Karas: "Den Gedanken EU zum Gefühl machen!"
ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas im Bezirksblätter-Kurzinterview
Im Rahmen eines Burgenlandaktionstages besuchte ÖVP-Europawahl-Spitzenkandidat Othmar Karas und der burgenländische Spitzenkandidat Patrik Fazekas dem Büro der Bezirksblätter Oberwart einen Besuch ab.
Die beiden standen Redakteur Michael Strini bei einem kurzem Interview Rede und Antwort.
BEZIRKSBLÄTTER (BB): Welche Ziele haben Sie für die Europawahl am 25. Mai?
Othmar Karas: "Wir wollen überall das beste Ergebnis erreichen und die Europäische Union gemeinsam besser machen!"
BB: Was bedeutet für Sie "besser machen"?
Karas: "Wir wollen die Union handlungsfähiger, sicherer und wettbewerbsfähiger machen und sie einfach weiterentwickeln. Das soll gemeinsam mit den Menschen passieren. Alle Europäer sollen mitgestalten. Aus diesem Grund darf es auch keine Protestwahl sein, sondern eine Richtungsentscheidung. Es geht auch darum, ob Österreich in der EU isoliert arbeiten will oder als wichtiger Gestalter!"
BB: Gerade auch im Burgenland ist die Stimmung eher kritisch - trotz Förderungen. Haben Sie eine Antwort darauf?
Karas: "Das Burgenland hat sicher sehr stark von der EU profitiert. Insgesamt sind vier Milliarden an Förderungen fürs Burgenland ausgelöst worden. Investiert wurden dadurch rund dreimal soviel. Der Wohlstand ist um 15 Prozent gestiegen, das liegt weit über dem Österreichschnitt! Auch für die nächste Perionde stehen noch 73 Millionen Euro fürs Burgenland parat. Es ist aber wichtig, dass wir gemeinsam - da ist auch die Lokalpolitik gefragt - alle Erfolgsprodukte kennenzeichnen, um für die Leute erkennbar zu machen, welche Projekte über EU-Förderungen ermöglicht wurden. Gerade auch im Südburgenland ist sehr viel geschehen. In den nächsten Jahren sollen Projekte für mehr Arbeitsplätze umgesetzt werden. Ziel muss es sein, dass aus der Pendlerregion eine Wachstums- und Beschäftigungsregion wird. Gerade die Bereiche Natur und Umwelt können nachhaltige Arbeitsplätze schaffen."
BB: Gibt es da konkrete Ideen?
Karas: "Das Burgenland kann hier als Vorbildregion für viele Bereiche dienen. Wir müssen die Energiewende schaffen und erneuerbare Energie stärken. Da gibt das Burgenland eine sehr gute Richtung vor. Es gilt die Energie effizienter zu nutzen und den Verbrauch zu verringern. Wir müssen auch schauen, dass wir unabhängiger werden - Stichwort Gas aus Russland. Gleichzeitig ist eine technische Offensive notwendig, um auch in diesem Bereich unabhängiger von den USA zu werden. In der Bildung muss Europa Nummer 1 in der Welt werden."
BB: Welche Herausforderungen kommen auf die EU zu?
Karas: "Das unsozialste sind Schulden, darum muss die Struktur effizienter gemacht und Investitionsmittel noch gezielter eingesetzt werden. Es ist auch wichtig, dass es starke Regionen gibt. Probleme müssen vorort gelöst werden, das sollen die Regionen machen. Starke Regionen bedeuten eine starke Union, die globale Sachen lösen kann."
BB: Wo sehen Sie die Hauptschwerpunkte?
Karas: "Kernstück der EU ist das Friedensprojekt, das muss erhalten und zum Exportartikel gemacht werden - Stichwort Ukraine. Wir müssen die Lehren aus der Finanz- und Bankenkrise ziehen. Wir sind damit noch lange nicht fertig. Durch eine Technologieoffensive sollen Lösung für die hohe Arbeitslosigkeit gefunden werden. Wir müssen die EU auch demokratisieren und das Parlament weiter stärken. Transparenz, Demokratisierung und Kontrolle werden dadurch verbessert."
BB: Kommen wir zurück ins Burgenland. Mit Patrik Fazekas gibt es einen sehr jungen Spitzenkandidaten.
Karas: "Ja und ich bin sehr happy, dass wir so junge Kandidaten im Team haben. Sie zeigen Engagement und es ist sehr wichtig starke junge Leute auf der Liste zu haben, die auch neue Ideen einbringen."
BB: Patrik, welche Ideen sind das?
Patrik Fazekas: "Mir sind starke Regionen ebenfalls wichtig und ich will Brückenbauer zwischen Brüssel und dem Burgenland sein. Es ist wichtig, dass die EU den Menschen näher gebracht wird und Probleme so nah wie möglich bei den Menschen gelöst werden. Für meine Großeltern war Europa Friede, für meine Eltern Wohlstand, für mich ist es heute Freiheit. Für die nächste Generation soll es einmal Heimat bedeuten, in der sich jeder wohl fühlt. Ich will starke Regionen in einem besseren Europa."
BB: Welche Ziele hast du als Spitzenkandidat?
Fazekas: "Wir wollen Nummer 1 bleiben und im Burgenland soviele Stimmen wie möglich erhalten. Ein persönliches Ziel wäere, dass jeder Schüler im Burgenland bis zu seinem Abschluss die EU-Institutionen kennenlernt und jede Schule im Burgenland eine Partnerschule außerhalb Österreichs hat. Dadurch würden sich viele Vorteile und reger Austausch in vielen Bereichen ergeben."
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.