Wider das Vergessen: Pinkafelder Gedenkfahrt nach Auschwitz-Birkenau
Ende August machte sich eine Gruppe von 32 Menschen aus dem Bezirk auf den Weg in das über 500 Kilometer entfernte Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau in Polen
PINKAFELD/POLEN. – Eduard Posch von den NEOS Pinkafeld organisierte diese gemeinsame, generationsübergreifende Busreise zu der Gedenkstätte, um dem schleichenden Vergessen der damaligen NS-Verbrechen entgegenzuwirken.
„Gerade in der heutigen Zeit, wo man den Eindruck hat, dass Fremdenfeindlichkeit wieder salonfähig wird, sollte man umso mehr daran denken, wie viele beginnende Parallelen es zum damaligen Prozess der Ausgrenzung und Verfolgung bestimmter Menschengruppen gibt, die damals bis zum größten Verbrechen an der Menschheit, dem Holocaust, geführt haben “, betonte Eduard Posch und bedankte sich für das große Teilnehmerinteresse.
Führung durch Konzentrationslager
Mit einer professionellen, persönlichen Führung wurden die beiden weitgehends originalgetreu erhaltenen Gedenkstätten des Stammlagers Auschwitz und dem Vernichtungslager Auschwitz/Birkenau besucht. Die enorme, unüberschaubare Größe dieser Lager und die Tristheit, die alleine von den Gemäuern und Zäunen ausging, war nur der Beginn von vielen erschaudernden Eindrücken, die die Teilnehmer an diesem Tag mitnahmen.
Die Details über die Geschichte und Tatsachenberichte, über Selektion der Gefangenen, bis hin zu unmenschlichen Lebensbedingungen, Unterdrückung, Zwangsarbeit und Folter, gipfelten sich in der unfassbaren Zahl der über 1,1 Millionen getöteter Menschen, die dort der Massenvernichtung vom Dritten Reich zum Opfer fielen.
Erschüttertes Schweigen
Erschüttertes Schweigen begleitete die Gruppe auch durch das Museum, wo sämtliche Überreste der vernichteten Juden und Roma, wie zum Beispiel Fotos, Tonnen von Schuhen und Prothesen, sowie menschliche Haare aufbewahrt werden. Mit diesem persönlichen Bezug zwischen diesen Gräueltaten und den angstvollen Original-Portraitgesichtern oder zum Beispiel kleinen Kinderschuhen, wurde das bedrückende Gefühl an jenem Ort schier unerträglich.
Eduard Posch hielt eine Rede am offiziellen Mahnmal der Gedenkstätte und erinnerte nochmal daran, dass diese Verbrechen nie wieder passieren dürfen und unser aller Zusammenhalt unter Menschen und Kulturen hier gefordert ist, und legte gemeinsam mit der Gruppe einen Kranz der Anteilnahme ab.
Kulturelle Städteführung
In Verbindung mit der Gedenkreise nach Auschwitz wurde auch eine kulturelle Städteführung in Krakau unternommen, wo man die Gastfreundschaft der Polen zu schätzen lernte und die mittelalterliche Schönheit der Altstadt genießen konnte.
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