Krieg in der Ukraine
„Meine 6-jährige Nichte ist im Keller versteckt“

Lena Pieber (51) aus dem Südburgenland. Sie zittert um das Leben ihrer 6-jährigen Nichte, die bei Kiew in einem Keller versteckt ist. | Foto: Pieber
  • Lena Pieber (51) aus dem Südburgenland. Sie zittert um das Leben ihrer 6-jährigen Nichte, die bei Kiew in einem Keller versteckt ist.
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Bombenexplosionen. Sirenengeheul. Todesangst. Der reale Kriegs-Albtraum pflügt tiefe Wunden in die kindische Seele der sechsjährigen Alina. „Meine Nichte ist bei Kiew in einem Keller versteckt“, schildert die burgenländische Geschäftsfrau Lena Pieber ihre Ängste exklusiv im Gespräch mit den RegionalMedien Burgenland. „Wir telefonieren täglich. Noch ist alles gut. Aber es geht ums nackte Überleben“.

STEGERSBACH. „Heute haben wir schon dreimal übers Handy geschrieben und gesprochen. Noch funktionieren die Leitungen“, erzählt die ehemalige Besitzerin des bekannten Gastrobetriebes „Kaffeemühle“ im Stegersbacher Thermenviertel. „Meine Nichte Alina (Name aus Sicherheitsgründen geändert) ist mit ihrer Mama in ein Haus geflohen, knapp 20 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums von Kiew. Dort suchen sie mit zwei weiteren Familien Schutz vor den Kampfhandlungen, die immer näher rücken.“
Lena Pieber, die vor rund 30 Jahren aus der Ukraine ins Südburgenland gezogen ist und mit den Bezirken Güssing und Oberwart tief verbunden ist, verfolgt verzweifelt und entsetzt die stündlichen Nachrichten über ihr Heimatland. Gepeinigt von Furcht und Ungewissheit um die Gesundheit ihrer Familienangehörigen. „Meine Nichte hat im September mit der Schule begonnen. Jetzt sitzt sie nicht in der Klasse, sondern muss in einem Keller in Deckung gehen“.


Lebensmittel werden knapp

Insgesamt acht Personen harren in dem Versteck aus. „Noch reichen die Lebensmittel. Aber wie lange ist die Frage. Einkäufe sind wegen der Gefechte gefährlich und schwierig. Außerdem wird vieles bereits knapp, Medikamente gibt es zum Beispiel keine mehr.“ Lena Pieber nachdenklich: „Wir haben schon alles versucht, aber derzeit bekommen wir meine Familie nicht aus der umkämpften Zone. Wir hoffen aber, dass es uns in den nächsten Tagen gelingt, sie ins Burgenland zu bringen.“


Schlimmes Ende befürchtet

Die Kriegshandlungen als solche setzen der Geschäftsfrau, die aktuell den sozialökonomischen Betrieb „Die Radstation“ im Wiener Hauptbahnhof betreibt, sichtlich zu: „Mir tut das Herz weh. Es ist zu befürchten, dass diese Aggression ein schlimmes Ende für meine Heimat nehmen wird. Trotzdem hoffe ich, dass die Ukraine nicht untergeht!“
Ernüchternd analysiert Lena Pieber generell die Lage: „Niemand hilft uns. Die ganze Welt schaut zu. Ein paar Drohgebärden, ein paar Sanktionen, ein paar Waffenlieferungen, das war‘s dann auch schon. Wir, also die Ukraine, sind zwar ein Teil Europas, derzeit fühlt sich das aber nicht so an. Ganz im Gegenteil. Wir fühlen uns, zumindest teilweise, in Stich gelassen.“ Und weiter: „Wo das alles mit dem Krieg noch hinführen wird, das werden wir erst sehen. Vielleicht ist das erst der Anfang...!“

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