Erich Mauersics ist neuer ÖGB-Landesvorsitzender im Burgenland
Funktionäre fordern Maschinensteuer, sechste Urlaubswoche für alle und 1.700 Euro Mindestlohn
RAIDING. „Es warten große Herausforderungen auf uns. Gemäß dem heutigen Konferenzmotto, wollen wir die Zukunft der Arbeit fair gestalten. Es wird nicht leicht werden aber wir werden alles tun, sie zum Wohl der Arbeitnehmer in diesem Land zu gestalten“, erklärt Erich Mauersics
ÖGB-Landesvorsitzender im Burgenland
Unter dem Motto „Zukunft der Arbeit fair gestalten“ trafen sich rund 300 Delegierte und Ehrengäste in Raiding zur 22. ÖGB-Landeskonferenz. Dabei wurde Erich Mauersics zum neuen ÖGB-Landesvorsitzenden gewählt. Mauersics erhielt 92 von 97 abgegebenen Stimmen. Damit wurde er mit 94,8% gewählt. Als seine Stellvertreter wurden Wolfgang Jerusalem (FSG), Michael Mohl (FSG), Christian Dvorak (FSG), Christine Hager (FSG), Beate Horvath (FSG) und Andreas Hochegger (FCG) gewählt.
Durch die Digitalisierung werden immer mehr Arbeiten von Maschinen erledigt. Für einen Sozialstaat wie Österreich stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, wie künftig das Gesundheits- und Sozialsystem finanzieren werden. Das Thema Maschinensteuer bzw. Wertschöpfungsabgabe gilt es daher in naher Zukunft zu diskutieren.
Großes Ziel
Arbeitszeitflexibilisierung ist das Schlagwort der Industrie. Die Menschen sollen mehr Stunden arbeiten, sie sollen aber auch später in Pension gehen. Mauersics: „Unsere Antwort darauf sind intelligente Freizeitmodell bzw. die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche oder sogar eine Arbeitszeitverkürzung!“
Es wurde aber auch darüber diskutiert, dass immer mehr Menschen – überwiegend Frauen – von dem was sie verdienen, nicht mehr leben können. 1.500 Euro Mindestlohn ist in den vergangenen Monaten schon in vielen Branchen möglich geworden. Das Ziel des ÖGB ist aber ein Mindesteinkommen von 1.700 Euro sein, denn nur so könne die Einkommensschere geschlossen und die Altersarmut erfolgreich bekämpft werden.
Auch die Arbeitsmarktsituation im Burgenland war Thema bei der heutigen Landeskonferenz. Gerade das Burgenland sei durch seine lange Grenze besonders betroffen von Verdrängungswettbewerb und Lohn- und Sozialdumping. „Das niedrige Lohnniveau unserer Nachbarländer macht den burgenländischen Arbeitsmarkt besonders attraktiv. Und was noch zu betonen ist – viele unserer Unternehmer nehmen das Angebot von Billig-Arbeitskräften auch gerne an“, stellt Mauersics fest. Gefordert werden daher Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping, unter anderem mehr Personal für die Kontrollbehörden.
Erich Mauersics ist 55 Jahre alt und stammt aus St. Andrä/Zicksee. Er ist Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida im Burgenland, ÖGB-Regionalvorsitzender in der Region Neusiedl und Vorstand in der burgenländischen Arbeiterkammer.
Der ÖGB vertritt im Burgenland mehr als 40.000 Mitglieder. 67 Prozent davon sind männlich, 33 Prozent weiblich. Die ÖGB-Landeskonferenz findet alle fünf Jahre statt.
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