Kemeten
Gedenkstein für NS-Opfer am Friedhof im Gemeinderat beschlossen
Nach einer Bürgerbefragung gab nun auch der Gemeinderat "grünes Licht" für Umsetzung.
KEMETEN. Kürzlich erfolgte im Vorfeld einer geplanten Errichtung einer weiteren Gedenkstätte für die vom NS-Regime ermordeten Roma in Kemeten eine Bürgerbefragung in der Gemeinde Kemeten.
"Wir planen einen Erinnerungsort, wie er schon in anderen Gemeinden im Burgenland besteht. Deshalb soll eine Gedenkstätte am Friedhof errichtet werden. Dabei wurde mittels einer Bürgerbefragung die Bevölkerung miteingebunden. Rund 30 Prozent haben sich beteiligt und eine Mehrheit hat sich für unseren Vorschlag ausgesprochen", berichtet Bgm. Wolfgang Koller.
"Demokratie hat gesiegt"
Die FPÖ Kemeten hatte im Gemeinderat einen Antrag zur Bürgerbefragung eingebracht, ob eine zweite Erinnerungsstätte für die von den Nazis ermordeten Roma in Kemeten errichtet werden soll.
FPÖ-GR Martin Bauer: "Es ist ein klarer Sieg für die direkte Demokratie. Die SPÖ, allen voran Bürgermeister Koller, hätte hier eine "Drüberfahr-Politik" betrieben. Dank uns Freiheitlichen ist es gelungen, hier das Volk zu befragen. Und wie man anhand des Ergebnisses erkennen kann, zeigen sich nicht alle glücklich, dass hier ein zweites Denkmal notwendig ist, zumal schon eines errichtet ist. Auch die Wahlbeteiligung finde ich in Ordnung. Was jedoch bei der Volksbefragung als Beigeschmack zurückbleibt ist, dass der Bürgermeister aufgrund unseres freiheitlichen Antrages auf eine Volksbefragung eine formlose Volksbefragung durchführen ließ. Somit sind sehr viele von ihrer Stimmabgabe ausgeschlossen worden, was wir nicht in Ordnung finden. Wir Freiheitliche nehmen das Ergebnis der Befragung als Demokraten selbstverständlich zur Kenntnis."
Gemeinderat bestätigt Erinnerungsstätte
Vergangene Woche erfolgte dann auch der Beschluss im Gemeinderat. "Entsprechend dem Ergebnis der Bürgerbefragung hat sich auch ein überwiegender Teil des Gemeinderates für die Umsetzung ausgesprochen. Die Erinnerungsstätte soll nun wie geplant umgesetzt werden", so Bgm. Wolfgang Koller.
Dorfzentrum geplant
Ein weiteres Projekt befindet sich derzeit in der Planungsphase. "Das ehemalige Gasthaus im Ortskern soll gemeinsam mit der OSG und der Diakonie umgebaut werden. Geplant ist dort eine Art Dorfzentrum, wo auch Veranstaltungen stattfinden. Die Planungsphase läuft. Ich hoffe, dass bereits Ende 2022 erste Veranstaltungen dort möglich sind", so Koller.
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