SOB Pinkafeld
Neo-Direktor Ewald Garger im Bezirksblätter-Exklusivinterview

Ewald Garger, neuer Direktor der SOB Pinkafeld, beantwortete die Fragen der Bezirksblätter. | Foto: Bezirksblätter
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  • Ewald Garger, neuer Direktor der SOB Pinkafeld, beantwortete die Fragen der Bezirksblätter.
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Ewald Garger sprach mit den Bezirksblättern Oberwart über die Schule, aktuelle Herausforderungen und Zukunftsplänen.

PINKAFELD. Seit Beginn des neuen Schuljahres ist der gebürtige Stremer Ewald Garger Direktor der Schule für Sozialbetreuungsberufe in Pinkafeld. Er folgte in der Funktion Karl Hirt, der seinen wohlverdienten Ruhestand antrat.
Ewald Garger, der seit einigen Jahren auch in Pinkafeld wohnt und seit über zehn Jahren an der SOB Pinkafeld tätig ist, berichtet im exklusiven Bezirksblätter-Interview über aktuelle Themen und Herausforderungen und Zukunftsvisionen.

Wie lange gibt es die SOB Pinkafeld bereits und wann kamen die Standorte in Güssing und Frauenkirchen hinzu?
Ewald Garger: Die SOB Pinkafeld gibt es seit über 30 Jahren und die SOB Güssing seit 2006, am Anfang noch als Expositur der SOB Pinkafeld geführt. Mittlerweile ist die SOB Güssing eine eigenständige Schule. Seit 2017 hat die SOB Pinkafeld eine Expositur in Frauenkirchen.

Wie viele Studierende besuchen diese - Anteil Mädchen/Burschen?
Ja, es gibt noch einen starken Überhang an Frauen. Es werden aber von Jahr zu Jahr mehr männliche Studierende in den Klassen. Persönlich finde ich es gut, dass immer mehr Männer sich dafür interessieren. In Bezug auf die Arbeitswelt ändert sich das Arbeitsklima im Team und wenn man beispielsweise die Arbeitsbereiche betrachtet, kann die zum Teil körperlich anstrengende Arbeit besser aufgeteilt und einfacher bewältigt werden.
Die Frage ist: warum soll ein Mann nicht im Sozialbereich arbeiten? Viele ältere Damen blühen regelrecht auf, wenn ein junger Mann sie betreut.

Wo liegen die Ausbildungsschwerpunkte - welche sind da besonders beliebt?
Unser Ausbildungsangebot ist doch sehr breit gefächert. Grundsätzlich bieten wir an allen drei Standorten Ausbildungen in der Tagesform (Vollform) an und zusätzlich noch die Berufsbegleitendenform am Standort Pinkafeld. In Güssing und Frauenkirchen werden die Schwerpunkte Altenarbeit und Behindertenarbeit (inkl. Pflegeassistenz) angeboten, in Pinkafeld zusätzlich noch der Schwerpunkt Familienarbeit und Behindertenarbeit (inkl. Pflegeassistenz).
Bei der berufsbegleitende Ausbildung gibt es in Pinkafeld die Schwerpunkte Behindertenbegleitung (inkl. UBV) sowie Familienarbeit und Behindertenarbeit (inkl. Pflegeassistenz). Zusätzlich besteht noch die Möglichkeit nach den Fachabschlüssen das Diplom in allen Schwerpunkten zu machen.

Ewald Garger: "Unser neuestes Ausbildungsangebot ist an der Sportakademie eine Instruktor-Ausbildung für den Behindertensport, welches bisher gut angenommen wurde. Es gibt auch Kooperationen mit anderen Schulen - wie beispielsweise mit der HAS Oberwart in deren neuen Ausbildungszweig "HAS für Sozialmanagement"."

Bunt und lustig ging es an der SOB Pinkafeld zu. | Foto: Michael Strini
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Wie sind die Jobchancen in der Region und welchen Stellenwert wird der Pflegebereich in 10 oder 20 Jahren haben?
Ich glaube mittlerweile hat die Pflege einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft, dazu hat in letzter Zeit sicher auch der Ausbruch von Corona das Seine beigetragen.
Weiters glaube ich, dass wir uns als Gesellschaft, aber auch die Politik, sich in den nächsten 10 Jahren mit dem Thema Pflege / Pflegebereich sehr intensiv auseinandersetzten werden müssen, dazu nur eine Zahl, wir werden in Österreich in den nächsten 10 Jahren 75.000 neue Mitarbeiter für den Pflegebereich laut einer Studie der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) benötigen.
Aktuell sind die Chancen auf einen Job im Sozialbereich sehr gut, meiner Meinung nach wird dies auch zukünftig so sein, man muss sich nur die demographische Entwicklung sich ansehen, damit könnte die Prognose schon eintreffen.
Man wird auch in der Region einen Job finden und man muss nicht unbedingt nach Wien oder Graz pendeln, um einer Arbeit im Sozialbereich nachzugehen zu können.

