Coronavirus
"2G"-Regel im Handel funktioniert im Bezirk Oberwart
Die RegionalMedien Burgenland hörten sich im Bezirk Oberwart bei Geschäftsleuten um.
BEZIRK OBERWART. Seit Dienstag gilt auch im Handel eine 2G-Pflicht. Diese wird auch streng kontrolliert. Die BezirksBlätter hörten sich im Bezirk um, wie die Umsetzung funktioniert.
Stempel für alle Geschäfte
Im eo Einkaufszentrum Oberwart wird in den Geschäften kontrolliert, es gibt aber auch einen "eo"-Stempel. "Die 2G-Regel wird von den Geschäften und auch Kunden sehr positiv gesehen. Im Grunde ist alles besser als ein Lockdown. Bei uns wird in den Geschäften entweder am Eingang oder an der Kassa von Mitarbeitern Ausweis und 2G kontrolliert. Mediamarkt hat beispielsweise beim Eingang einen Security, der dies erledigt. Es gibt auch die Möglichkeit sich bei der Centerinformation einen Stempel zu holen, mit dem dann der Zutritt in allen Geschäften möglich ist. Es gab bislang keine Probleme. . Die Leute sind froh, dass die Geschäfte und Gastronomie offen haben", berichtet Centermanagerin Alexandra Wieseneder.
"Es wird auch seitens der Polizei kontrolliert. Es kommen Beamte in zivil oder uniformiert. Das funktioniert gut, es gab auch keine Beanstandungen", so Wieseneder.
Extrem ruhig
"Wir kontrollieren auch am Eingang, einige Kunden wirken schon genervt. Es gibt aber auch Verständnis und funktioniert aber. Vereinzelt gab es schon Leute, die ohne "Grünen Pass" rein wollten. Die haben wir dann weggeschickt. Der EO-Stempel ist eine gute Idee, aber viele wissen das noch nicht, dass es diesen gibt", meint eine Mitarbeiterin eines Geschäfts. "Insgesamt ist es aber ziemlich ruhig. Irgendwie kommt es uns wie in einem "Lockdown-Light" vor", so die Mitarbeiterin.
Kontrolle am Eingang
"Wir kontrollieren bereits beim Hereingehen. Es gab bislang keine Probleme. Die Kunden kommen schon mit gezückten Handys ins Geschäft und zeigen auf Anfrage auch den Ausweis. In den ersten Tagen kam niemand unvorbereitet", schildert Julia Geosics vom Modehaus Balaskovics.
"Wir spüren aber, dass die Frequenz aktuell niedriger ist. Hauptgrund dafür sind die nicht stattfindenden Veranstaltungen. Bei der Anlassmode funktioniert es aber ganz gut. Kolleginnen aus Wien berichten, dass es für sie momentan total schlimm ist. Leere Einkaufsstraßen. Manche öffnen samstags gar nicht mehr - aus Angst vor den Demonstrationen", so Geosics.
Kunden diszipliniert
Auch Erika Hoffmann von Teppich Hoffmann hat bisher positive Erfahrungen gemacht: „Die Kunden sind sehr diszipliniert. Sie zeigen bereits beim Eintritt ins Geschäft ungefragt ihren "Grünen Pass" her.“
„Die Kontrolle ist an sich nicht schlecht, ich bin aber der Meinung das andere kontrollieren sollten und nicht unsere Fachkräfte. Wir sind nicht die Polizei und es fehlen bei den Betrieben auch die Ressourcen, um extra einen Kontrolleur beim Eingang hinzustellen. Es spielt auch Datenschutz eine Rolle. Bei uns wird vorne an der Kasse kontrolliert. Es war aber schon einige Male der Fall, dass ich Kunden telefonisch oder im Freien bediente, da diese die Räumlichkeiten nicht betreten durften. Die 2G Regel bringt jedenfalls mehr Schutz, aber auch mehr Aufwand. Dennoch denke ich, es ist ein Schritt nach vorne“, sagt Murat Tugut, Filialleiter von Intersport Oberwart.
"Schaden größer als Nutzen"
Patricia Prinz, die kurz vorm ersten Lockdown ein Modegeschäft eröffnete, sind die 2G-Regel eher negativ: "Die 2G-Regel verschärft die ohnehin schon weit fortgeschrittene Spaltung der Menschen bzw. Gesellschaft. Sie schädigt zudem auch noch durch die bisherigen Lockdowns schwer angeschlagenen Branchen wie Handel, Dienstleistungsbetriebe usw. zusätzlich. Der dadurch resultierende Schaden ist größer als der erhoffte Nutzen.“
Geteilte Meinung
„Es wäre gut, im Handel eine 3G-Regel einzuführen. Damit könnte sich jeder der geimpft, genesen oder PCR getestet ist, im Handel aufhalten. Jeder sollte mit gewissen Sicherheitsmaßnahmen das Recht haben, Besorgungen zu machen, egal ob in Supermärkten oder in anderen Geschäften“, meint Schülerin Sabrina.
"Die 2G-Regel im Handel finde ich gut. Ich hoffe, dass sich dadurch weitere Personen für eine Impfung entscheiden", so Bernhard Zangl.
"Das mit den Kontrollen ist stressig. Überall muss man sich ausweisen. Man trifft auch kaum mehr Leute. Das ist kein freies Leben mehr, deshalb bleiben wir auch eher zuhause. Wenn die Leute nicht einkaufen gehen dürfen, geben sie auch kein Geld aus", meint Pensionistin Linde aus Kotezicken.
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