Väterkarenz für eine bessere Vater-Kind-Beziehung
Michael Artner ist ein Papa, wie man ihn sich nur wünschen kann. Seine Bindung zu Töchterchen Mia Angelina ist bärenstark.
Michael Artner aus Stadtschlaining ist Vollzeitvater mit Leib und Seele. Die Erziehung und Pflege seiner mittlerweile dreieinhalbjährigen Tochter hat er sich von Anfang an mit seiner Lebensgefährtin Manuela geteilt. Sei es Wickeln, Füttern oder ins Bett bringen, mal macht es der Papa, mal die Mama. Bereits vor der Geburt ist er zu jedem Arzttermin mitgegangen, er war im Spital stets an der Seite seiner Familie und hat sich auch die ersten vier Wochen beruflich freigeschaufelt, um seine Frau zu unterstützen. "Da der Papamonat aber nur für öffentlich Bedienstete gilt und außerdem unbezahlt ist, habe ich meinen Urlaub dafür hernehmen müssen", erklärt Michael Artner.
Geteilte Freud ist doppelte Freud
Dass er sich die Karenz mit seiner Partnerin teilen wird, war immer klar. Das Kind war geplant und so konnte man sich schon lange vorher alles gut überlegen. Er selbst war vor der Karenz bereits zehn Jahre bei der Burgenländischen Gebietskrankenkasse als Casemanager angestellt und seine Lebensgefährtin war Krankenpflegerin im Altersheim. Da die beiden gerade ein Haus gebaut hatten, kam für die Kindesmutter eigentlich nur das gehaltsabhängige Karenzmodell (12+2) in Frage. Das bedeutet, dass man vom Zeitpunkt der Geburt an genau zwölf Monate lang Karenzgeld bekommt. Bei dem Modell waren das 80 Prozent vom Nettogehalt. Für die restlichen zwei Monate ist dann der Kindesvater in Karenz gegangen. So konnte die Mama schon nach einem Jahr wieder langsam ins Berufsleben einsteigen. Und zwar mit der Gewissheit, dass ihr Kind bestens aufgehoben und versorgt ist.
Die Voraussetzungen sind nicht immer gegeben
Leider ist es nicht für jeden Mann möglich, die Väterkarenz in Anspruch zu nehmen, das hängt auch immer von der finanziellen Situation ab und natürlich vom Dienstgeber. Zumal es heute immer noch oft so ist, dass Frauen weniger verdienen als Männer. Herr Artner hat die Karenz vorschriftsmäßig beim Dienstgeber angemeldet und alles mit seinem Abteilungsleiter und seiner Kollegin, die ihn in dieser Zeit vertreten musste, abgesprochen. "Man braucht dafür auf jeden Fall einen guten Arbeitgeber und super Kollegen und Kolleginnen", erzählt der engagierte Vater.
Die beste Entscheidung überhaupt
Ausschlaggebend für die Entscheidung des Karenzantritts war außerdem ein weiser Rat eines erfahrenen Kollegen, der meinte: "Michael, nutze diese Chance, denn die Zeit mit deinem Kind verfliegt so unglaublich schnell, nutze jede Sekunde." Herr Artner hat diesen Rat befolgt und war es für ihn die beste Zeit überhaupt. Er hat jede Minute genossen, alles dokumentiert und eine unglaubliche Bindung zu seiner Tochter aufbauen können. Sein Kind hat zu beiden Elternteilen eine gleichwertige Beziehung. Sie sucht es sich jedesmal frei aus, zu wem sie rennt, wenn sie ein Wehwehchen hat oder sich fürchtet oder sonst etwas braucht.
Gemeinsame Zeit ist wichtig
Am Anfang steht man als Vater nur daneben und ist Beobachter. Das Kind hängt an der Mutterbrust und sehnt sich noch nach der Geborgenheit im Mutterleib. Aber nach kurzer Zeit kann auch der Papa wirklich aktiv werden und Herr Artner ist froh, dass er diese Möglichkeit immer hatte. Sei es die Versorgung in der Früh vor der Arbeit oder die Zeit nach der Arbeit oder am Wochende. Die Karenz ist für ihn gerade in dieser schnelllebigen Zeit, wo jeder arbeiten muss, etwas absolut Tolles.
Rückkehr in die Arbeitswelt
Nach Karenzende sind dann beide Elternteile wieder Vollzeit ins Berufsleben zurückgekehrt, was Dank der Unterstützung der Familie und den flexiblen Arbeitszeiten - vor allem im Pflegebereich - gut umsetzbar war. Und die Tochter lebt ihr Leben in der Gewissheit, dass ihre Eltern immer für sie da sein werden. In wenigen Monaten kommt Töchterchen Nummer Zwei auf die Welt und Michael Artner wird sich auf jeden Fall wieder die Karenz mit seiner Partnerin teilen. Er freut sich schon jetzt sehr darauf.
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