Neue Töne für alte Lisztorgel
1811 wurde Franz Liszt in Raiding geboren.100 Jahre später wurde im Geburtshaus das Franz Liszt Museum eröffnet.
RAIDING (EP). In dem Museum steht die so genannte Liszt-Orgel. Ein barockes Orgelpositiv, auf dem Franz Liszt als Kind in der Kirche gespielt hat. Der Zustand des Instrumentes ist erbärmlich, man kann der Orgel keinen einzigen Ton mehr entlocken.
Der Lisztverein Raiding plant nun, die Liszt-Orgel zu restaurieren, die Vorarbeiten dafür sind bereits im Gange. Treibende Kraft dieses Vorhabens ist Manfred Fuchs, der Obmann des Lisztvereins Raiding, ein pensionierter Musikpädagoge. In zwei Jahren feiert der Franz Liszt Verein sein 50-jähriges Jubiläum, bis dahin soll die Restaurierung abgeschlossen sein. Das letzte Mal erklang die Orgel 1924 in einem öffentlichen Gottesdienst. "Franz Liszt hat Raiding fünf Mal besucht, bei einem dieser Besuche erstand er die Orgel, die seit 1942 unter Denkmalschutz steht. Liszt hat auch tatsächlich selbst auf diesem Instrument gespielt ", erklärt Fuchs.
Aktionen im Jubiläumsjahr
Der Verein wolle sich unter anderem bei der Bevölkerung von Raiding, den Mitgliedern des Vereins sowie beim Land Burgenland für die ständige Unterstützung bedanken. "Die Restaurierung der Orgel ist nur ein Teil der Aktionen im Jubiläumsjahr 2018. Es wird auch ein Exklusivkonzert auf dem historischen Erhardt Flügel geben, die neue Lisztbibliothek soll präsentiert werden und eine Festschrift wird auf 50 Jahre Franz Liszt Verein zurückblicken." 80.000 bis 85.000 Euro soll die Restaurierung kosten, die vom Orgelbaumeister und Fachmann für historische Orgeln, Wolfgang Karner, durchgeführt wird. Fast 250 Jahre sei das Instrument alt, so Karner, der in der Restaurierung eine große Herausforderung sieht. 1780 gab es die letzte Reparatur, später hat man versucht, die Orgel wieder bespielbar zu machen. "Hülle und Klaviatur sind gut erhalten, die Pfeifen müssen rekonstruiert werden. Es ist ein riesiges Abenteuer und wesentlich aufwändiger als andere Projekte." Auf Lisztpflege wird in Raiding großer Wert gelegt, so Johannes Kutrowatz. "Lisztgesellschaft, Lisztverein und Gemeinde - das ist eine internationale Erfolgsgeschichte." Bürgermeister Markus Landauer: "Raiding unterstützt sämtliche Aktivitäten. Es passt kein Löschblatt zwischen Lisztverein, Lisztgesellschaft und Gemeinde."
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