Familienbetrieb Bauernhof Szabo in Unterwart setzt auf glückliche Tiere
Seit vielen Generationen bewirtschaftet die Familie Szabo in Unterwart ihren Bauernhof, seit 30 Jahren gibt es die Direktvermarktung.
UNTERWART (kv). 55 Hektar Land und 300 gilt es zu versorgen. Dass das kein 40-Stunden-Job ist, ergibt sich von selbst. "Ein 14-Stunden-Tag ist für mich an der Tagesordnung", so Gerhard Szabo.
Juliana Szabo und ihr Sohn Gerhard bauen sogar die Futtermittel selbst an. Als wäre das noch nicht genug, gibt es hauseigenes Kernöl und frisch gebackenes Brot im Sortiment des Bauernladens. Neben den restlichen Familienmitgliedern - Gerhards Frau Yulia und Schwester Katharina - unterstützen noch zwei Angestellte den Betrieb.
Frischfleisch mit Qualität
Alle 14 Tage bringt Gerhard seine Schweine zum Schlachter, für die Verarbeitung setzt die Familie Szabo auf ihre eigenen Rezepte und selbst zusammengestellten Gewürzmischungen. "Die Nachfrage wird immer größer. Wir sind am Limit, mehr wollen wir gar nicht produzieren, sonst leidet die Qualität. Wenn man auf die Tiere nicht schaut und den Schweinen zu wenig Bewegungsfreiheit gibt, dann merkt man das sofort am Geschmack", so Gerhard Szabo.
Neben Selchwaren, Presswurst, Blutwurst und Würstel bietet der Bauernhof auch Grammelschmalz, Verhackertes, Leberknödel und -aufstrich an. Außerdem frisch gebackenes Brot, Germteigmehlspeisen und Kernöl. "Die Menschen kaufen gerne bei uns, weil sie genau wissen, woher das Fleisch kommt, dass alles natürlich ist und Preis-Leistung passt."
Nachwuchs anlernen
Gerhards Kinder - die 8-jährige Polina und der 10-jährige Daniel - wachsen auf dem Bauernhof auf und bekommen viel mit. "Richtig mithelfen können sie nur selten, weil es mit den Kindern immer zwei bis drei Stunden länger dauert und dazu fehlt mir leider oft die Zeit. Andererseits ist es wichtig, dass sie früh genug lernen, wie man einen Bauernhof führt", so Gerhard.
Aus der Not heraus
Dass Juliana Szabo 1984 vom Frischfleischverkauf zur Direktvermarktung umgesattelt hat, lag an den schlechten Preisen. "Die Kunden wollten nur bestimmte Teile vom Tier, der Rest blieb übrig und es blieb finanziell nichts übrig", erzählt Juliana Szabo. Indem sie ihr Fleisch selbst verarbeiten, können sie alles verwerten, "nur die Ohren und der Schwanz bleiben übrig", so Juliana.
Verschiedene Vertriebswege
Der Hofladen zieht mittlerweile viele Menschen aus Nah und Fern an, sogar über die Burgenlandgrenzen hinweg. Dort können Kunden Mittwochs von 7 bis 15 Uhr, Donnerstags bis 17 Uhr, Freitags bis 18 Uhr und Samstags bi 12 Uhr einkaufen. "Wir bieten auch in umliegenden Bauernläden an und auf den Bauernmärkten in Oberwart und Pinkafeld.
Muss Allrounder sein
"Man muss heutzutage schon mehr tun als früher", sagt Gerhard Szabo. "Ich bin Steuerberater, Landwirt, Bäcker, Fleischhacker, Mechaniker und Verkäufer." Das Handwerk der Fleischverarbeitung hat Gerhards Vater im weitergegeben, der Fleischer gelernt hat.
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