ÖVP will Hausarzt im Burgenland erhalten
Christian Sagartz und Georg Rosner warnen in Bad Tatzmannsdorf vor weiterer Verschärfung des Ärztemangels im ländlichen Raum.
BAD TATZMANNSDORF. „Während Rot-Blau dem Ärztemangel nichts entgegenzusetzen hat, hat die Volkspartei Burgenland das Problem erkannt und bekämpft den drohenden Ärztemangel“, erklärt Klubobmann Christian Sagartz.
Die Lebensqualität einer Region hängt auch maßgeblich von der ärztlichen Versorgung ab. Im Burgenland gibt es zurzeit 234 Kassenärzte und 286 Wahlärzte, 75% davon sind Fachärzte. Gerade im Gesundheitsbereich ist es wichtig, die Versorgungsqualität für die Patienten zu sichern und weiter auszubauen. „Bereits jetzt fehlen Ärzte im ländlichen Raum. Bis 2025 wird sich diese Situation weiter verschärfen: Zwei von drei Kassenärzten und drei von vier Hausärzten gehen in den nächsten acht Jahren in Pension. Die Diagnose 2025 im Burgenland lautet ganz klar: Ärztemangel“, stellt Klubobmann Christian Sagartz fest.
Stipendien für zukünftige Landärzte
Um Jungärzte für die ländliche Region zu gewinnen, müssen die Rahmenbedingungen entsprechend verändert werden. „Eine ausgeglichene Work-Life-Balance eines Arztes muss geschaffen werden. Es geht nicht mehr, dass wie früher die typischen Kreisärzte rund um die Uhr erreichbar sind. Heute spielen für Jungärzte neben dem „Arzt-Sein“ auch die Themen Schulstandort, leistbarer Wohnraum, ausreichende Kinderbetreuung und ein ausgewogenes soziales und gesellschaftliches Leben eine Rolle“, ist Sagartz überzeugt und ergänzt: „Dafür müssen alle Entscheidungsträger die besten Rahmenbedingungen für die Ärzte von morgen schaffen.“
„Das Land sollte Stipendien an zukünftige Landärzte vergeben. An diese Stipendien wäre die Verpflichtung geknüpft, fünf Jahre als Arzt im Burgenland zu arbeiten“, erklärt Sagartz. „Pro Jahr sollen 20 Stipendien für Jung-Ärzte seitens des Landes ausgeschrieben werden. Hauptstoßrichtung der Volkspartei Burgenland bleibt, den Standort Burgenland für Jung-Ärzte attraktive zu machen, damit sie im Land bleiben.“
Ärztliche Grundversorgung
Dr. Heinz Gyaky ist Allgemeinmediziner in Bad Tatzmannsdorf: „Durch Primärversorgungszentren kann die ärztliche Versorgung gesichert und auch der Grad der Primärversorgung erhöht werden. Dieser ist in Österreich im Ländervergleich sehr niedrig“, sagt Gyaky und ergänzt: „Bei den Zentren ist aber darauf zu achten, dass sie in privaten Händen bleiben und durch Ärzte geführt werden, um einer Kommerzialisierung entgegenzuwirken.“
Solche Zentren sind aber nicht für alle ländlichen Regionen geeignet. Daher ist auch die Stärkung der Hausärzte ein wichtiges Anliegen. „Gelingen kann dies durch Maßnahmen wie Erleichterungen von Gruppenpraxen, Ermöglichen von Arzt-Arzt-Anstellungen und Förderungen für Erstausstattungen für junge Ärzte“, so Gyaky.
Netzwerke schaffen
Vorstellbar wäre im Burgenland die Schaffung von Netzwerken, in denen sich die Ärzte einer Region zusammenschließen und Synergien nutzen. Hier muss die entsprechende Grundlage geschaffen werden, damit die Hausärzte ihre Einzelverträge behalten können.
Akutordination Oberwart – das ganze Burgenland soll Modellregion werden
Das Pilotprojekt „Akutordination“ in Oberwart wird offensichtlich gut angenommen und führt zur Entlastung der Spitalsambulanzen. Täglich von 17.00 bis 22.00 Uhr ist ein Hausarzt in der Ambulanz im Krankenhaus Oberwart anwesend. Er betreut Akutfälle und entscheidet über die Notwendigkeit einer weiteren Behandlung. „Das stellt eine klare Entlastung der Ambulanz im Krankenhaus Oberwart dar. Wir können die Effizienz steigern und Wartezeiten der Patienten drastisch kürzen“, freut sich Rosner über das Pilotprojekt „Akutordination“.
Nun geht es darum, dieses Projekt auf das ganze Burgenland auszuweiten. „Wir wollen dieses Projekt flächendeckend umsetzen. So können wir alle fünf Krankenhäuser im Burgenland deutlich entlasten. Auch die Hausärzte werden durch weniger Nachtdienste entlastet“, erklärt Rosner. „Die rot-blaue Landesregierung muss endlich aktiv werden. Sebastian Kurz und die Volkspartei Burgenland haben die Vorschläge auf den Tisch gelegt“, meint Rosner.
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