Winzer Johann Polczer ein "Olympischer Eisenberger"
„Es ist gut, seine Herkunft zu kennen, so ist es im Leben und im Weinbau auch“, lautet der Leitspruch von Johann Polczer aus Eisenberg.
EISENBERG/PINKA. Der Wein zählt zu den wesentlichen Kultur- und Tourismusträgern im Südburgenland und ist neben der landschaftlichen Schönheit in der „kleinsten Weinbauregion Österreichs“ rund um den Eisenberg auch dessen Aushängeschild.
Der Blaufränkisch als Leitmarke ist unverkennbar und durch Bodenbeschaffenheit, Klima und auch die Liebe der Winzer zu ihrer Berufung von ganz besonderer Note und somit einzigartig.
Einfach olympisch
Rund um den Eisenberg gibt es seit vielen Jahren renommierte Winzerfamilien - vor allem in Deutsch Schützen - deren Weine internationalen Namen haben und die Region somit in alle Welt tragen.
Und der Eisenberg selbst ist Heimat des Olympischen Weins von Johann Polczer, der seit 2012 durchgehend mit seinen Rotweinen bei den Olympischen Spielen im Österreicherhaus vertreten ist - heuer wieder mit seinen Cuvées Ferrum und Reihburg. „Durch meine Affinität zum Sport und berufliche Tätigkeit - auch als Schilehrer - habe ich seit Jahren guten Kontakt zum ÖSV und ÖOC. So hatte ich natürlich Vorteile und freue mich, dass daraus ein langfristiges Projekt wurde“, schildert Polczer, der 2018 auch einige Tage in Südkorea verbrachte.
Den Vorfahren verpflichtet
„Wir sind DIE Winzerfamilie in Eisenberg von der Tradition her. Mein Großvater Johann Wachter war der Pionier in Eisenberg und bemüht diesen bekannt zu machen, auch wenn er acht Jahre in Kriegsgefangenschaft war, in der Zeit führte meine Großmutter den Betrieb. Johann schrieb auch ein Buch und ist mein großes Vorbild. Aus dieser Verantwortung den Vorfahren gegenüber, mache ich auch Wein. Ich sehe es als Verpflichtung ihr Erbe weiterzubetreiben. Der Eisenberg ist nicht nur Heimat, sondern er hat etwas, das wahrscheinlich in ganz Europa einzigartig ist. Die klimatischen Bedingungen und spezifische Lage sind prädestiniert für Rotwein, die Bodenbeschaffenheit verleiht diesem eine zusätzliche Note, die ihn hier so besonders macht.“, erklärt Johann Polczer.
Und dieses Prädikat trägt er auch in seinen Weinen weiter. „Bei mir steht Eisenberg drauf. Ich habe verschiedene Weinsorten, aber nur drei Weine - den Klassischen Blaufränkisch und die beiden Cuvées, wobei mein Aushängeschild Ferrum, patentrechtlich geschützt, nur in besonderen Jahren gekeltert wird. Ein solches Jahr war 2017, wo Qualität und Quantität hervorragend passten“, so der Winzer der 72 Weingärten auf 22 Hektar betreibt.
Tradition und moderne Ideen
Für den erfolgreichen Eisenberger, der jährlich etwa 150.000 Flaschen produziert, bedeutet Wein auch Wohlbefinden: „Der bekannte Journalist und Autor Helmut Gansterer meinte “Jeder Tropfen vom Eisenberg ist ein Beitrag zur Lebensfreude!“ Aber auch im Weinbau hat sich viel verändert. Es ist wichtig die Tradition zu schätzen, dem Modernen aber offen gegenüber zu stehen. Deshalb begrüße ich Akzente junger Leute in der Gastronomie in der Region oder auch das Kellerstöcklprojekt. Ich bewundere alle Winzer, vor allem jene, die das nur im Nebenerwerb machen. Sie sichern nachhaltig den Weinbau und das gehört noch mehr unterstützt. Dass unsere Winzer ihre Wurzeln nicht vergessen, schätze ich ebenso, denn ein gewisser Stolz auf die Tradition ist wichtig!“
Und wo trinkt Hans Polczer seine Weine ganz besonders gerne? „Am liebsten im eigenen Garten mit der Gattin oder einfach in netter Gesellschaft“, so der Olympia-Winzer - und dazu gehört auch sein Hund Belá.
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