Corona-Krise
ÖVP-Antrag zu Auflösung von Rücklagen beim BMV abgelehnt

ÖVP-LPO Christian Sagartz kritisiert die SPÖ-Bürgermeister, dass diese den ÖVP-Antrag auf Rücklagenauflösung ablehnten. | Foto: ÖVP Burgenland
2Bilder
  • ÖVP-LPO Christian Sagartz kritisiert die SPÖ-Bürgermeister, dass diese den ÖVP-Antrag auf Rücklagenauflösung ablehnten.
  • Foto: ÖVP Burgenland
  • hochgeladen von Michael Strini

Uneinigkeit herrschte bei der BMV-Verbandsversammlung in Raiding. Die ÖVP stellte einen Antrag zur Auflösung von 30 Millionen Euro für die Gemeinden, die SPÖ lehnte diesen ab. Der geplante Budgetbeschluss wurde vertagt.

RAIDING. Im Vorfeld zur aktuellen Verbandssammlung des Burgenländischen Müllverbandes gab es immer wieder Stimmen, die sich für eine Teilauflösung der Rücklagen des BMV aussprachen, um die Gemeinden finanziell zu unterstützen.
Darunter war  auch der ehemalige FPÖ-LA Markus Wiesler aus Deutsch Schützen: "Den Gemeinden geht es in der Corona-Krise finanziell schlecht, die Lage ist extrem angespannt. Der Gemeindeverband soll den Gemeinden helfen. Der Müllverband verfügt über 50 Mio. Euro an Rücklagen sowie über Rückstellungen in gleicher Höhe. Die Bürgermeister als Vertreter ihrer Gemeinden sind nun gefordert. Sie haben es bei der Verbandsversammlung selbst in der Hand. Es hilft nicht nur zu klagen, der Bund oder Land möge finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, sondern es sollte im eigenen Wirkungsbereich gehandelt werden!"

ÖVP-Antrag abgelehnt

"Es gibt einen ÖVP-Antrag in diese Richtung, den alle ÖVP-Bürgermeister mittragen. Dieser wurde bei der Verbandsversammlung am Samstag gestellt, fand aber keine entsprechende Mehrheit", so ein ÖVP-Bürgermeister. Dieser Antrag sah eine Auflösung von Rücklagen in der Höhe von 30 Millionen Euro vor. Die ÖVP und einige Listen-Vertreter stimmten zu, die SPÖ-Bürgermeister dagegen.
"Da der finanzielle Spielraum der Gemeinden aufgrund der Corona-Pandemie immer kleiner wird und vom SPÖ-Landeshauptmann Doskozil ist keine Hilfe zu erwarten, deshalb griff die Volkspartei zur Selbsthilfe. Die Volkspartei stellte den Antrag, dass 30 Millionen Euro an die Mitgliedsgemeinden zurückfließen. Die SPÖ hat das verhindert. Die Volkspartei ist Partner der Gemeinden. Mit uns hat es 31 Millionen für die Gemeinden vom Bund gegeben und mit uns hätte es nun weitere 30 Millionen aus den Rücklagen des Müllverbandes geben sollen. Die SPÖ hat gegen diesen Antrag gestimmt und verhindert weiterhin dringend erforderliche Unterstützung für die Gemeinden. LH Doskozil lässt die Gemeinden im Stich. Ich fordere vom Landeshauptmann ein Umdenken, denn die Gemeinden sind das Rückgrat im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Krise“, kritisiert der gf. VP-Landesparteiobmann Christian Sagartz.

BMV-Obm. Michael Lampel und GVV-Präs. Erich Trummer sehen den Bund in der Pflicht und stimmten gegen eine "Zweckentfremdung der BMV-Geldmittel". | Foto: GVV
  • BMV-Obm. Michael Lampel und GVV-Präs. Erich Trummer sehen den Bund in der Pflicht und stimmten gegen eine "Zweckentfremdung der BMV-Geldmittel".
  • Foto: GVV
  • hochgeladen von Michael Strini

