Großpetersdorf
Regionales Wiesensaatgut als Leader-Projektkooperation
Beim BFI Metallausbildungszentrum Großpetersdorf wurde das Leader-Projekt „Regionales Wiesensaatgut für die Vielfalt“ vorgestellt.
GROSSPETERSDORF. Derzeit gibt es kein Saatgut für die Neuanlage von artenreichen Blumenwiesen, das aus der Region kommt. Bei der Rekultivierung von Flächen und der Neuanlage von Grünland ist man daher auf Standardmischungen angewiesen, deren Komponenten alle außerhalb der Region gewonnen werden, oft auch im Ausland.
Dadurch ergeben sich Probleme:
- Die Mischungen sind für das pannonische Klima nur bedingt geeignet, weil es sich um Saatgut handelt, das nicht an die regionalklimatischen Bedingungen angepasst (Lokaltypen)
- Die Mischungen weisen ein Zusammensetzung auf, die nicht den regionalen Wiesengesellschaften entspricht
- Die Mischungen sind überaus artenarm! (in unseren Wiesen kommen bis zu 80 verschiedene Arten auf wenigen Quadratmetern vor)
Verschiedene Erntemethoden
Der Verein Wieseninitiative hat daher ein LEADER-Projekt eingereicht in dem die Methoden zur Gewinnung regionalen Wiesen-Saatgutges getestet und weiterentwickelt werden.
Die Projektkosten belaufen sich auf 35.00 Euro. (Förderung 24.000 Euro, Eigenmittel 11.000 Euro)
Im Projekt werden folgende Erntemethoden erprobt: Wiesendrusch , Samenernte mit einem Wiesensamen-Bürstgerät, Mähgutübertragung und Handernte. Das gewonnene Mähgut wird auf Probeflächen angebaut und mit einem Monitoring begleitet um die Effizienz der einzelnen Maßnahmen beurteilen zu können.
Neues Wiesen-Samenbürstengerät
Am 18.06. 2020 wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Interesse drehte sich vor allem um den Prototypen eines Wiesen-Samenbürstgerätes, das im Projekt gemeinsam mit dem BFI entwickelt wird. Es wird in den nächsten Tagen bereits zum Einsatz kommen um anschließend die Feinabstimmungen durchführen zu können.
Parallel zum Wiesendruschprojekt wird Saatgut für die reinsortige Weitervermehrung händisch gesammelt. Einen Teil davon packt der Verein für Privatgartenbesitzer in Kleinmengen ab und stellt diese Wildkräutersamen zum Verkauf zur Verfügung. Damit soll ein Teil der Projektkosten hereingebracht werden. Zudem ist es eine wertvolle Bereicherung im Angebot für Liebhaber naturnaher Gärten.
Crowdfunding für die Projektfinanzierung
Zur Aufbringung der notwendigen Eigenmittel für das Projekt wurde ein eigenes Crowdfunding gestartet. Interessenten, die dieses Projekt unterstützen wollen, finden auf der Homepage verschiedene, interessante Möglichkeiten, mit denen sie sich beteiligen können.
Der Obmann des Leader-Vereines Südburgenland+ LA Bgm. Walter Temmel und ObmStv Gerhard Pongratz zeigten sich hoch erfreut, über die gute Zusammenarbeit in der Region, denn sowohl die Landwirtschaftskammer Bgld, als auch das BFI sind voll in das Projekt eingebunden.
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