Unsere Jubilare/Johanna Schattovich aus Unterpullendorf: "Ich bin einfach gut drauf"
Johanna Schattovich ist 1917 geboren - am 24. März feierte sie ihren hundertsten Geburtstag.
UNTERPULLENDORF (EP). Und dies bei bester Gesundheit und guter Laune, denn die Jubilarin hat sich trotz ihres hohen Alters ihren Humor bewahrt.
Den konnte sie auch stets gut gebrauchen in einem Leben, welches geprägt war von harter Arbeit und Verzicht. Und Johanna arbeitete zeitlebens in der Landwirtschaft, zuerst zuhause, später bei ihrem Mann. Vor ihrer Ehe arbeitete Johanna den Winter über in Wien als Haus- oder Kindermädchen. "Es war ein hartes Leben, es gab nur Arbeit und Sparen. Wir hatten ja keine Maschinen, keinen Traktor, mussten alles händisch machen", erinnert sich die Hundertjährige zurück. Alle Wege wurden zu Fuß bewerkstelligt, eingekauft wurde damals in Steinberg. "In Oberpullendorf gab es nichts, wir sind die drei Kilometer nach Steinberg zu Fuß gegangen, um Geschirr oder Kleidung einzukaufen." Lebensmittel gab die Landwirtschaft her – Butter, Schmalz, Brot – alles wurde selbst gemacht.
Singen als Hobby
"Wir hatten ja Hühner, Schweine, Pferde und bewirtschafteten Felder. Brot haben wir alle zehn Tage selbst gebacken, fünf riesige Laibe auf einmal." Geboren und mit zehn Geschwistern aufgewachsen ist Johanna Schattovich in Unterpullendorf, dort lebt sie auch heute noch. Ihren späteren Gatten kannte sie ein Leben lang, geheiratet wurde 1949. Drei Kinder wurden geboren, heute 65, 64 und 62 Jahre alt. Zwei Enkel und vier Urenkel machen die Familie komplett. Auch ihrem Mann war ein langes Leben vergönnt, er starb 2005 mit 90 Jahren – nach 56 Jahren Ehe. Johanna war immer gesund, nur einmal, mit Mitte 30, hing ihr Leben an einem seidenen Faden. Sie erkrankte an einer Hirnhautentzündung, die sie dank ärztlicher Hilfe gut überstand.
Auch eine Lungenembolie im letzten Herbst überstand Johanna ohne Schäden, heute fühlt sie sich wohl. "Ich lese jeden Tag die Zeitung, schaue gerne fern. Am liebsten Skirennen oder Skispringen." Außerdem singt sie für ihr Leben gern, früher im Unterpullendorfer Chor, heute nur mehr für sich zuhause. Ihr Rezept für ein langes Leben? "Ich habe keines, aber ich war und bin immer gut drauf."
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