Leitantrag "Für unser Mittelburgenland" beschlossen
„Im Mittelburgenland müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit auch in Zukunft die Lebensqualität gesichert wird. In den Bereichen Arbeitsplätze, Wirtschaft, Gesundheit, Öffentlicher Verkehr, Sicherheit und Bildung brauchen wir neue Impulse. Die ÖVP will als bestimmende politische Kraft ihren Beitrag für unsere Region leisten“, sind sich die Abgeordneten Niki Berlakovich und Patrik Fazekas einig.
Die Volkspartei Mittelburgenland hat zur Entwicklung des Bezirks Oberpullendorf konkrete Vorschläge erarbeitet. Diese Maßnahmen und Ziele wurden in einem Leitantrag zusammengefasst. Dieser Antrag wurde beim vergangenen Bezirksparteitag einstimmig von den Delegierten beschlossen. Die geplanten Vorhaben sollen die Situation der Menschen im Bezirk verbessern. Inhalte des Leitantrags sind:
Arbeit, Wirtschaft und Tourismus
„Ende Mai 2016 waren 1.099 Frauen und Männer arbeitslos. Daher muss es oberste Priorität haben, Arbeitsplätze im Bezirk zu schaffen bzw. zu sichern“, so Bezirksparteiobmann Berlakovich. Vorhaben für mehr Lebensqualität:
• Sonderinvestitionsprogramme
• Tourismus – Ausbau Ruhebreich Therme Lutzmannsburg-Frankenau
• Ausbau Breitbandinternet – wichtiges Kriterium für Betriebsansiedlungen
• Entbürokratisierung – keine unnötigen behördlichen Auflagen für Betriebe
• Lehrausbildung attraktiver machen & mehr Lehrplätze schaffen
• Beschäftigung Arbeitnehmer 50+ - für private & öffentliche Betriebe attraktiver machen
Landwirtschaft, Umwelt und Energie
Ein weiterer Punkt im Programm für die nächsten Jahre ist Landwirtschaft, Umwelt und erneuerbare Energie. Punkte dazu im Leitantrag:
• regionale Lebensmittel und Produkte in öffentlichen Küchen, z.B. im Krankenhaus Oberpullendorf
• Erneuerbare Energie ausbauen und damit die Nachhaltigkeit stärken
Die Frostschäden Ende April haben einmal mehr gezeigt, dass die Bauern immer stärker durch Wetterkapriolen an die Grenzen der wirtschaftlichen Belastbarkeit geführt werden. Dazu hat die ÖVP gemeinsam mit dem Bauernbund das Land aufgefordert, den Bauern rasche Hilfe zu leisten. „Der Nationalrat hat bereits eine Unterstützung der durch den Frost geschädigten Bauern beschlossen. Jedoch bezahlt der Bund nur, wenn auch das Land finanzielle Mittel zur Verfügung stellt. Gestern wurde endlich der ÖVP-Antrag im Landtag angenommen“, sagt Niki Berlakovich.
Gesundheit und Pflege
Die medizinische Versorgung im Bezirk ist durch den Hausärztemangel in den kommenden Jahren gefährdet. „Wir wollen von der Landesregierung ein klares Konzept, wie die gesundheitliche Versorgung im Mittelburgenland aufrechterhalten bleibt. Außerdem müssen Entwicklungen zu einer 2-Klassen-Medizin verhindert werden“, so Berlakovich. Die Menschen sollen sich in der Heimat wohl fühlen und alt werden können. Konkrete Maßnahmen dazu wären:
• leistbare Starterwohnungen für junge Menschen und Tagesbetreuungen für Senioren
• pro 1000 Einwohner 10 Betreuungsplätze für Senioren
• kürzere Wartezeiten in Ambulanzen
• aktive Teilnahme am Dorfleben für Senioren ermöglichen
• Nachbarschaftshilfe stärken
• wohnortnahe medizinische Versorgung sichern
Sicherheit
Ein weiteres Thema ist die Sicherheit. „Es gibt ein immer stärker werdendes Sicherheitsbedürfnis der Menschen im Bezirk. Die Menschen haben ein Anrecht auf Sicherheit. Die Blaulichtorganisationen müssen derart unterstützt werden, dass sie ihre Aufgaben erfüllen können“, sagt Niki Berlakovich.
