Burgenland hat Spitzenposition in der Rinderzucht
Der Burgenländische Rinderzuchtverband feierte sein 90-jähriges Verbandsjubiläum
„Der Burgenländische Rinderzuchtverband beschäftigt sich vorrangig mit der Milchleistungskontrolle und der Umsetzung des Zuchtprogrammes bei Zuchtrindern der Rassen Fleckvieh, Holstein Friesian, Red Holstein und diversen Fleischrassen. Der Verband trägt demzufolge maßgebend dazu bei, dass am Milch- und Rindfleischsektor ein hoher Qualitätsstandard gewährleistet ist. Eine gute Milch- und Fleischqualität sind daher das Ergebnis des Zuchterfolges unserer hervorragend ausgebildeten Rinderzüchter“, so Landesrat Andreas Liegenfeld, anlässlich der Generalversammlung und des 90-jährigen Verbandsjubiläums des Burgenländischen Rinderzuchtverbandes in Oberwart.
Spitzenposition
„In besonderer Weise hervorzuheben ist, dass das Burgenland sowohl hinsichtlich Leistung als auch bei den Zuchtwerten in Österreich eine Spitzenposition einnimmt. Die Durchschnittsleistung aller burgenländischen Kontrollkühe 2014 liegt bei 7.860 kg Milch, bei 4,43 % Fett und 3,42 % Eiweiß. Mit diesen Ergebnissen ist das Burgenland Spitzenreiter innerhalb der Bundesländer Österreichs. Die burgenländischen Rinderzüchter können wirklich darauf stolz sein, was sie und ihre Eltern, Groß- und Urgroßeltern in den vergangenen 90 Jahren geleistet haben“, sagte der Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer, Franz Stefan Hautzinger.
Präsident Hautzinger weiter: „Es gilt nun die hervorragenden Leistungen auf diesem Niveau zu sichern. Neben den hohen Milchleistungen ist aber auch die Sicherung der Tiergesundheit und Fitness in den Rinderbeständen zu beachten. Wichtig ist, dass der Milchqualität und Eutergesundheit im Management und in der Züchtung weiterhin eine große Priorität geschenkt wird. Außerdem ist auch eine Steigerung der Nutzungsdauer der Kühe anzustreben. Die Landwirtschaftskammer und der Rinderzuchtverband sind bestrebt diese Bereiche gemeinsam mit dem Tiergesundheitsdienst kompetent abzuhandeln“.
22 Millionen Euro Wertschöpfung
„Die Milch- und Rindfleischproduktion hat im Burgenland mit ca. 22 Millionen Euro einen beachtlichen Anteil an der Wertschöpfung aus der Landwirtschaft. Gegenwärtig werden von den rund 450 burgenländischen Rinderbauern knapp 21.000 Rinder gehalten. Die von unseren viehhaltenden Landwirten getätigte Wiesen- und Streuobstwiesenbewirtschaftung garantiert auch den Fortbestand des charakteristischen burgenländischen Landschaftsbildes, was auch der Tourismuswirtschaft zu Gute kommt“, berichtete Liegenfeld.
Rinderzucht hat Zukunft
"Die Hochblüte hat es in den 1980er-Jahren gegeben, als es noch rund 1.500 Rinderzüchter im Burgenland gab. Die durchschnittliche Anzahl an Kühen lag damals bei 12 pro Betrieb, heute sind es 35", schildert BRZV-Obmann Reinhard Jany. Seit dem EU-Beitritt habe sich, so Jany, viel in der Rinderzucht geändert. "Die meisten Kleinbetriebe haben ihre Ställe zugesperrt. Davon abgesehen, hat die Rinderzucht aber Zukunft. Es ist wichtig für die Pflege der Kulturlandschaft, den Tourismus und auch für Gäste, die ins Burgenland kommen, dass sie eine intakte Landschaft vorfinden“, erklärt Jany.
Derzeit werden auf 470 burgenländischen Bauernhöfen noch an die 21.000 Rinder gehalten.
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