Spektakuläre Rückholaktion: Pferde vom Schweizerhof Dornau nach Ungarn verfrachtet

Ilona Marschall, die Leiterin vom Tierasyl International in Oberschützen, sah den ungarischen Bauern als letzten Ausweg.
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OBERSCHÜTZEN (kv). Norbert und Ilona Marschall betrieben im Bezirk Oberwart drei Auffangstationen für Tiere in Dornau, Ober- und Unterschützen. Als Norbert Marschall verstarb, mussten zwei Tierasyl-Standorte aufgelassen werden. "Ich allein kann mich nicht um so viele Tiere kümmern, das Tierasyl International gibt es nur mehr in Oberschützen", sagt Ilona Marschall.

Kein Platz mehr

Auch für sechs Pferde war kein Platz mehr, acht Monate war die Obfrau vom Tierasyl International - auch bekannt als Franziskushof - erfolglos auf der Suche nach Gnadenhöfen oder Beistellplätzen. Alte, nicht reitbare und teils gehandicapte Pferde seien eben schwer zu vermitteln. "Auch die vorherigen Besitzer konnten sie nicht zurücknehmen," so Marschall. Es habe auch Gespräche mit dem Tierheim Purzel & Vicky in Vasoldsberg gegeben, doch konnte man sich vorerst nicht einigen. "Wir mussten erst die genaue Sachlage prüfen, doch als wir innerhalb der vereinbarten Frist zusagten, waren die Pferde nicht mehr in Österreich", sagt Purzel&Vicky-Präsidentin Ingrid Stracke.

Die Vorgeschichte

Vor rund zwei Jahren brachten Erwin Zauchner und seine Frau Renate Margreiter ihre Pferde bei den Marschalls unter. Als sie erfuhren, dass diese zusammen mit den anderen Pferden bei einem ungarischen Bauern untergebracht worden waren, wollten sie sich von ihrem Wohlergehen überzeugen. "Trotz mehrfahrer Bitte wollte uns Frau Marschall nicht sagen, wo sie die Pferde hingebracht hat. Ich fand über eine ungarische Tierschüzterin den Aufenthaltsort heraus", erzählt Renate Margreiter. "Ich war zweimal persönlich dort und waren die Tiere gut versorgt. Wir hatten auch vereinbart, dass ich die Tiere jederzeit besuchen kann. Herr Zauchner und Frau Margreiter wollten nur Ärger machen und ich wollte den Bauern schützen", erklärt Ilona Marschall.

Nur mehr vier Pferde

Renate Margreiter reiste mit einer kleinen Gruppe inklusive Dolmetscher nach Mako. Das Dorf liegt in einer der ärmsten Gegenden in Südungarn, 20 Kilometer von der rumänischen Grenze entfernt. "Dort angekommen wurde uns bewusst, warum wir von dem Standort nichts wissen durften, von sechs Pferden waren nur mehr vier im sogenannten 'Paradies'", berichtet Margreiter. Die dortigen Verhältnisse seien nach Angaben von Renate Margreiter katastrophal gewesen, alles sei verdreckt und die Pferde seien fest angebunden gewesen. "Niemand von uns will dem Tierasyl International schaden, aber über solche Missstände muss einfach aufgeklärt werden", sagt Erwin Zauchner.

Große Rückholaktion

Nach sechs Stunden Autofahrt, einer 'Ablöse' von 1.500 Euro, einem Fotoverbot und einer schnellen Verladeaktion ging es wieder zurück nach Österreich. "Was mit den anderen beiden Pferden passiert ist, wissen wir nicht", sagt Erwin Zauchner. Laut Auskunft von Ilona Marschall habe der Bauer ein Pferd an ein behindertes Kind verschenkt und das zweite sei an Altersschwäche gestorben.

Gnadenhof Purzel & Vicky

Mit offenen Armen empfangen wurden die Tiere von Purzel & Vicky, einem Tierasyl im steirischen Vasoldsberg. Dort warteten auf die verbliebenen vier Pferde schöne Stallungen mit Strohbett und viel Heu. "Laut Anruf von Purzel & Vicky geht es ihnen gut. Sie fühlen sich auf der Weide wohl unter ihren neuen Freunden. Vermittelbar seien die betagten Tiere nicht mehr, daher werden sie bis zu ihrem Ende in Vasoldsberg bleiben - gemeinsam mit über 1.000 tierischen Freunden.

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