Finanzausgleich
Gleichbehandlung von Menschen hinsichtlich des Finanzausgleiches. „Ein Wiener Bürger darf nicht mehr wert sein, als ein burgenländischer Bürger. Die Gemeinden und der ländliche Raum müssen gestärkt werden“, gibt Niki Berlakovich die Marschrichtung anlässlich der laufenden Verhandlungen vor.
Frauen
„Zeitgemäße Frauenpolitik muss den heute vielfältigen Lebensrealitäten von Frauen gerecht
werden und alte Rollenbilder ablegen. Jede Frau soll frei über ihre Lebensplanung entscheiden können und Unterstützung erfahren, da Frauen heute oftmals Doppelbelastungen und ungleichen Berufschancen gegenüberstehen. Ziel ist Voraussetzungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu schaffen sowie gleiche Entlohnung bei gleichwertiger Arbeit“, so LAbg. Fazekas. Eine weitere Maßnahme wäre die Schaffung von Förder- und Bildungsprogramme für Frauen um den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu erleichtern und Aufstiegsmöglichkeiten zu wahren. Die Gleichberechtigung von Mann und Frau sollte für alle selbstverständlich sein.
Bildung
„Der Schlüssel zu mehr Chancen liegt in Qualifikation, Aus- und Weiterbildung. Daher setzten wir uns für optimale Ausbildungsmöglichkeiten und ein vielfältiges Bildungssystem ein“, so Patrik Fazekas.
Dringend notwendig sei eine Digitalisierung im Bildungssektor. „Wir müssen eine digitale Revolution an Burgenlands Schulen starten. Nur so können Schülerinnen und Schüler rechtzeitig auf die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet werden“, sagt der ÖVP-Jugendsprecher. Um das zu erreichen, fordert Fazekas
• High-Speed-Anschlüsse und ein flächendeckendes WLAN-System an allen Schulen,
• die Förderung von interaktiven Materialen wie E-Books, Laptops, Tablets, etc.,
• eine verpflichtende Lehrerweiterbildung im Bereich der digitalen Kompetenzen,
Pendler und Infrastruktur
Funktionierende Verkehrsanbindungen im öffentlichen Verkehr sind das Um und Auf für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie für Schülerinnen und Schüler. Eine optimale Buskoordination soll zu Verbesserungen führen. Speziell Verbindungen innerhalb des Bezirkes und in Richtung Oberwart sind davon betroffen. Weitere Vorhaben für mehr Lebensqualität:
• Rollstuhlgerechte öffentliche Verkehrsmittel - sollen zum Standard gehören
• Flexible Taxis - Jugendtaxi, 60+ Taxi, Ruftaxis sowie E-Mobilität ausbauen
• Zug Deutschkreutz-Wien – Fahrpläne an Bedarf von Pendlern besser anpassen
• S31/B61a - Errichtung von Park & Ride bzw. Park & Drive Anlagen – mindestens zwei an der Strecke und der Weiterbau bis zur Ungarischen Grenze
• LKW Fahrverbot ab 7,5t höchstzulässigem Gesamtgewicht für Horitschon, Unterpetersdorf, Deutschkreutz und Lackendorf - „Ziel und Quellverkehr“ ausgenommen
Fazekas: Mobilität stärken und Semesterticket-Förderung ausweiten
„Wir fordern die rot-blaue Landesregierung auf, die Semesterticket-Förderung auszuweiten“, erklärt Patrik Fazekas. „Burgenländische Studierende sollen auch für die Strecke vom Heimat- zum Studienort Unterstützung erhalten.“ Bisher ist nur die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel am Studienort möglich. „Im 21. Jahrhundert sollte es auch möglich sein, den Zuschuss online zu beantragen“, schlägt der ÖVP-Jugendsprecher vor.
Für junge Menschen ist es wichtig, mit öffentlichen Verkehrsmitteln kostengünstig vom Heimatort an den Studienort zu gelangen. „Wenn wir wollen, dass die Lebensqualität der jungen Generation steigt, dann braucht es nachhaltige Mobilitätskonzepte zur Entlastung der Jugendlichen. Daraus resultiert nicht nur die Steigerung der Lebensqualität, sondern auch eine Maßnahme gegen die fortschreitende Abwanderung. Gleichzeitig kann die Attraktivität des Wohnorts gesteigert werden und Nahversorgung kann gestärkt werden, weil mehr Kaufkraft im Ort bleibt.“
#vpb
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