Sozialmarkt Oberwart geöffnet
Gabriele Binder ruft den Sozialmarkt in Oberwart wieder ins Leben
OBERWART (kv). Der Sozialmarkt in der Johann Strauß-Gasse 3 musste vor einigen Monaten schließen. Es handelt sich um einen Supermarkt für einkommensschwache Menschen. Bestückt wird der Nahversorger mit Lebensmittelspenden von Supermärkten wie der Rewe-Gruppe oder Spar, Bäckereien und anderen Unternehmen aus der Lebensmittelbranche.
Gabriele Binder wurde von ihrer Krebserkrankung völlig aus der Bahn geworfen. Jetzt ist sie wieder gesund, aber mit über 50 und ihrer Krankengeschichte nicht mehr attraktiv für den Arbeitsmarkt.
Weniger als 1.100 Euro
Für einkommensschwache Menschen wie Pensionisten, alleinerziehende Mütter, Asylwerber oder Arbeitslose ist selbst für Lebensmittel oftmals nicht das notwendige Kleingeld vorhanden. Neben der Team Österreich Tafel gibt es für diese Menschen in Oberwart seit Oktober auch den Sozialmarkt, geführt von Gabriele Binder.
Die Lebensmittel sind bis zu 90 % günstiger als im regulären Supermarkt, Kunden müssen lediglich einmalig ein Formular ausfüllen um sicherzustellen, dass sie für den Einkauf im Sozialmarkt berechtigt sind.
"Wir versorgen auch caritative Einrichtungen mit einer Jause, wie das Lerncafe der Caritas oder Karika." (Gabriele Binder)
12 freiwillige Helfer
Die Lebensmittel werden gespendet und ist Gabriele Binder mit Feuereifer immer wieder auf der Jagd nach neuen Lieferanten. "Unsere Lebensmittel sind natürlich alle einwandfrei in Ordnung, oftmals sind Waren lediglich aus optischen Gründen nicht mehr für den Verkauf geeignet oder sie sind falsch ettiketiert", so Binder. Neben gängigen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Gebäck, Nudeln oder Milchprodukte findet sich beispielsweise auch Babynahrung in den Regalen. Alkohol gibt es keinen. Insgesamt 12 freiwillige Helfer arbeiten ehrenamtlich im Sozialmarkt, ihr Lohn ist ein Gratis-Einkauf und die Dankbarkeit der Menschen.
Die Einrichtung besteht zum Teil aus Spenden oder wird in monatlichen Raten abbezahlt. Auch die Miete wird aus dem Verkauf der Lebensmittel aufgebracht.
Richtung ökologischer Markt
Gabriele Binder geht aber noch weiter, sie will den Sozialmarkt auch plastik- und verpackungsfrei bekommen. "Wir werden auf Papiertüten umstellen und nach und nach die Kunden motivieren, ihre eigenen Behälter mitzubringen", so Binder.
Zusätzlich möchte die Geschäftsführerin aus dem Raum im ersten Stock im kommenden Jahr eine soziales Kompetenzzentrum machen, wo Menschen zusammenkommen, Ideen austauschen oder auch übrig gebliebene Lebensmittel gemeinsam verkochen. "Bei uns wird nichts weggeschmissen. Selbst verdorbene Lebensmittel können an Tiere verfüttert werden", so Binder.
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