Zwei Lebensretter durch Knochen/Stammzellenspende
PINKAFELD (ps). Der kleine Paul (5) kämpft mit akuter Leukämie und ist dringend auf eine Stammzellenspende angewiesen. Auch der 4-jährige Leonhard aus Oberwart benötigt nach wie vor dringend Hilfe. „Jährlich erkranken landesweit rund 1.000 Personen an Leukämie, wobei Leonhard eine ganz besonders aggressive Form dieser Krankheit hat und viele andere Patienten ohne passenden Spender nur eine Lebenserwartung von ein bis zwei Jahren haben. Auf vorherige Chemo-Therapien hat er bisher immer negativ reagiert. Die Eltern von Leonhard und vieler anderer Patienten hoffen verzweifelt darauf, den geeigneten Spender zu finden. Die Zeit drängt“, erklärt Barbara Pelzmann vom Verein „Geben für Leben“.
Zwei, die helfen konnten
Die Frage "was war das für ein Gefühl, als sie hörten, dass Sie als Spender in Frage kommen"? stellten wir Doris Schaffer aus Kirchfidisch und Manuel Mirth aus Eltendorf. Beide nahmen an einer Typisierungsaktion in Oberwart teil.
Die Augen begannen vor Freude hinter der Schutzmaske zu leuchten. "Ich ließ mich typisieren, als der Aufruf für den kleinen Leonhard kam. Als Mutter zweier Kinder reagiert man bei solchen Aufrufen besonders sensibel, weil man auch mal auf fremde Hilfe angewiesen sein könnte. Bereits ein halbes Jahr später kam die Nachricht, dass ich als Spender passen könnte. Es war ein erhebendes Gefühl, einem Kind die Chance zum Leben gegeben zu haben", erzählte Doris Schaffer mit einer spürbar inneren Zufriedenheit.
Manuel Mirth aus Eltendorf erzählt: "Zuerst steht der Gedanke, helfen zu wollen im Vordergrund. Als ich dann erfahren habe, dass ein Kleinkind aus Frankreich auf meine Spender förmlich gewartet hatte, lief es mir eiskalt den Rücken runter. In dem Moment hat das positive Gefühl und die Freude überwogen. Anerkennung von Außenstehenden und der Dorfbevölkerung hat dieses befreiende Gefühl in mir noch gestärkt. Sobald meine Daten in die weltweite Datenbank eingepflegt wurden, war sofort bekannt, dass ich als Spender in Frage komme. In dem Fall hat jemand auf mich gewartet".
"Geben für Leben"
Auf den Verein "Geben für Leben - Leukämiehilfe Österreich wurde Jacqueline Schöberl aufmerksam und organisierte spontan mit ihrem Lebenspartner Franz Olaeru von "Autobedarf Franz" eine Typisierungsaktion beim ADEG-Meisterfrost Markt in Pinkafeld, wo Emmerich Böhm die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Über die Printmedien, Facebook und Plakataktionen wurde für diese Aktion aufgerufen und der Erfolg war höchst erfreulich, für die Organisatoren, dem Verein "Geben für Leben" und der ärztlichen Leiterin Barbara Pelzmann.
Der Verein "Geben für Leben - Leukämiehilfe Österreich" hat seinen Sitz in Hard in Vorarlberg und ist österreichweit organisiert. Für jede Typisierung müssen vom Verein € 40,- aufgebracht werden - die Daten werden in einer weltweiten Spendendatei anonym verwaltet. "Weltweit sind bereits 37 Mio. Leute registriert - in Österreich erst 130.000", so Walter Prenner vom Organisationsteam-Ost.
Nächster Termin am 18.12.2020
Für kommenden Freitag 18. Dezember 2020 wurde die nächste Typisierung organisiert.
Im Ökopark Hartberg zwischen 14 und 18 Uhr können Sie sich registrieren lassen. In Frage kommen alle gesunden Personen zwischen 17 und 45 Jahre, die mindestens 50 Kilogramm wiegen. Die Typisierung geschieht entweder über eine Blutabnahme oder per Mundhöhlenabstrich. Die Daten werden in der weltweiten Datenbank anonym gespeichert. Dr. Barbara Pelzmann und der Verein "Geben für Leben" bitten Sie sich typisieren zu lassen, um so Paul und Leonhard eine Chance zum Leben zu geben!
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