BMV-Budget vertagt

Die SPÖ-Bürgermeister wiederum üben heftigte Kritik an der ÖVP, da es bei der Verbandsversammlung keinen Budgetbeschluss gab und dieser erst bei der nächsten Sitzung im Jahr 2021 erfolgen soll.
"Nachdem der BMV Vorstand, mit Obmann Bgm. Michael Lampel (SP) und Obmannstv. Bgm. Josef Korpitsch (VP), im Vorfeld den einstimmigen beschlossenen Budgetvorschlag (7 SP + 7 VP) für die Fortsetzung der Gebührenstabilität den delegierten Bürgermeistern übermittelt haben, hat offenbar die ÖVP Burgenland ihre Devise der Fundamentalopposition im Land auch ihren Bürgermeistern vorgegeben. Die ÖVP forderte 30 Millionen Euro zweckentfremdet an die Gemeinden auszuschütten, was zu einer künftigen Gebührenerhöhung führen kann und deshalb von den SP-Gemeindevertreter abgelehnt wurde", so GVV-Präs. Bgm. Erich Trummer.
Für Michael Lampel und Trummer ist der Umfaller unverständlich: „Der Vorstand, mit Einbezug des Gemeindevertreterverbandes und des Gemeindebundes, waren sich in der Budgetvorbereitung einig. VP-Klubobmann Ulram ist damit sogar vorschnell in die Medien gegangen und jetzt soll auf einmal der BMV mit den Gebühren der Bürger als Ersatzadressat für die Corona-Einnahmenausfälle aus dem Bund herhalten.“

Gebührenstabilität

Das vorgelegte Budget hätte , so Trummer, zum bereits siebzehnten Mal eine Gebührenstabilität (d.h. keine Erhöhung der Müllabfuhrgebühren) vorgesehen sowie eine Ausweitung des bestehenden Gemeindepakets in der Höhe von rund 1,5 Millionen Euro und eine direkte Mehraufwandsabgeltung für abfallvorsorgliche Maßnahmen von 3,5 Millionen Euro für die Gemeinden beinhaltet. "Gemäß einem Rechtsgutachten der zuständigen Behörde wäre dieses Gemeindepaket gerechtfertigt. Im Gegensatz dazu die VP-Forderung, weil es laut Rechtsansicht nicht möglich ist, die Gemeindekassen über die Mehraufwandsabgeltung hinaus mit BMV-Geldern aufzufüllen", sagt Lampel.
Trummer und Lampel fordern wiederum einen Ausgleich der Corona-Einnahmenausfälle für Gemeinden vom Bund: „Der Bund hat die alleinige Steuerhoheit und muss mit „frischem Geld“ aus einer effektiven Erbschafts- und Vermögensteuer, einer angemessene Finanztransaktionssteuer und einer wirksamen Digitalsteuer die finanziellen Auswirkung der COVID 19 Krise für die Gebietskörperschaften ausgleichen, um ein sozial verträgliches Gegenfinanzierungsmodell bereitzustellen. Schließlich fordern wir als GVV vom Bund bereits seit längerer Zeit 70 Mio. Euro bzw. 250,- Euro/Einwohner für den Einnahmenausfall für die burgenländischen Gemeinden auszugleichen.“

Erforderliche Investitionen

"Gebührengelder des BMV müssen für erforderlichen Investitionen im Bereich der gemeinsam ausgearbeiteten Abfallstrategie (Altstoffverwertung, Mülltrennung, regionale Abfallsammelstellen) verwendet werden, um die Umwelt und die Kosten für die Bürger auch in Zukunft im Einklang zu halten", so Trummer.

Markus Wiesler fordert Geldmittel vom Müllverband
ÖVP-LPO Christian Sagartz kritisiert die SPÖ-Bürgermeister, dass diese den ÖVP-Antrag auf Rücklagenauflösung ablehnten. | Foto: ÖVP Burgenland
BMV-Obm. Michael Lampel und GVV-Präs. Erich Trummer sehen den Bund in der Pflicht und stimmten gegen eine "Zweckentfremdung der BMV-Geldmittel". | Foto: GVV

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Zweirad Goga veranstaltet in Oberwart beim Stadtpark ein Testfahren seiner E-Bikes mit neuester Technik. | Foto: GOGA
6

Teste Dein Lieblings-E-Bike!
Neueste Pinion- und MGU-Modelle zum Testfahren

In Oberwart heißt es am 26. April auf die Pedale, fertig, los! Nutze die Gelegenheit und teste Dein Lieblings-E-Bike im Stadtpark. OBERWART. Teste die Weltneuheit am E-Bike-Sektor im Stadtpark. Am 26. April 2024 findet im Stadtpark Oberwart von 10.00 bis 19.00 Uhr das E-Bike-Testen von Zweirad GOGA statt - dein Fahrradfachgeschäft mit Service und Verkauf. Der E-Bike Truck hat die komplette Pinion Modellvielfalt mit an Bord.  Präsentiert wird das Pinion E-Drive System mit dem Herzstück der...

