Forderung nach Deutschzwang in der Pause kann nicht die Lösung sein

Elternvereins-Obmann Bernhard Dorner verweist auf die Wichtigkeit der Muttersprache. | Foto: privat
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BEZIRK OBERWART. Ein Nichterfüllen bzw. „Nicht-Nachkommen“ soll als Konsequenz eine Eintragung im Klassenbuch zur Folge haben. Diese Forderung ist gerade für das Burgenland, wo Mehrsprachigkeit und friedliches Zusammenleben mehrerer Kulturen seit Jahrzehnten Vorbildcharakter hat, undenkbar. "Nicht nur, dass ein intendiertes Verbieten der Muttersprache mehr Probleme als Lösungen mit sich bringt, so steht dies im deutlichen Widerspruch zur Aufgabe der Schule", sagt Johann Farkas, Vorsitzender der burgenländischen PflichtschullehrerInnen. „Welches Bild sollen SchülerInnen von Schule und Gesellschaft haben, wenn ihnen vorgeschrieben wird, welche Sprache sie in ihrer persönlichen Pause verwenden dürfen?“, so Farkas weiter.

Ja zum Sprachelernen, aber nein zum Zwang

Grundsätzlich ist es natürlICH wichtig, dass die Kinder die deutsche Sprache lernen, wenn sie nach ÖsteRreich kommen. "Aus meiner eigenen Erfahrung als Lehrerin ist dies auch im Sinne der Kinder. Sie wollen ja an der Gemeinschaft beteiligt sein", sagt Doris Prohaska, Politikerin und ehemalige Lehrerin in Kohfidisch. Nichtsdestotrotz könne man doch Geschwistern oder Freunden in der Schulpause nicht verbieten, sich in ihrer Muttersprache zu unterhalten.

Viele Volksgruppen

Gerade das Burgenland als Grenzland beherbert viele zweisprachige Kinder. Man kann den Volksgruppen doch nicht vorschreiben, welche Sprache sie in ihrer ganz persönlichen Freizeit sprechen. Es könnte in großen Schulen mit vielen Flüchtlingskindern vielleicht zum Problem werden, wenn viele ausländische Kinder zusammen sind, die sich dann abkoppeln, aber in unseren Schulen sind das meist ganz wenige, da sehe ich kein Problem", so Prohaska.

Zuerst die Muttersprache

Sprachwissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder, die ihre Muttersprache nur schlecht können, auch große Schwierigkeiten beim Erlernen von Zweitsprachen haben. Würde man daher Integrationskindern das Sprechen ihrer Muttersprache verbieten, hätte das auch gravierende Auswirkungen auf das Erlernen der deutschen Sprache. "Man kann eine Sprache nur lernen, wenn man eine gut beherrscht und genau da fängt für mich Integration an", sagt Bernhard Dorner, Elternverein-Obmann der NMS Markt Allhau. Für Dorner klingt diese Forderung eher nach Überwachung. Dieses Verbot würde den Kindern das Sprachgefühl nehmen und das Wissen darüber wie Sprache grundsätzlich aufgebaut ist.

Kommentar: Neue Regeln auf dem Pausenhof

Elternvereins-Obmann Bernhard Dorner verweist auf die Wichtigkeit der Muttersprache. | Foto: privat
Doris Prohaska weiß als ehemalige Lehrerin in Kohfidisch, dass sich Kinder von sich aus integrieren wollen. | Foto: SPÖ

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