"Supercoach" Dadi Maxell: "Ich war der einzige Farbige"

„Ich habe für alles, was ich in den letzten Jahrzehnten erlebt habe, eine sehr große Wertschätzung", betont "Supercoach" Dadi Maxell.
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Die Lebensgeschichte von Dadi Maxell: Einst Flüchtling, dann Familienvater, nun Vorbild und "Supercoach 2018".

DRASSBURG (Oliver Frank). Dadi Maxell steht am Rande des Trainingsfeldes in Draßburg. Er trägt Trainingsanzug und Fußballschuhe. Vor ihm hat sich eine Schar Halbwüchsiger aufgebaut. Rund 15 hoffnungsvolle Nachwuchskicker, die das Gebilde der U9 des „Wulkatals“ mit den Ortschaften Draßburg, Baumgarten und Antau schmücken. Der 37-Jährige  begrüßt jeden, gibt noch kurze Anweisungen. Man merkt die Begeisterung in den Augen der jungen Kicker, sie verehren ihren Trainer Dadi Maxell. Und dies drückten sie gemeinsam mit ihren Eltern bei der Wahl zum "Bezirksblätter-Supercoach 2018" in Zahlen aus: Knapp 11.000 Stimmen (!) sammelte der gebürtige Angolaner. „Das ist unglaublich. Ich bin allen sehr dankbar. Das zeigt, dass meine Arbeit geschätzt wird“, zeigt er sich glücklich.

"Fühle große Wertschätzung"
Und er kann sich auch bestens in die Lage eines Neunjährigen versetzen. Es war das Jahr 1990. Da landete Dadi Maxell mit erst neun Jahren im Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen. Gemeinsam mit seiner Mutter und zwei Geschwistern aus Angola war er vor dem Krieg geflüchtet. Wenn er über die damaligen Motive, Ängste oder Sorgen spricht, wird er zu einem Symbol für das tragische Schicksal vieler Menschen. Er fand in Stinatz ein neues Zuhause und auch den Weg zum Fußball. Klubverantwortliche erkannten rasch sein Talent, unterstützten ihn neben der Schule beim Erlernen der deutschen Sprache. „Durch Fußball habe ich schnell viele Freunde kennen gelernt!“ Und dieser stellte auf Anhieb viel auf den Kopf. „Obwohl ich zuvor nie in meinem Leben Fußball gespielt habe!“ Viele Einberufungen in die Nachwuchsauswahl „Süd“, der österr. U14-Meistertitel mit dem BNZ Burgenland oder die Auszeichnung zum besten Nachwuchsspieler prägten die ersten Jahre im Burgenland. „In den 90er Jahren war ich landesweit der einzige farbige Spieler im Nachwuchs.“ Kein Problem für ihn, „denn der Fußball hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin!“, betont er überaus stolz. Einzig bei einem einjährigen Holland-Aufenthalt bei Feyernoord Rotterdam mit 14 Jahren war er nicht glücklich. „Ich hatte immer Heimweh nach Österreich!“ Heute ist Dadi Maxell zweifacher Familienvater und ist mit einer Österreicherin seit vielen Jahren verheiratet. „Ich habe für alles, was ich in den letzten Jahrzehnten erlebt habe, sehr große Wertschätzung“, ist er stets bodenständig und ehrgeizig geblieben. Nicht nur im Sport. Als Absolvent der Handelsschule arbeitet er seit Jahren bei der Post.

Ausbildungsziel: UEFA-A-Lizenz

Beim ASV Draßburg gilt Dadi Maxell als Vorzeigetrainer mit Fingerspitzengefühl und hat Talent, Fußball-Fachwissen gekonnt auf die jungen Spieler zu übertragen. Jedoch will er sein Wissen erweitern: „Ab Ende Juni starte ich mit der Nachwuchstrainer-Ausbildung!“ Sein Fortbildungsziel legt er sich bis zur UEFA-A-Lizenz fest, erklärt: „Ich setze mir immer die höchsten Ziele!“

Die Gabe, Fußballspiele zu lesen

Kundige der Fußball-Szene denken beim Namen Dadi Maxell an die vergangenen Jahre zurück, der als Spielmacher („Ich habe das Talent, Spiele lesen zu können“) u.a. bei den Vereinen SC Eisenstadt, SC Pinkafeld, ASK Horitschon, FC Deutschkreutz wie auch beim UFC Sieggraben auflief. Seine aktive Karriere ist mittlerweile vorüber. Neben dem Job als U9-Übungsleiter ist er Co-Trainer beim Burgenlandligaklub ASV Draßburg. Ein Job, der früher oder später mehr Verantwortung bringen soll. „Ja, irgendwann will ich auch Cheftrainer sein.“ Dafür scheint Dadi Maxell zweifellos der richtige Mann zu sein: Ambitioniert, authentisch, sympathisch und voller Tatendrang. „Wenn du einmal umfällst, musst du zweimal aufstehen. Und das gilt nicht nur im Sport!“ Dadi Maxell weiß garantiert wovon er spricht…

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