Wie hat sich die SOB insgesamt entwickelt?
Als ich vor gut zehn Jahren an der SOB zum Arbeiten begonnen habe, hatten wir circa 250 Studierende. Heute sind es rund 470.
Die Zahlen weisen darauf hin, dass die SOB auf einem guten Weg ist und dass unsere Angebote an die Studierenden sehr attraktiv sind. Man hat nach 2 Jahren 3 Berufsabschlüsse und somit die Ausbildung für ein sehr breites Arbeitsfeld im Sozialbereich.

Foto: Michael Strini

Was sagst du zur Ausbildung „Pflege mit Matura“ und wie läuft die genau ab?
Ich finde es persönlich höchste Zeit, dass man diese Lücke schließt und jungen Menschen diese Möglichkeit gibt. Früher war es doch so, dass man sich entweder für das eine oder für das andere entscheiden musste und mit so einer Ausbildung bleibt den jungen Menschen keine Tür mehr verschlossen. Die 5 Jahre laufen folgendermaßen ab, in den ersten 3 Ausbildungsjahren macht man die Ausbildung zur Pflegeassistenz, danach kann man sich zwischen 2 Schwerpunkten entscheiden, entweder macht man den Schwerpunkt Pflegefachassistenz oder den Schwerpunkt Familienarbeit. Zu diesen beruflichen Abschlüssen kommt noch die Matura dazu.
Aus meiner Sicht ist diese Ausbildungsmöglichkeit ein tolles Angebot an die jungen Menschen.

Wie herausfordernd ist die aktuelle Corona-Situation und welche Maßnahmen habt ihr da gesetzt?

Als neuer Schulleiter ist die aktuelle Corona-Situation für mich noch eine weitere Herausforderung und aktuell auch sehr zeitraubend - zusätzlich zur täglichen Arbeit. Unbestritten kam ich so zu sagen vom Regen in die Traufe. Aber ich finde, dass sich die Abläufe grundsätzlich gut eingeschliffen haben und sehr viele Dinge schon zur Routine geworden sind. Es hat am Schulanfang von Seiten der Behörden Vorgaben gegeben, die wir umgesetzt haben und mit Unterstützung der Bildungsdirektion versuchen wir ein immer den aktuellen Herausforderungen angepasstes Konzept zu erstellen und umzusetzen. Aber es gibt auch immer wieder neue Fragestellungen, wo bisher noch keine Erfahrungswerte vorhanden sind.

Ewald Garger: "Unbestritten kam ich so zu sagen vom Regen in die Traufe."

Foto: Bezirksblätter

Wie sah deine berufliche Laufbahn aus?
Als Mann bin ich eigentlich „klassisch“ in den Sozialbereich gekommen, nämlich über den Zivildienst, den ich im Altersheim Güssing absolvieren durfte. Danach besuchte ich die Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Oberwart und ging nach Abschluss dieser für 5 Jahre in ein Krankenhaus nach Wien, wobei ich nebenbei Pflegewissenschaften zu studieren begann und im Anschluss meine Dissertation auf der Soziologie schrieb. Während dieser Zeit begann ich schon an der SOB Pinkafeld als Lehrer zu arbeiten. Eigentlich wollte ich nie als Lehrer arbeiten bzw. wollte ich nur 1 Jahr bleiben, aus diesem einen Jahr sind aktuell schon 11 Jahre geworden und ich kann mir keine schönere Arbeit vorstellen als diese.

Was machst du in der Freizeit - als Ausgleich zum Beruf?
Da gibt es eigentlich nur 2 Sachen: Die eine ist Sport zu betreiben, und da bevorzugt laufen zu gehen und die andere Sache ist die Arbeit im Weingarten. Es sind zwar zwei konträre Dinge, aber aus meiner Sicht genau die richtigen für mich, wo ich bei beiden Aktivitäten mit etwas Abstand von meiner Arbeit über sehr viele Dinge nachdenken kann.

Wordrap:

  • Pinkafeld: Eine wunderschöne Kleinstadt mit Burgenländischem Charme und mit sehr netten Menschen. Für mich ein Ort, wo ich alt werden möchte.
  • Lieblingsverein: SK Rapid Wien
  • Blaufränkisch: Gibt es im Südburgenland in sehr guter Qualität und in ausreichender Menge.
  • Lieblingsjahreszeit: Es hat jede Jahreszeit ihren speziellen Reiz. Es sind die Veränderungen in einem Jahr, die für mich diesen Reiz ausmachen.
  • Urlaub: In meinem Kellerstöckl in Strem, wo ich einfach nur die Ruhe und die Natur genießen und so richtig einmal abschalten kann, um auf andere Gedanken zu kommen.

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