Wandern vor der Haustür - Südburgenland
Zwischen Riedlingsdorf und Oberschützen - im Wald fühl ich mich frei
Auch wenn der Ausgangs- und Endpunkt die Gleichen bleiben, so gibt es viele Möglichkeiten, diese zwei Punkte zu verbinden. Die vorgegebenen Wege - sprich Straßen - zu befahren, ermöglicht es uns meist auf schnelle und weitgehend unkomplizierte Weise unser Ziel zu erreichen und den Weg zurück zu legen. Meist geht dies in einer gut planbaren Art und Weise vor sich. Ganz selten kommt etwas wie ein Unfall oder Panne dazwischen, so das wir unser Ziel verspätet erreichen.
Heute wird mir auf meiner Wanderung von Riedlingsdorf nach Oberschützen bewusst, das man unendlich viele Wege gehen kann, wenn man diese vorgefertigten Straßen und Wege verlassen mag. Ich bin schon so oft zwischen diesen zwei Orten unterwegs gewesen und immer wieder habe ich Lust neue Wege dazwischen zu entdecken und zu gehen. Ich finde Verbindungen zu bestehenden Wegen und Lieblingsstellen in den Wäldern dazwischen.
Heute gehe ich des Öfteren gar auf den Trampelpfaden der Wildtiere. Zwischen dürren, mannshohen Goldruten und verschiedenartigen Gräsern führen mich die hinterlassenen Spuren vom Wild zu zauberhaften, stillen Plätzen. Achtsam, beobachtend und lauschend gehe ich Schritt für Schritt, um ja keine Tiere aufzuschrecken.
Auch der Gedanke das Gefährt zu wechseln oder gar darauf zu verzichten eröffnet mir neue Wege und Perspektiven. Wenn ich mit dem Auto fahre habe ich ein paar Möglichkeiten mein Ziel zu erreichen, mit dem Fahrrad z.b. habe ich mehrere Möglichkeiten, weil ich auch auf ganz schmalen Wegen fahren kann.
Zufuß aber kann ich laufen wie und wo ich will. Ich muss mich an nichts Vorgegebenes halten. Ich kann kreuz und quer gehen, auf Straßen, auf den breiten Wegen, auf Trampelpfaden oder einfach durch Wald und Flur - so wie es mir beliebt und wohin es mich intuitiv führt.
Das ist für mich Freiheit. Auch wenn es mal unbequem ist - mich haben heute wieder mal die Dornengestrüppe fangen und aufhalten wollen. Ich trotze ihnen aber erfolgreich und kämpfe mich durch. Auf der Suche nach einer Quelle, die ich auf der Karte sah, steh ich plötzlich mit meinen turnschuhbedeckten Füßen im Morast. Knatschig und matschig gehe ich weiter.
Aber ich finde auch Plätze die mich verzaubern, wo mein Herz vor Freude zu hüpfen beginnt und ich auf Baumstämmen zu balancieren beginne. Ich übe verschiedene Stellungen, um meine Zentriertheit und meine Balance zu trainieren und lache über einige meiner Hoppalas.
Die Sonne scheint auf mich und ich fühle mich gesegnet, solche Momente der Verbundenheit und des Glücks spüren zu können.
Irgendwo im Dazwischen treffe ich auch auf eine Absperrung, einen Wegschranken. Als ich ihn sehe denke ich: "Hier ist der richtige Ort zum Abhängen". Gedacht - getan (Foto vom Abhängen in der Fotostrecke😉).
Ich komme auch an einem Waldstück vorbei, wo an den Bäumen am Waldrand Draht gespannt ist - in der Höhe meine Oberkörpers und auch ca. kniehoch. An den Wald anschließend liegt eine Wiese. Auch hier sprudeln Gedankenin mir: "Ist der Draht nicht eine Gefahr für die Rehe und Hirsche? Manche Stellen sind gerissen und der Draht liegt und hängt da irgendwie rum - Verletzungsgefahr für Tiere? Weshalb macht man solche Absperrungen? Was oder wen will man schützen?"
Irgendwie habe ich schon oft den Eindruck, das überall wo Mensch seine Finger im Spiel hat, die Gefahr besteht, das unsere Natur, unsere Tiere und auch Menschen zu schaden kommen können. In menschens Denken und Handeln fehlt etwas Nachhaltigkeit, etwas Achtsamkeit, etwas Sorgsamkeit und etwas Offenheit für die Bedürfnisse des jeweils Anderen. Ich wünsche uns, dass diese Anteile in jedem von uns wachsen. Umweltverschmutzung ist ein Thema das jeden angeht.
Ein besonderes Highlight ist ein Platz mit 2 Bäumen, den ich schon vor ein paar Jahren entdeckt habe. Rundherum wurden zwar Bäume gefällt, aber die Zwei stehen noch in ihren Pracht und Größe. Manche Plätze fühlen sich einfach toll an - irgendwie anders als andere.
Ich genieße die Magie der Bäume und mach mich dann auf, das letzte Stück - welches ich kenne - nach Hause zu gehen.
Ich wünsche euch viel Freude beim Betrachten der Momentaufnahmen der Fotostrecke und möglicherweise habe ich euch ein bisschen berühren und inspirieren können. Alles LIEBE und GUTE
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