluchtbranche bleiben.
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