Von Grafenschachen nach Santiago di Compostela: Dankesmarsch über 4.000 Kilometer

Johann Hasiwar am Grenzstein zwischen Frankreich und Spanien in den Pyränäen | Foto: Johann Hasiwar
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  • Johann Hasiwar am Grenzstein zwischen Frankreich und Spanien in den Pyränäen
  • Foto: Johann Hasiwar
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GRAFENSCHACHEN (srg). Die Idee, den berühmten Jakobsweg selbst einmal zu gehen, kam Johann Hasiwar schon vor 20 Jahren. Doch im Arbeitsprozess fehlte die Zeit dafür. "Ich wusste jedoch genau, sollte ich gesund in Pension gehen, dann mache ich mich auf den Weg", erzählt Hasiwar über seine persönliche Art und Weise der Danksagung nach 46,5 Jahren Arbeitszeit.

Vorbereitung

Obwohl der Vater von drei Kindern sein ganzes Leben sportlich gewesen ist, wusste er, dass für dieses Ziel gute Vorbereitung notwendig war. Sechs Tage in der Woche war er täglich unterwegs und marschierte bereits in den fünf Monaten Vorbereitungszeit 4.000 Kilometer. "Eigentlich bin ich die Distanz des Jakobswegs schon einmal gegangen, bevor es dann am 16. April 2018 in Richtung Spanien losging", so Johann Hasiwar.

Gelebte Gastfreundschaft

Bereits am ersten Abend seiner langen Reise erlebte der Pilger herzliche Aufnahme im Pfarrhof in Krumbach, wo er verköstigt wurde und übernachten durfte. "Am nächsten Morgen segnete mich der Pfarrer noch, und dieser Segen begleitete mich meinen ganzen langen Weg", erzählt Hasiwar.

Krumbach war die erste Station und zugleich auch der erste Stempel in seinem Pilgerpass, der die einzelnen Stationen jedes Pilgers auf seiner Reise dokumentiert. Und genauso herzlich wie in Krumbach wurde er auf allen weiteren Stationen am Jakobsweg aufgenommen.

"Ich habe auf Pfarrhöfen, Almhütten, Strohlagern, Campingsplätzen, in Privatquartieren und auch in Holzpavillons geschlafen", schildert Hasiwar seine Quartiere. Aber egal wo, er wurde immer herzlich aufgenommen.

Beeindruckende Landschaften

Auf den 4.000 Kilometern des Jakobsweges über Österreich, die Schweiz, Frankreich bis nach Spanien marschierte der Grafenschachner über Wälder, Wiesen, Berge, Brücken, durch Schluchten genauso wie über Hochgebirge. Er sah beeindruckende Städte und entlegene Bergdörfer auf seinen Wegen von einer Kirche zur nächsten.

"Es war nicht immer ein Honigschlecken, z. B. in der Schweiz kam ich mitten am Berg in ein Gewitter. Auch die mit Steinen gepflasterte Landschaft in Frankreich machte das Gehen sehr beschwerlich", erinnert sich der Pilger.

Berührende Momente

Besonders in Frankreich und Spanien begeneten Johann Hasiwar am Jakobsweg Menschen aus allen Ländern der Welt. Viele erzählten ihm von ihren oft schweren Schicksalen, die sie auf diesen Weg geführt hatten, viele waren körperlich schwer gezeichnet von den Strapazen des Weges. "Und doch spürten alle die innere Ruhe und Kraft, die wir auf unserem Weg schöpfen konnten", so Hasiwar.

Am Ziel

Vollkommen ohne körperliche Beschwerden erreichte Johann Hasiwar dann nach drei Monaten am 16. Juli 2018 das Grab des Heiligen Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien. "Ich wurde dort im Pilgerbüro euphorisch begrüßt, da es nur wenige gibt, die eine solche Distanz mit allen dokumentierten Zwischenstationen zu Fuß bewältigen", erzählt der Pilger.

Was er an seinem Ziel persönlich empfunden hat, wird ihn aber sein Leben lang begleiten. "Ich verspürte ein unbeschreibliches Glückgefühl, verbunden mit großer innerer Zufriedenheit und unbändiger Lebensfreude für die Zukunft."

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