Rund 150 Schüler beim Lehrlingscasting im AMS Oberwart
18 Unternehmen aus der Region stellten sich Schülern aus Polytechnischen Schulen vor und informierten über Lehrlingsausbildung in ihren Betrieben.
OBERWART. Zum dritten Mal lud das AMS Oberwart zum Lehrlingscasting ein. Etwa 150 Jugendliche aus Polytechnischen Schulen nutzten die Gelegenheit, um sich bei 18 Unternehmen aus verschiedenen Branchen über die Lehrlingsausbildungen bei diesen zu informieren.
"Grundsätzlich wollen wir damit eine Plattform bieten, die interessant sowohl für Unternehmen als auch Jugendliche ist. Im Vorjahr waren die Jugendlichen viel selbstinitiativer, heuer verlief die Kontaktaufnahme eher schleppend. Im Vorfeld wurden die Schulen informiert, worum es bei dieser Veranstaltung geht. Es gab aus den Vorjahren schon Rückmeldungen, dass Unternehmen aufgrund des Lehrlingscastings einen Lehrling gefunden haben", fasste AMS Oberwart-Leiter Dietmar Strobl zusammen.
Lob und Kritik der Unternehmen
Die Feedbacks der Unternehmen im heurigen Jahr waren sehr unterschiedlich. "Wir sind schon zum dritten Mal dabei und können uns hier als Betrieb präsentieren und haben die Möglichkeit persönlich mit interessierten Lehrlingen in Kontakt zu treten. Ich denke, es ist eine sehr effiziente Idee. Aus den Kontakten entstehen durchaus Schnuppertage und in weiterer Folge vielleicht auch das eine oder andere Lehrverhältnis", meint Prok. Berthold Benedek vom AVITA Resort.
Harald Franyi von der Unger Steel Group: "Wir sind heuer zum 2. Mal dabei und haben schon genügend Kontakte geknüpft. Es gibt hier eine interessierte Zielgruppe. Viele interessieren sich für den Bereich Metalltechnik und haben sich da auch schon informiert. Der persönliche Kontakt ist enorm wichtig, das zeigt sich auch heuer. Schon im Vorjahr war es für eine sehr positive Erfahrung!"
Erika Steinbauer, Marktleiterin Hervis Unterwart: "Ich bin heute das erste Mal dabei und wurde persönlich eingeladen. Wir suchen Lehrlinge in verschiedenen Bereichen und ich fand die persönlichen Vorstellungen der Schüler sehr positiv. Auf die Frage, was ihnen wichtig im Beruf bzw. bei der Lehre sei, kam bei vielen die Antwort, dass die Arbeit Spaß macht. Das ist ziemlich das Wichtigste. Sie waren teilweise gut vorbereitet und einige haben Interesse bekundet, bei uns schnuppern zu wollen."
Weniger positiv sahen es Michael Oberfeichtner von O.k.-Haus: "Es war für uns das erste Mal und ich bin ziemlich enttäuscht. Die Vorbereitung der Jugendlichen war ziemlich dürftig und für uns war es eher verschwendete Zeit."
Auch die Vertreterinnen vom Klipp Frisör sahen es kritisch: "Im Zuge eines Termins, weil wir eine Frisörin suchten, ergab sich die Einladung fürs Lehrlingscasting. Wir hätten uns erwartet, dass die Schüler entsprechend vorbereitet kommen, doch das war kaum der Fall. Es hat den Anschein, die Lehrlinge wollen gefunden werden, anstatt dass sie selbst aktiv suchen. Für uns gab es aber zumindest die Möglichkeit zu zeigen, was der Frisörberuf alles in sich birgt."
Lehrlingsausbildung wichtig
Einig sind sich die Unternehmen aber, dass Lehrlingsausbildung immens wichtig ist, denn "die Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen. In der Vergangenheit wurden die höheren Schulen propagiert und auf die Facharbeiter vergessen. Doch jeder braucht irgendwann einen Tischler, Metall- oder Heizungstechniker oder eine Frisörin. Der Mangel an Fachkräften wird ohne Umdenken noch größer."
"Wir setzen seit Jahren verstärkt auf Lehrlingsausbildung. Gute Lehrlinge können nach ihrer Ausbildung auch bei uns bleiben. Wenn man keine Fachkräfte extern findet, muss man sie sich selbst ausbilden", hieß von Klipp Frisör.
Verschiedene Interessen
Während sich die Burschen eher für Handwerkliches interessierten, zog es die Mädchen eher in den kaufmännischen Bereich. "Ich interessiere mich für Büro- oder Einzelhandelskauffrau", meinte Lisa Spiegel. Ähnlich sah es auch Hanna Ringbauer. Lejla Pecenkovic wollte mehr über Chancen im Hotel- und Gastgewerbe erfahren.
"Ich habe mich bei mehreren Ständen informiert. Ich bin noch unentschlossen, aber vielleicht etwas im Metalltechnikbereich", meinte ein Bursch.
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