Hochwasserschutz Wolfau
1,4 Millionen Euro zum Schutz vor erneuten Überschwemmungen
WOLFAU (kv). Der Hochwasserschutz im Burgenland wurde in den letzten Jahren massiv ausgebaut. Grund waren die steigenden Überschwemmungskatastrophen, die auch die Gemeinde Wolfau immer wieder heimsuchten. Wolfau ist gleich doppelt gefährdet, sowohl durch die Lafnitz als auch den Stögersbach.
Viele Für und Wider
Am Freitag, den 25. Jänner 2019, fand nach einer sehr langen Vorlaufzeit endlich der Spatenstich für die Hochwasserschutzmaßnahmen in Wolfau statt. Nach Abschluss der Bauarbeiten Ende des Jahres - ausgeführt von Schuller Bau - ist Wolfau für das 100-jährige Hochwasser gerüstet.
"Sowohl von Seiten der Bevölkerung als auch des Gemeinderates kamen immer wieder Zweifel, ob diese Maßnahmen wirklich notwendig seien. Doch das Hochwasser Anfang Juni letzten Jahres hat uns eines besseren belehrt." (Bgm. Walter Pfeiffer)
Natürlich standen hier auch die Interessen zum Schutz der Bevölkerung, jener zum Schutz der Natur in Widerspruch.
Mehrere Baumaßnahmen notwendig
Eine Maßnahme, um dem Hochwasser Herr zu werden, ist der Bau eines Dammes. "Wir können in Zukunft den Zufluss auf 12,5 m3/s drosseln. Auch die Brücke Richtung Unterrohr wird erneuert und es müssen Wege angehoben werden. Die Dämme bis zum Sportplatz haben eine Länge von 1,3 Kilometer, außerdem werden rund 15.000 m3 Erde zur Aufschüttung benötigt.
Finanzierung steht
Die Kosten für die Hochwasserschutzmaßnahmen wurden mit 1,4 Mio. Euro berechnet. Das Land übernimmt 40 %, der Bund 39 % und die Gemeinde Wolfau 21 % der Gesamtkosten.
LR Hans Peter Doskozil nutzte die Gelegenheit, um über die Verantwortung des Landes betreffend den Katastrophenschutz zu sprechen. Die Privatversicherungen und der Katastrophenfond reichen nicht aus, um die entstandenen Schäden der Privatpersonen abzudecken. "Hier muss das Land einfach finanzielle Mittel für eine zusätzliche Versicherung aufbringen", so der Landesrat. Auch bei der Widmung müsse größere Vorsicht an den Tag gelegt werden. "Wenn die Menschen eine Baugenehmigung erhalten, dann müssen sie auch sicher sein können, dass sie an diesem Ort gefahrlos bauen können", so Doskozil weiter. Der Landesrat spricht sich außerdem für mehr Verantwortung in Bezug auf die Bodenversiegelung aus.
Dass mit Hans Peter Doskozil ein neuer Wind in der Landesregierung weht, zeigt sich auch daran, dass er einige outgesourcte Leistungen wieder in die eigene Hand nehmen möchte - sprich was den Bau von Güterwegen, Straßen oder Hochwasserschutzbauten betrifft.
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