Neuregelung Bereitschaftsdienst hat sich im Bezirk Oberwart bereits bewährt

Die Arbeitsbedingungen für Allgemeinmediziner werden immer besser und davon profitiert auch der Patient. | Foto: Pixabay
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BEZIRK OBERWART (kv). Erstmals gibt es im Wochenend- und Feiertagsdienst nun auch für Ärztinnen und Ärzte eine Ruhezeit von 21 bis 7 Uhr. Diese Regelung stelle laut Medizinalrat Dr. Hannes Leirer aus Rotenturm die logische Weiterentwicklung der „Akutordination“ dar, die im Bezirk Oberwart seit dem Oktober 2016 als Pilotprojekt den Werktags-Nachtdienst abgelöst hat.

Gewaltige Entlastung für Hausärzte

In den letzten Jahren wurde deutlich, dass Krankheitsfälle, die am späten Abend oder in der Nacht auftreten, weitgehend krankenhauspflichtig sind. Seit 2018 haben die Hausärzte während ihres Bereitschaftsdienstes ihre wohlverdiente Phase der Nachtruhe, da zwischen 21.00 und 7.00 Uhr der telefonärztliche Dienst zuständig ist. "Dadurch wird sichergestellt, dass die Ärzte im Bereitschaftsdienst immer ausgeruht und fit ihrer Tätigkeit nachgehen können", ist der Mediziner überzeugt.
"Die Nachtdienste waren eine enorme Belastung, ohne dass sie viel gebracht hätten", erzählt die erfahrende Allgemeinmedizinerin Dr. Astrid Pfeifenberger aus Oberwart. "Die Situation hat sich in den letzten fünf Jahren zwar gebessert, trotzdem habe ich in meiner 20-jährigen Laufbahn viele nächtliche Konsultationen erlebt, die bis zum Tag warten hätten können. Manche Patienten suchen auch einfach nur jemanden zum Reden", so Pfeifenberger.

Akutordination ist eine gute Lösung

Die seit 1. Oktober 2016 eingerichtete Akutordination im Krankenhaus Oberwart bündelt die Nachtdienste des gesamten Bezirkes in einer räumlicher Einheit. Seit damals kommen an den Wochentagen alle Leute, die via 141 nach dem allgemeinmedizinischen Nachtdienst fragen oder das Krankenhaus ohne direkte Zuweisung in den stationären Bereich aufsuchen, zuerst zu einem Allgemeinmediziner im unmittelbaren Nahbereich der Aufnahmeambulanz. Von 22.00 bis 7.00  Uhr steht dann ein ärztlicher Telefondienst (141) zur Verfügung. Der Mediziner bespricht mit dem Anrufer die Lage und berät das weitere Procedere. "Das kann von der Selbstbehandlung bei leichten Symptomen bis zum Rufen des notärztlichen Dienstes in schweren Fällen gehen", so Leirer.
Das Telefonsystem sei bestens erprobt und es gebe vielfach geprüfte Codes, die abgefragt werden, um Fehleinschätzungen zu vermeiden. "Die erfragten Kriterien ergeben ein recht genaues Bild vom Gesundheitszustand, im Zweifelsfall wird der Patient auf jeden Fall zu einer genaueren Untersuchung bestellt bzw. mit dem Rettungswagen abgeholt", ist Dr. Pfeifenberger überzeugt.

Beruf "Landarzt" wird attraktiver

In manchen Sprengeln konnte es bisher durchaus vorkommen, dass ein Hausarzt quasi von Freitag früh bis Dienstag morgens durchgehend erreichbar sein musste. "Das kam vor allem in Gebieten vor, wo sich wenige niedergelassene Ärzte bei den Diensten abwechseln mussten", so Leirer.
Das neue System gewährleiste laut Dr. Leirer trotzdem eine lückenlose medizinische Betreuung für die Bevölkerung. "Ansonsten hätten die Ärzte dieser Neuregelung niemals zugestimmt", versichert der Arzt.
Und da in den kommenden zehn Jahren 100 der 142 Allgemeinmediziner in Pension gehen, muss der Beruf des Landarztes attrakiver werden. "Als ich als Hausärztin angefangen habe, waren die Bedingungen viel schwieriger, vor allem die Vereinbarkeit mit der Familie und Kinder war eine enorme Herausforderung. Mit der Einführung der Gemeinschaftspraxen, den besseren Arbeitszeiten und jetzt auch den Ruhephasen beim Bereitschaftsdienst ist der Beruf auch für junge Frauen wieder interessant", so Pfeifenberger.

Kommentar: Auch Ärzte sind nur Menschen

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