Ledergalanteristin Manuela Sommer-Schuster in Wörterberg erzeugt Unikate
Keine Handtasche, Geldbörse, Gürtel oder sonstige Accessoires aus Leder gibt es bei ihr zweimal.
WÖRTERBERG (kv). Die gelernte Ledergalanteristin verwendet fast ausschließlich naturgegerbtes Leder aus Österreich und Deutschland. Daraus stellt sie handgefertigte Lederwaren nach Maß an - genau auf die Wünsche der Kunden zugeschnitten. "Ich verwende nur hochwertige Materialen, so hat man von seinem Schmuckstück ein Leben lang etwas", sagt Manuela Sommer-Schuster.
Alte Schule
Vor mittlweile 30 Jahren entschloss sich die Leder-Designerin für eine Ausbildung an der Modeschule Hetzendorf in Wien, an der man nicht nur das Schneiderhandwerk lernte, sondern auch Spezialbereiche wie Stricken, Grafik, Hüte und eben Leder unterrichtet wurden. "Damals schlossen wir noch nicht mit Matura sondern einem Lehrabschluss und einer Designerausbildung ab. Der Vorteil war, dass man sich zu hundert Prozent auf das Handwerk konzentrierte", so die Jungunternehmerin.
Faszination geweckt
Die ersten zwei Jahre bestanden damals nur aus Zeichnen. Danach musste man sich für einen Zweig entscheiden. "Der Geruch des Leders hat mich in seinen Bann gezogen. Ich liebe das Material, es fühlt sich an wie meine Haut, ganz natürlich. Dort bin ich einfach picken geblieben."
Aussterbende Kunst
In Wien ergatterte Manuela Sommer-Schuster nach ihrem Abschluss eine Anstellung in einer Ledermanufaktur. Mit 24 Jahren absolvierte sie die Meisterprüfung.
Durch die Überschwemmung des Marktes mit Billigware starben die lederverarbeitenden Kleinbetriebe aber immer mehr aus. "Als ich der Familie wegen nach Wörterberg zog, musste ich mich deshalb beruflich umorientieren." Sie jobbte im Einzelhandel und als Dekorateurin.
Seltenes Handwerk gefragt
Vor fünf Jahren kam dann die Wende: Die Salzburger Federkiel-Stickerei war lange auf der Suche nach jemanden, der Kleinlederwaren herstellen kann und wurden mit Manuela Sommer-Schuster endlich fündig. "Jetzt habe ich mich mit 1. Jänner 2017 selbständig gemacht, stelle aber weiterhin Kleinserien für Federkiel her."
Workshops
Wem diese Unikate noch nicht besonders genug sind, dem gibt die Unternehmerin auch die Möglichkeit, sich seine Tasche selbst zu fertigen. "Meine Workshops dauern zwei Tage. Ich bereite alles nötige vor, stelle die Materialien zur Verfügung, zeige vor wie es geht und helfe an den kniffligen Stellen."
Kooperationen für den besonderen Touch
Die Galanteristin ist immer auf der Suche nach Besonderheiten, die sie in ihren Taschen und Accessoires verarbeiten kann. In Steinberg-Dörfl entdeckte sie jemanden, der den Blaudruck beherrscht und in Kroisegg gibt es eine Filzerin, die mit Wolle und Seide arbeitet. Des Weiteren ist sie in Gesprächen mit einem Unternehmer in Mönchmeierhof, der Bioleder herstellt. "Außerdem bin ich seit langem auf der Suche nach jemandem, der auf Leder lasern kann, wurde aber leider noch nicht fündig."
Hobby und Beruf
Somit ist Manuela Sommer-Schuster eine der wenigen Menschen, die ihre Leidenschaft zum Beruf machen konnte. "Schmuck stelle ich hauptsächlich zu meinem Vergnügen her, dahinter steht ganz viel Tüftelei. Da bin ich ganz in meinem Element."
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