Klubehe statt unsicherer Zukunft
2. Liga/1. Klasse: SC Lockenhaus und SC Rattersdorf schließen Klubkooperation
RATTERSDORF/LOCKENHAUS (O.Frank). Die Entwicklung ist dramatisch – und offenbar kaum aufzuhalten: Viele Unterhaus-Vereine leiden unter gravierendem Nachwuchsmangel. Vor Jahren fast undenkbar, haben sich Nachwuchsbereich mittlerweile viele Spielgemeinschaften etabliert. Ein Modell, das künftig auch bei Kampfmannschaften an der Tagesordnung stehen wird – weil der Unterbau weiter wegbricht. Eine solche Kooperation gehen ab der kommenden Saison 2. Liga Mitte-Klub SC Lockenhaus und 1. Klasse-Verein SC Rattersdorf/Liebing ein. „Unser gemeinsames Ansuchen wurde bereits vom ÖFB genehmigt“, freut sich SC Rattersdorf-Obmann Christian Erhardt. Die Klub-Zusammenarbeit, die auf unbestimmte Zeit abgeschlossen wurde, und dabei vor allem in Lockenhaus ein perfektes Umfeld für eine nachhaltige Entwicklung der Spieler geboten wird, scheint flexibel zu sein: „Wir können wöchentlich die Spieler hin- und herwechseln. Spieler unter 23 Jahren könnten am Wochenende sogar zweimal spielen“, erklärt Erhardt. Die Klassenzugehörigkeit beider Vereine bleibt unverändert und treten voraussichtlich unter dem Namen „SC Lockenhaus/Rattersdorf 1 und 2“ auf.
Zeit zum Umdenken gekommen
Einige Bezirksvereine stehen vor einer ungewissen Zukunft. Auch der Mitgliederschwund und die sinkende Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, stellt sie vor große Herausforderungen. Zu gravierend sind die gesellschaftlichen Veränderungen der vergangenen Jahre. Die Welt ist schnelllebiger geworden – und die Jugend sprunghafter. Die sportliche und soziale Förderung steht für sie in Vereinen nicht mehr im Vordergrund und nur noch wenige wollen sich dauerhaft an einen Klub binden. Die Vereins-Realität ist in vielen Ortschaften hart, auf lange Sicht sind weitere Spielkooperationen unausweichlich. Nimmt man sie an, steigen die Chancen auf einen lebensverlängernden Klubbestand und auf eine womöglich sichere Zukunft. Wer indes notwendige Veränderungen ausbremst, riskiert das Sterben der Vereine – und im gegenständlichen Fall hat sich der SC Rattersdorf mit aller Deutlichkeit dagegen ausgesprochen …
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