Verein KARIKA setzt Projekt „Butschakero Them – Arbeitswelt“ in Oberwart um
OBERWART. Die ROMBAS Studie (2014) zeigt auf, dass 45 Prozent der autochthonen Roma und Sinti der Altersgruppe 26-50 Jahre gerade einmal einen Pflichtschulabschluss und 15 Prozent gar keinen Schulabschluss haben.
"Daher ist es eines der Ziele, einen verbesserten Zugang für Roma zu einer qualitativ hochwertigen Bildung zu schaffen und sie in arbeitsmarktpolitische Entscheidungen soweit wie möglich einzubeziehen. Dafür sind aber entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen notwendig", erklärt Martin Horvath vom Verein KARIKA.
Weiterbildungsprogramm umgesetzt
In Oberwart wird ein derartiges Vorhaben gerade couragiert umgesetzt. Der Verein KARIKA – Für Roma & Sinti, hat das Projekt „Butschakero Them – Arbeitswelt“ ausgearbeitet, in welchen verschiedene Workshops und Seminare, sowie Beratung und Mobile Beratung angeboten werden.
"Das Projekt soll in erster Linie spezifisch für Roma und Sinti, aber auch für Nicht-Roma und MigrantInnen als Eingliederung und Integration in den Arbeitsmarkt sein. Die Workshops werden von den Angestellten des Verein KARIKA geplant und durchgeführt, welche in der Anlaufstelle in der Evangelischen Kirchengasse 3, 7400 Oberwart stattfinden", schildert Vereinsobmann Paul Horvath.
Finanziert wird das Projekt vom Bundesministerium für Soziales. Damit die TeilnehmerInnen an diesen Workshops teilnehmen können, wird das Projekt „Butschakero Them – Arbeitswelt“ vom AMS Burgenland unterstützt.
Trainer ausgebildet
Im Vorfeld dieses Projektes wurden im Jahr 2016 Personen der Roma-Community zu Trainern in der Erwachsenenbildung ausgebildet, um das Projekt „Butschakero Them – Arbeitswelt“ starten zu können.
"Mit dem Projekt wird vorausgesetzt, dass Angehörige der Volksgruppe der Roma durch Job- und Persönlichkeitscoaching den erfolgreichen Einstieg bzw. Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt schaffen. Weitere Ziele sind, berufliche und persönliche Weiterbildung sowie Qualifizierung, Aneignung sozialer Kompetenzen und Unterstützung in der beruflichen Zielfindung", betont Martin Horvath.
Arbeitslosenrate reduzieren
Gleichzeitig wird ein wichtiger Schritt in Richtung Empowerment und Identitätsstärkung gemacht. Roma und Sinti werden dahingehend bestärkt, ihre kulturelle Identität als „Roma“ und die Arbeitswelt nicht als voneinander getrennte, sondern voneinander abhängige Felder zu begreifen.
„Ein großes Anliegen ist, dass Angehörige der Volksgruppe der Roma diese Arbeiten auch machen können und somit Verantwortung übernehmen. Ziel ist es, die Arbeitslosenrate zu senken, den Menschen das Gefühl geben, dass sie nicht alleine da sind, ihre Ängste in verschiedenen Situationen des alltäglichen Lebens zu bewältigen und sie auf mögliche Vorstellungsgespräche vorbereiten“, sagt Paul Horvath.
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