Eine Stadt, die für jeden etwas hat
Jutta Treiber ist eine international bekannte Schriftstellerin und schätzt an Oberpullendorf die Vielfalt.
OBERPULLENDORF (EP). "Geschichten liegen auf der Straße, sie fahren in Einkaufswagen durch Supermärkte, lehnen in Mauernischen, schwirren durch Schwimmbäder, lagern im Rasen. Geschichten wohnen bei den Nachbarn, die meisten aber findet man im eigenen Haus", ist das Motto von Schriftstellerin Jutta Treiber, geboren und aufgewachsen in Oberpullendorf. Insgesamt 50 Bücher hat die ehemalige Pädagogin in der Zeit von 1978 bis 2016 geschrieben – Bücher, die aus Zorn, Wut oder Trauer, aus dem Lachen, der Lust am Erzählen entstanden sind.
Leidenschaft
"Bücher kommen klein oder groß daher, als Bilderbücher, Kinderbücher, Romane, Lyrikbände, Theatertexte, Viel zu oft werden sie etikettiert. In Wirklichkeit sind es Bücher für alle." Die Schriftstellerin aus Leidenschaft ist eine "Ur-Oberpullendorferin" wie sie selbst sagt und lebt mitten in der Stadt in einem Haus mit Pool und Garten. Hier fühlt sie sich geborgen, hier findet sie die nötige Ruhe und Inspiration für ihre Bücher. Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern hat in Wien Germanistik und Anglistik studiert und arbeitete als Lehrerin am örtlichen Gymnasium.
Mehr Begeisterung
An Oberpullendorf schätzt sie die Menschen. "Die Leute kennen sich hier untereinander, man grüßt sich noch. Die Stadt ist gemütlich, nicht zu groß, es ist einfach ein nettes Miteinander." Außerdem biete Oberpullendorf eine perfekte Infrastruktur. "Wir verfügen über ein Krankenhaus, sämtliche Behörden, zahlreiche Geschäfte, ein Kino, Schulen, Ärzte und ein tolles Schwimmbad mitten in der Stadt. Ich schätze auch die vielen kulturellen und sportlichen Möglichkeiten, die geboten werden. Das Haus St. Stephan, die Initiative "Der gelbe Tisch" oder Herta Emmers Lesungen, der Rote Teppich oder das Gauklerfest – man kann seine Freizeit sehr sinnvoll nützen." Allerdings fehle ein bisschen die Begeisterung der Gemeinde für die Stadt. "Das Brennen für eine Sache, das Gemeinsame geht mir ab. Es gibt viele einzelne Menschen, die etwas bewegen, die Verantwortlichen sollten aber mehr dahinter stehen." Zum Abschalten genügt der Schriftstellerin das eigene Zuhause, ein Spaziergang zur Weinbergkapelle oder zum Steinbruch. Dieser dient jedes zweite Jahr für die internationale Keramikausstellung "K.iSte" "Als Kind bin ich noch im Steinbruch geschwommen, es ist schade, dass dieses Juwel heute in Privatbesitz ist. Ich finde, man könnte dort vieles veranstalten."
Energie tanken
Auch mit der Weinbergkapelle verbindet Jutta Treiber Kindheitserinnerungen. "Es ist ein besonderer Ort, wo ich oft Energie tanke. Dieser Platz hätte mehr Würdigung verdient."
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