Beste Pflege Burgenland
578 Betreuungsplätze in Pflegeheimen im Bezirk
"Beste Pflege Burgenland": Das Anstellungsmodell erfreut sich großer Beliebtheit!
BEZIRK OBERWART. Weihnachten steht vor der Tür. Ein Fest, das in den Familien mit den nächsten Angehörigen verbracht wird. Ein Fest, das die Generationen zusammenkommen lässt und den Familienverband stärkt.
„Gerade im besinnlichsten Monat des Jahres ist es schön zu sehen, wenn Familien gemeinsam Zeit verbringen. Unser Ziel muss sein, dass auch Personen, die Bedarf an Pflege oder Betreuung haben, zu Hause mit ihren Liebsten sein können. Nicht nur zu Weihnachten, sondern generell. Und genau hier setzen wir an, denn es ist der ausdrückliche Wunsch der älteren Generation, so lange als möglich in den eigenen vier Wänden betreut zu werden,“ sagt Landesrat Leonhard Schneemann und zitiert eine Studie, in der 98,5% der Seniorinnen und Senioren diesen Wunsch äußerten. Schneemann weiter: „Im Mittelpunkt unserer Überlegungen stehen die Pflegenden und die zu Pflegenden. Ich sehe es als unsere politische Verantwortung, für die Versorgung im Land die besten Voraussetzungen zu schaffen“, so der Soziallandesrat.
Zahl der älteren Bevölkerung steigt
Es wird in Zukunft kaum eine Familie geben, die nicht in irgendeiner Art und Weise mit der Pflege oder Betreuung eines Angehörigen konfrontiert sein wird. Die Zahl der über 75-Jährigen wird burgenlandweit bis 2030 um 20% steigen, von derzeit 30.750 auf etwa 37.000 Burgenländerinnen und Burgenländer.
„Wir dürfen nicht riskieren, dass Betroffene vor unlösbaren Problemen stehen. Daher haben wir bereits 2019 vorausschauend gehandelt und mit dem Zukunftsplan Pflege Antworten auf mögliche Problemfelder gegeben“, sagt Schneemann. Um die Versorgung der älteren Generation sicherstellen zu können, hat die Burgenländische Landesregierung ein Maßnahmenpaket geschnürt, welches 21 Maßnahmen beinhaltet, die den Bereich Pflege- und Betreuung optimieren.
LR Leonhard Schneemann: „Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht. Wir stellen die ältere Generation in den Fokus unserer Handlungen, und die will so lange als möglich zu Hause bleiben. Gerade zur Weihnachtszeit werden die großen Vorteile unseres Anstellungsmodells deutlich! Auch die stationären und teilstationären Einrichtungen sichern die Pflege und Betreuung in jedem Bezirk ab.“
Derzeit 167 pflegende Angehörige
Das Herzstück dieses Maßnahmenpaketes ist das Anstellungsmodell für pflegende und betreuende Angehörige, ein Modell, das einzigartig und international gefragt ist. 167 Personen sind derzeit bei der Pflegeservice Burgenland GmbH, einem Tochterunternehmen des Landes, angestellt, und diese Zahl steigt konstant.
Nicht ohne Grund, denn dieses System bietet den Angehörigen viele Vorteile. Sie gehen ein Dienstverhältnis ein und bekommen den Mindestlohn von 1.700 € netto bei Vollzeit. Mit einer Ausbildung, die vom Land Burgenland finanziert wird, ist auch eine berufliche Perspektive nach der Betreuungstätigkeit in der Familie gegeben.
„So können die zu Pflegenden zum Beispiel auch die Weihnachtsfeiertage in gewohnter Umgebung und im Kreise ihrer Liebsten verbringen“, fügt Schneemann als weiteren Vorteil an. Das Anstellungsmodell gilt auch für die Betreuung für Menschen mit Behinderung - 34 Personen nehmen das derzeit burgenlandweit in Anspruch. Aber auch der Ausbau der stationären Einrichtungen ist in die Wege geleitet, hier gibt es derzeit 2287 Plätze. Im Zukunftsplan Pflege ist hier eine Aufstockung von 240 Plätzen. Im teilstationären Bereich sollen bis Ende 2022 um 60 Plätze mehr zur Verfügung stehen, derzeit sind es 229.
Bezirk Oberwart
Im Bezirk Oberwart sind es acht Altenwohn- und Pflegeheime, die aktuell eine Kapazität von 578 Betreuungsplätzen aufweisen. „Im Bezirk Oberwart kann auf ein gutes Betreuungsangebot zurückgegriffen werden. 47 Plätze in fünf SeniorInnentagesbetreuungseinrichtungen zählen wir derzeit im Bezirk“, so Schneemann.
„Der Bund hat vor wenigen Wochen eine Task-Force eingerichtet, um darüber nachzudenken, wie wir in Österreich die Betreuung von zu Pflegenden sicherstellen können. Im Burgenland sind wir hier einige Schritte voraus“, so der Bezirksparteivorsitzende LH Hans Peter Doskozil. „Wir haben uns europaweit als Vorzeigeland im Pflege- und Betreuungsbereich positioniert. Die Corona-Krise macht unsere Vorreiterrolle deutlich. Die Betreuungssituation muss auch künftig leistbar bleiben. Dafür tragen wir Sorge!“ so der Landeshauptmann.
Neue Ideen für 2021
Um die Versorgung der pflegebedürftigen Burgenländer auch künftig garantieren zu können, wird die Landesregierung 2021 weitere Schritte setzen. Die Ideen basieren auf einem guten Schnittstellenmanagement zwischen mobiler Betreuung, teilstationären und stationären Angeboten.
„Ich stelle mir zum Beispiel eine übergreifende Zusammenarbeit bei betreuten Wohnformen von Pflegeheimen und mobilen Diensten, den Gemeinden und den pflegenden Angehörigen vor. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, alternative Modelle zu entwickeln und das Thema neu zu denken“, so Schneemann, der Synergien heben will und gleichzeitig die starken sozialen Strukturen in den burgenländischen Dörfern und Gemeinden nutzen wird.
Mehrstundenbetreuungsmodell
Aktuell werden diesbezüglich neue Ansätze in der Mehrstundenbetreuung ausgearbeitet. Das Anstellungsmodell für pflegende und betreuende Angehörige könnte hier Vorbild für eine neue Form der Mehrstundenbetreuung sein. Bestätigt wurde dieser Ansatz auch in zahlreichen Beratungsgesprächen der Pflegehotline mit den Pflege- und Sozialberatern.
Mehr als die Hälfte der 24 Stunden-Personenbetreuerinnen könnten mit einer Mehrstundenbetreuung ersetzt werden. Schneemann: „Daran werden wir weiterarbeiten, damit es neue Versorgungsformen für pflege- und betreuungsbedürftige Menschen im Burgenland gibt. Ziel muss es sein, so viele Personen wie möglich zu Hause in guter Pflege und Betreuung zu wissen. Das gelingt uns derzeit bereits mit dem Anstellungsmodell für pflegende und betreuende Angehörige.“
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