  • Bgld
  • Oberwart
  • Katharina Podiwinsky
Anzeige
Die Kindergartenkinder legten eine Blühwiese an. | Foto: Michael Strini
20

Deutsch Schützen-Eisenberg
Wein und Radtourismus wichtige Standbeine

Der Wein spielt rund um den Eisenberg eine große Rolle. Die Gemeinde investiert auch in die Infrastruktur. DEUTSCH SCHÜTZEN-EISENBERG. Die Großgemeinde Deutsch Schützen-Eisenberg investiert trotz schwierigen Rahmenbedingungen in die Infrastruktur. "Die finanzielle Situation ist eine große Herausforderung. Kosten und Zinsen steigen ständig. Wir würden uns wünschen, dass der Gemeinde mehr Geld zum Handeln bleibt. Bei den Ertragsanteilen wird mittlerweile schon mehr als 50 Prozent abgezogen. Die...

  • Bgld
  • Oberwart
  • Michael Strini
Anzeige
Thomas Monetti, Karin Tinhof, Norbert Darabos, Barbara Weißeisen-Halwax, LH Hans Peter Doskozil, Intendant Gerhard Krammer und Organisator Werner Glösl, bei der Programm-Präsentation "KLANGfrühling 2024 voller FANTASIE.
9

Ortsreportage Stadtschlaining
Von OSG-Wohnbau bis Burgarena-Ausbau

Die Friedensstadt Schlaining wurde dank der großzügigen Unterstützung von Land, Bund und EU-Förderprogrammen zur kulturellen Metropole des Südburgenlandes ausgebaut. "Noch wird auf den Baustellen fleißig gearbeitet, die Burgarena wird jedoch modern und zeitgemäß am 1. Juli mit einem KIXX-Konzert feierlich eröffnet. Burg, Hauptplatz und Burgarena werden dann bis in die Adventzeit hinein mit tollen Events für Jung und Alt bespielt. Damit wird Schlaining als "Kultur-Hotspot" des Südburgenlandes...

  • Bgld
  • Oberwart
  • Peter Seper

Neu auf MeinBezirk.at
Sudoku - gratis und so oft du willst, spiele jetzt!

Jetzt kannst du Sudoku auf MeinBezirk.at spielen - gratis und unbegrenzt. So spielst du Sudoku: Wähle deinen gewünschten Schwierigkeitsgrad: leicht, mittel, schwer. Klicke ins gewünschte Feld, setze eine Zahl von 1 bis 9 ein - und fülle alle leeren Felder. Ziel des Rätsels: In jeder Zeile (waagrecht), Spalte (senkrecht) und jedem Block (3 mal 3 Zellen) soll jede Ziffer genau nur einmal vorkommen.

Hier findest du den aktuellen Mondkalender ab sofort. Jeden Monat neu. | Foto: RegionalMedien Burgenland
1 3

Gesundheit, Haushalt, Garten & Schönheit
Dein Mondkalender für den April 2024

Die RegionalMedien Burgenland präsentieren den aktuellen Mondkalender für April 2024. Ein Mondzyklus dauert ca. 28 Tage. Dabei durchläuft er verschiedene Phasen, die unterschiedliche Qualitäten haben. Nach alter Überlieferung sollte man bestimmte Arbeiten also stets zur richtigen Zeit erledigen. Vom Einpflanzen der Tomaten 🍅 bis hin zum Haare schneiden 💇 – die Mondphase kann darüber entscheiden, ob die roten Früchtchen zur Attraktion in der Nachbarschaft und dein Kopf zur Löwenmähne 🦁 wird....

Benzin- & Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen im Burgenland

Hier erfährst du täglich, wo im Burgenland die billigsten Tankstellen zu finden sind, wie man günstig tankt, und wie man Sprit sparen kann - immer AKTUELL. BURGENLAND. In ganz Österreich ist es immer am günstigsten, am Vormittag zu tanken. Denn Tankstellen dürfen nur einmal täglich um 12 Uhr die Spritpreise erhöhen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit in unbegrenzter Anzahl und Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen im Burgenland täglich mit den aktuell...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Burgenland auf MeinBezirk.at/Burgenland

Neuigkeiten aus dem Burgenland als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Burgenland

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Burgenland und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.