Harte Zeiten für Geflügelhalter

Anton Leidl vom Straußenhof Pongo in Draßmarkt mit seinen Tieren. | Foto: privat
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  • Anton Leidl vom Straußenhof Pongo in Draßmarkt mit seinen Tieren.
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DRASSMARKT/WEPPERSDORF (EP). Seit 9. Jänner gilt für ganz Österreich die Stallpflicht für Hausgeflügel. Dass diese Maßnahmen wichtig sind, zeigt ein Fall von Geflügelpest im Nordburgenland, im Bezirk Oberpullendorf ist bisher kein Fall bekannt.
Der Bezirk hat mit 113.789 (32,6%) Stück Geflügel den höchsten Stand im Burgenland, die meisten Tiere finden sich in Draßmarkt. Hier hat Geflügelhaltung eine lange Tradition. Anton Schlögl von der Firma Schlögl Ei: „Es ist richtig und wichtig, dass die Stallpflicht verordnet wurde, da die Übertragung des Virus von Geflügel auf Geflügel extrem stark ist.“ In seinem Betrieb habe er mit der Stallpflicht keine Probleme, da man einen „Wintergarten“ besitzt, damit die Tiere scharren können, dazu aber nicht nach draußen müssen.

Hochsicherheitsgebiet

Schlögl Ei besitzt 35.000 Hühner, sein Sohn 25.000. "Unsere Tiere bleiben im Stall, sie dürfen auf gar keinen Fall mit Wildgeflügel in Kontakt kommen. Wir sind durch die Nähe zum Neusiedlersee ein gefährdetes Gebiet, für Draßmarkt wäre ein Vogelgrippefall verheerend. Lieder wird dies von Hobbyhaltern oft auf die leichte Schulter genommen, mit verheerenden Folgen", warnt Schlögl. Auch Anton Werkovits von Werkovits Nudeln hat keine Probleme mit der Stallpflicht. Sein Betrieb hält 18.000 Hühner, 9.000 in Freilandhaltung, 9.000 in Bodenhaltung. "Wir sind so ausgerüstet, dass die Tiere im Inneren trinken und fressen können.“ Auch er sieht die Probleme eher bei den Hobby-Haltern. "Diese halten sich oft nicht an die Vorschriften und lassen ihre Tiere draußen. Ich hoffe, dass die Stallpflicht in zwei bis drei Monaten aufgehoben wird. Aus Erfahrung weiß man, dass der Erreger mit dem Ansteigen der Temperaturen wieder verschwindet." Auch Anton Leidl vom Straußenhof Pongos muss seine insgesamt 70 Strauße einsperren. "Wir mussten dafür extra zwei Hallen anmieten, um alle Tiere unterzubringen." Ein Fall von Vogelgrippe wäre für ihn existenzgefährdend. Veterinär Dr. Franz Pürrer: "Draßmarkt bzw. der Bezirk ist sicher ein Hochsicherheitsgebiet, auch Strauße reagieren hochempfindlich auf das Virus." Für Elisabeth Nussbaumer vom Hof Sonnenweide wäre ein Vogelgrippefall eine Katastrophe. "Unsere Geflügeltiere sind gerettete Tiere, die bei uns ihr Leben in Freiheit verbringen dürfen. Geschlachtet werden sie nicht." Normalerweise bewegt sich das Geflügel auf ca. vier Hektar frei, in den Stall gehen sie nur zum Schlafen, wenn es dunkel wird. "Deshalb trifft uns bzw. unsere Tiere die Stallpflicht besonders hart. Damit die Tiere mehr Platz haben, leben sie jetzt in der Scheune."

Angriffe

Das größte Problem ihres Geflügels sei aber, dass es sich nicht aus dem Weg gehen kann. "Die Tiere beanspruchen Platz und Freiraum für sich. Leben sie in beengten Verhältnissen, kommt es zu Streit und Angriffen untereinander. Die Hühner picken sich gegenseitig die gelegten Eier auf, die Gänse versuchen alles zu dominieren und die älteren, schwächeren Tiere flüchten von einem Versteck in das nächste. Wir hoffen, dass die Stallpflicht bald aufgehoben wird bzw. dass es Ausnahmeregelungen für Halter gibt, die ihre Tiere oder deren Produkte nicht zum Schlachten oder Verzehr verwenden, so wie wir."

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