Wintereinbruch
Der Winter hat Osttirol fest im Griff

Straßensperren, Hubschraubereinsätze und unterbrochene Stromversorgung - der Winter hat Osttirol im Griff | Foto: Brunner Images
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  • Straßensperren, Hubschraubereinsätze und unterbrochene Stromversorgung - der Winter hat Osttirol im Griff
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OSTTIROL. Über Nacht steuerte wieder ein Tiefdruckgebiet auf Tirol zu und bringt vor allem in Osttirol und entlang des Alpenhauptkamms große Niederschläge mit sich. Dabei führen orkanartige Windböen im Hochgebirge zu starken Schneeverfrachtungen.

Alarmbereitschaft

„Die Bezirkseinsatzleitung hat alle nötigen Vorkehrungen für die neue Wetterprognose getroffen und ist in Alarmbereitschaft. So haben wir nun auch eine eigene Telefonnummer des Tourismusverbands in Osttirol für Gäste, die auf einem Verkehrsweg wetterbedingt hängenbleiben sollten und eine Unterkunft suchen“, informiert BH Olga Reisner. Die Rufnummer lautet 05 0212 212.
In diesem Zusammenhang appelliert die Bezirkshauptfrau noch an alle VerkehrsteilnehmerInnen, unbedingt nur mit entsprechender Winterausrüstung unterwegs zu sein und zur Vorsicht noch Schneeketten mitzunehmen, denn: „Ein Großteil der Verkehrsprobleme beim letzten Starkschneefall wurden durch hängengebliebene Fahrzeuge ausgelöst, die mit Sommerreifen auf den schneebedeckten Straßen gefahren sind.“
Derzeit sind 80 Mann der Freiwilligen Feuerwehren und 70 Mann des Bezirksbauamts Lienz im Räumeinsatz. Dazu kommen noch 50 SanitäterInnen und NotärztInnen des Roten Kreuzes, 25 PolizistInnen und 20 ÖBB-MItarbeiterInnen sowie 15 Soldaten des Bundesheeres. Weiters versehen zehn Mitglieder der Bezirkseinsatzleitung ihren Dienst, 20 weitere sind ebenso in Bereitschaft wie 30 Bedienstete der Wildbach- und Lawinenverbauung und zehn Personen der Austrian Power Grid.

Kein Strom

Gestern Abend waren in Osttirol noch rund 870 Haushalte nicht mit Strom versorgt. Die TINETZ arbeitet mit ihren Trupps unermüdlich daran, die Vollversorgung wiederherzustellen. Die Gemeinden Ober- und Untertilliach sowie Kartitsch sind auf dem Straßenweg wieder erreichbar. Weitere aktuelle informationen aus dem Bezirk Lienz findet man rund um die Uhr unter www.tirol.gv.at/lienz/.

Warnung vor Lawinen

„In Osttirol und entlang des Alpenhauptkamms haben wir für heute die Lawinengefahrenstufe vier ausgegeben. Bis morgen, Samstag, soll sich die Wettersituation wieder etwas beruhigen“, informiert Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts Tirol und rät gleichzeitig vor jeder Skitour oder Variantenfahrt abseits gesicherter Pisten dringend ab. Aus seiner Sicht ist die Häufung von Niederschlagsereignissen und die Niederschlagsmenge für das frühe Novemberdatum sehr außergewöhnlich. Ab heute, Freitag, 17 Uhr, startet übrigens der tägliche Lawinenlagebericht unter www.lawine.report.

Vorsorgliche Schulschließungen

Wegen der Wettervorhersage werden Freitag vorsichtshalber die Schulen im Defereggen- und Villgratental sowie in Unter- und Obertilliach, Kartitsch, Anras, Heinfels, Prägraten und Abfaltersbach geschlossen bleiben. Einen reduzierten Unterricht gibt es in den Schulen von Sillian und Matrei. BH Reisner: „Die Sicherheit für Schülerinnen und Schüler geht vor.“

Bahnstrecke

Die Bahnstrecke durch das Drautal zwischen Lienz und Innichen bleibt ebenfalls weiter bis voraussichtlich Montag, 18. 11. abends unterbrochen. Unter der schweren Schneelast sind mehrere Bäume auf die Strecke gestürzt. Mittlerweile haben wieder starke Schneefälle eingesetzt. In dieser Situation kann die Sicherheit der Arbeiter nicht gewährleistet werden, wodurch vorerst eine Wetterbesserung abgewartet werden muss. Die ÖBB haben aber bereits schweres Gerät und über 50 Mitarbeiter in Lienz und Sillian in Bereitschaft, um die Strecke nach Abklingen der Niederschläge möglichst rasch wieder frei zu bekommen. In der Zwischenzeit ist ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Aufgrund der schwierigen Situation auch auf den Straßen ist jedoch mit Verzögerungen zu rechnen.

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