Bezirk Oberwart
84 Feuerwehren im Bezirk aktiv
Das neue Feuerwehrgesetz ist für Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Wolfgang Kinelly ein Kompromiss.
BEZIRK OBERWART. 25 Jahre nach dem Feuerwehrgesetz 1994 will die Landesregierung im Oktober ein Neues beschließen. Die Begutachtung ist abgeschlossen. Mit 1.1.2020 soll es in Kraft treten.
"Große Herausforderung"
Jurist Thomas Schindler: "Für Einarbeitung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erhielten wir ein "Qualitätssiegel". Das war eine große Herausforderung, aber da sind wir jetzt sicherlich Vorreiter."
LH-Stv. Tschürtz (FPÖ): "Aus meiner Sicht ist es das modernste Feuerwehrgesetz Österreichs. Die Feuerwehr war total eingebunden." Auch Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl zeigte sich zuversichtlich: "Das Gesetz wird von den neuen Führungen mitgetragen. Andere Landesfeuerwehrverbände werden sich am burgenländischen Gesetz orientieren."
Am Gesetz mitgearbeitet
OBR Wolfgang Kinelly: "Ich finde das neue Gesetz nicht schlecht. Ich bin seit über einem Jahr Bezirksfeuerwehrkommandant. Seit dem Erstentwurf hat sich viel getan. Positiv ist, dass der Landesverband stets miteingebunden war und uns nicht etwas "aufs Auge gedrückt" wurde."
"Ich habe an der Ausrüstungsverordnung mitgearbeitet und da hat sich rasch gezeigt, dass die Bedürfnisse zwischen Nord und Süd ziemlich unterschiedlich sind. In den nördlichen Bezirken gibt es praktisch nur große Feuerwehren, im Süd- und Mittelburgenland viele kleine. Der Bezirk Eisenstadt Umgebung hat 24 Wehren, der Bezirk Oberwart 84. Somit war das Ergebnis auch ein Kompromiss", so Kinelly.
Breit aufgestellt
"Ein Vorteil ist, dass wir durch die vielen Wehren breit aufgestellt sind. Im Vorjahr hatten wir beim Hochwasser in zahlreichen Gemeinden im Bezirk binnen weniger Stunden über 60 Wehren im Einsatz", berichtet Kinelly.
"Die Zusammenarbeit wird ausgebaut. Als Beispiel, Bad Tatzmannsdorf und Jormannsdorf fahren nur noch gemeinsame Einsätze, auch in der Gemeinde Weiden b. Rechnitz erfolgt die Alarmierung gemeinsam."
Reform notwendig
"Es ist immer schwieriger Leute zu finden, die ehrenamtlich Führungspositionen übernehmen, das macht die Wahl nicht einfacher. Die Reform war jedenfalls absolut notwendig. Ich sehe das Ergebnis positiv!", so Kinelly
FF-Kmdt. Philipp Magdits aus Badersdorf: "Für uns gibt es kaum Auswirkungen, da wir das alles schon gelebt haben. Bei Anschaffungen besprechen wir das im Team, auch die "Wahl" findet eigentlich bereits statt."
Zur Sache
- 2021 werden erstmals alle neue Kommandanten der 317 Ortsfeuerwehren bei einer Mitgliederversammlung gewählt. 2022 erfolgen die Wahlen in den Abschnitten, auf Bezirks- und Landesebene. Zudem können Mitglieder künftig bis zum 70. Lebensjahr bei der Feuerwehr sein – bis jetzt 65.
- Erstmals gibt es eine klare Trennung zwischen Selbstverwaltung und Behörde sowie einen Landesfeuerwehrdirektor, der die behördlichen Agenden per 1.1.2020 übernehmen soll.
- Gemeinden können die Finanzen ihrer Feuerwehren überprüfen und sollen so die Kommandanten entlasten. Dieser kann über Ausgaben bis zu 5.000 Euro selbst entscheiden, bei Ausgaben bis zu 10.000 Euro ist das Ortsfeuerwehrkommando hinzuziehen, bei Ausgaben über 10.000 Euro die Mitgliederversammlung.
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