Mini Med Lienz
Ein Meilenstein aber kein Allheilmittel
LIENZ. Wie sehr das Thema Krebs und dessen Behandlung die Bevölkerung interessiert konnte man vergangenen Mittwoch erkennen, als es bei Mini Med um das Thema "Immuntherapie statt Chemo - neue Wege in der Krebstherapie" ging. Bis auf den letzten Platz war der Kolpingsaal gefüllt als Dr. Günther Jesacher und Dr. Alois Walder vom BKH Lienz über die alternative Behandlungsmethode der Immuntherapie referierten.
In Tirol erkranken ca. 3600 Menschen pro Jahr an Krebs. Davon 1.900 Männer und und 1.700 Frauen. Das durchschnittliche Erkrankungsalter beträgt 66 Jahre. Aber auch jüngere Mensch können betroffen sein. 22 Prozent der weiblichen und 13 Prozent der männlichen Patienten sind jünger als 50 Jahre. Die häufigsten Krebsarten sind der Brustkrebs bei Frauen (28 Prozent) und bei den Männern der Prostatakrebs (27 Prozent).
Mit der Immuntherapie haben die Ärzte eine neuartige und unter Umständen verträglichere Behandlungsmethode abseits von Chemotherapie oder Bestrahlung. Allerdings gibt es auch Einschränkungen. "Die Immuntherapie ist zweifellos ein Meilenstein in der Krebsforschung, aber sie ist auch kein Allheilmittel. Es muss von Fall zu Fall entschieden werden, welche die beste Behandlungsmethode für den jeweiligen Patienten ist", so Dr. Jesacher.
Sein Kollege Dr. Walder konkretisiert: "Bei rund 20 Prozent der Fälle ist die Immuntherapie geeignet. Bei den anderen Fällen führt eine andere Methode zum Erfolg und man kann dem Patienten zu mehr Lebensjahren verhelfen."
Das größte Potential Krebs erfolgreich bekämpfen zu können liege in der Vorsorge. "Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser kann die Medizin darauf reagieren", so die Vortragenden.
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