Positive Tourismusbilanz: Zuwächse bei den Nächtigungen

 BEZIRK (EP). Besonders stark ist der Zuwachs auch im Mittelburgenland - mit 29,2 Prozent bei den Nächtigungen und 31,5 Prozent bei den Ankünften - ausgefallen. Eine Nachfrage bei einigen Hoteliers hat diesen burgenlandweiten, positiven Trend auch für den Bezirk Oberpullendorf bestätigt.

Steigerung

Auch Georg Derdak, Hotelier aus Lutzmannsburg, ist zufrieden: "2016 war für uns ein sehr erfolgreiches Jahr, weil viele aufgrund einzelner Krisenherde zuhause Urlaub gemacht haben. Heuer packt die Leute zwar wieder die Reiselust, ich bin aber bisher trotzdem zufrieden, es ist ein `normales` Jahr." Derdak hofft auf einen erfolgreichen Herbst und die geplante Erweiterung der Sonnentherme. "Ich würde mir wünschen, dass die Investitionen auch wirklich dort getätigt werden, wo sie nötig sind."
Thermen-Hotel "All in Red" Geschäftsführer Thomas Angerer bestätigt die positiven Zahlen. "Im ersten Halbjahr sind die Nächtigungszahlen rasant gestiegen. Das liegt aber auch daran, dass wir voriges Jahr das Hotel komplett saniert haben und es sieben Wochen geschlossen blieb." Man sei jetzt am gleichen Niveau wie vor der Sanierung – 1,3 Millionen wurden in diese investiert. "Ich wünsche mir natürlich eine leichte Steigerung, es wäre schön, wenn wir unser Ziel erreichen würden." Den Erfolg führt Angerer unter anderem auf die Kooperation mit dem Thermenhotel Kurz zurück. "Mit der 'All in Card`hat der Gast viel mehr Möglichkeiten, kann die Restaurants oder Freizeiteinrichtungen beider Hotels in Anspruch nehmen und genießen. Auch alle anderen Angebote im Rahmen der Kooperation werden von den Gästen sehr gut angenommen." 36 Mitarbeiter sind zur Zeit im All in Red beschäftigt, gutes Personal zu finden würde aber immer schwieriger werden, so Angerer. "Auch der ungarische Arbeitsmarkt, auf den wir immer zurückgreifen konnten, ist bereits ausgedünnt."

Hochzufrieden

Günter Kurz führt zwei Hotels: "Im Sporthotel in Oberpullendorf sind die Zahlen gleichbleibend, in Lutzmannsburg hatten wir im ersten Halbjahr 1.000 Nächtigungen. Gegenüber dem Vorjahr ist das zwar ein Minus von 4,55 Prozent, das ist aber nicht Besorgnis erregend, weil die Leute 2016 aufgrund der Krisen in Europa vermehrt Urlaub zuhause gemacht haben. Ich bin trotzdem hochzufrieden."

Perfektes Angebot

Etwas kritischer sieht Jürgen Rohrer vom Apfelhof Rohrer in Lutzmannsburg die Situation. "So manche großen Hotels sollten ihre Zahlen überprüfen. Denn wenn die Preise auf ein Niveau zurückgeschraubt werden, wo man eigentlich nichts mehr verdienen kann, ist es wirtschaftlich nicht mehr vertretbar." Für Rohrer zählt eines: "Die Steigerung der Frequenz bei vollem Preis, bester Dienstleistung, hoher Qualität, hohem Standard und nachhaltiger, betriebswirtschaftlicher Ausrichtung. Es funktioniert nur über das perfekte Angebot." Das Burgenland konnte übrigens im ersten Halbjahr 2017 sowohl bei den Nächtigungen als auch bei den Ankünften ein Plus von 0,7 Prozent erzielen, heißt es von LH Hans Niessl und LR Alexander Petschnig. 454.585 Ankünfte (+3.115) sowie 1.301.768 Nächtigungen (+8.493) wurden gezählt. Stärkster Monat im ersten Halbjahr war im Burgenland der Juni mit einem Plus von 16,3 %.